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Es war einmal im Dschungel, genaugenommen im Tümpel eines Dschungel da lag ein junges Krokodil am Ufer und lauerte auf Beute. Das Krokodil hatte auch einen Namen. Croky war er.
Croky war ein besonderes Krokodil. Er war Müde, von früh Morgens als das Wasser noch kalt war bis Abends wenn die Sonne unterging. Dazwischen lagen die Jagd, einige Züge bis zum nächsten Ufer, wenn sie sich nicht auch durch treiben dorthin vermeiden liessen, und nun das Krokodilübliche Mittagsschläfchen. Nun sind Krokodile,
oder Besser ihr Leben, nicht gerade etwas spannendes Grund dieses Tagesablaufes.
Zugegeben gefährlich sind sie und können es sein aber das meiste was sie tun ist warten und gefährlich sein. Nun Croky war da irgendwie anders, nicht weil er wie alle seine Kollegen, wie schon erwähnt die meiste Zeit zum schlafen und pausieren nutzte. Nein. Er dachte in der Zeit des wartens über das Leben und seine Umgebung nach. Er überlegte was wohl der Sinn seiner Existenz sei und warum Wasser im Tümpel war und es irgendwie nie ausging. Kurz er war gern und oft mit philosophischen Gedanken beschäftigt.
Die anderen Krokodile dachten meistens ans Fressen und ihre Beute, an manchen Tagen vielleicht einmal übe das Wetter aber letztens waren es einfache Gedankengänge oder sagen wir die nötigen. Nun sind ja Krokodile schon seit der Steinzeit und darüber hinaus auf der Erde. Sind nicht gut angesehen und vermeintlich wenig intelligent.
Das war wohl bei Croky etwas anderes. Zumindest was die Intelligenz anging. Irgendwie passte er nicht recht in das Klischee des üblichen Krokodiles.
Warum? Nun das sagte ich ja schon. Und so hatte er es manchmal sehr sehr schwer.
Die anderen Krokodile suchten nach
Möglichkeiten ihr Fressen zu verdoppeln, sich den einen oder anderen Menschen zu schnappen oder einfach nur Dummheiten ähnlicher Art. Croky wollte das nicht und konnte es irgendwie auch nicht - selbst wenn er gewollt hätte. Was blieb ihm also übrig als er selbst zu bleiben und seinen eigenen Gedanken nachzuhängen so gut es ging?
So begab es sich das sich eines Tages ein kleiner Krokodilsvogel auf seinem Rücken zu schaffen machte. Ihr kennt diese Vögel wahrscheinlich, sie picken auf dem Rücken der Krokodile im Schlamm nach Nahrung und reinigen das
entsprechende Krokodil damit ein wenig. Für die Krokodile eher nützlich und eh eher zu schnell zum fressen leben sie meist zum gegenseitigen Vorteil miteinander, oder zumindest nicht von einander, was die Krokodile betrifft. Dieses und selbiges galt auch für Croky. Der Vogel ließ sich auf ihm nieder, pickte und so weiter, und Croky ließ ihn wie immer soweit gewähren. Bis der kleine Vogel plötzlich zu reden begann und Croky fragte:
,,Hey du da unten? Warum liegst du den immer hier so herum?ˮ
,,Wenn ich das nur wüssteˮ, sagte Croky.
,,Das weisst du nichtˮ, fragte der Vogel.
,,Nein, tue ich nichtˮ, antwortete
Croky.
Der Vogel flatterte von Croky herunter und setzte sich in einigem Abstand zu seinem Maul vor ihn in den Sand. ,,Ich weiss warum ich auf dir picke, weil es da das leckerste Fressen auf die Schnelle gibtˮ, sagte der Vogel. ,,Du aber weißt es nicht und bist so viel älter und größer als ichˮ, erklärte er fragend weiter. ,,Richtig - gewissermaßenˮ, antwortete Croky.
,,Das ist schlimm, das verstehe ichˮ, sagte der kleine Vogel.
Das tat Croky richtig gut, endlich mal jemand der eines seiner Worte und seiner Aussagen verstand.
,,Ich bin halt zum fressen hierˮ, wie du,
sagte erˮ.
,,Was frisst du den soˮ, fragte der Vogel keck.
,,Alles erwiderte Croky, alles was mir ins Maul kommtˮ.
,,Das ist schlimm, verstehe, erklärte der Vogelˮ.
,,Vielleicht versuchst du es mit ein wenig anderer Nahrungˮ.
,,Danke, die Nahrung passt, es ist die Welt die ich nicht passend finde und die ich nicht verstehe.ˮ, erklärte daraufhin Croky seinerseits.
,,Ahh, ein Problemˮ.
,,Richtigˮ.
,,Die anderen Krokodile verstehen mich einfach nicht oder ich sieˮ, stellte Croky
fest.
,,Dann ist ja alles klar.ˮ
,,Alles klar, was ist klarˮ, wollte Croky wissen.
Dann flog der Vogel weg, auf und davon und kam nicht wieder.
Croky blieb zurück und dachte über dieses seit langem interessante Gespräch mit jemandem nach.
Es war zwar nur ein kecker Vogel gewesen aber er hatte sich mit ihm gut austauschen können und nett unterhalten. Vielleicht wäre ein Gespräch mit jemandem Fremden die Lösung seiner ihn bewegenden Sorgen und Probleme gewesen. Croky jedenfall`s dachte darüber scharf einige
Tage noch nach.
Es war Tage darauf als der Vogel, es war der Selbe, wieder auf seinem Rücken saß. Er war fleißig am stöbern nach Futter. Croky, erkannte ihn beim anfliegen und an der Art seines Schnabelhämmerns auf seinem Rücken wieder, so stellte er ihn zur Rede:
,,Hey Piepmatzˮ, sagte er. ˮWillst du mir nicht noch sagen was du meintest mit "Dann ist alles klar".
,,Ich bin nur ein dummer Vogel und du würdest mich fressen wenn du
könntestˮ.
,,Das stimmt, aber ist es fair jemandem eine Hilfe zu verwehren die er dringend brauchtˮ, fragte Croky den Vogel.
,,Nein, fair wohl nicht aber ich kann deine Frage nicht beantwortenˮ, sagte der Vogel.
,,Du bist intelligent genug dazuˮ, sagte Croky.
,,Du doch auch - mehr sag ich nicht.ˮ
Dann flog der Vogel wieder davon. Diesmal kam er nie wieder. Croky
wartete vergebens auf ihn.
Croky dachte wieder über die Worte nach die der Vogel gesagt hatte. Es tat ihm gut das ihn jemand für intelligent hielt und so war er ihm dennoch für seine Worte dankbar. Sie beflügelten und inspirierten ihn sich weiterhin mit den Vögeln auf seinem Rücken zu unterhalten und das war wohl die Hilfe oder der Fingerzeig gewesen den der Vogel ihm geben wollte. Ob nun bewusst oder unbewusst der Vogel war sehr klug gewesen oder hatte richtig gehandelt und Croky auf die richtigen, anderen und neuen Gedanken, gebracht. Vermutlich wusste er es und schwieg
deshalb dazu, vielleicht auch nicht. Ich sage nun nur noch:
,,Tun wir`s Croky gleich und lassen wir uns von ihm und seiner Geschichte hier positiv zum gelegentlichen Umdenken inspirieren.ˮ