Schneekugel - FB 48
Auf den Bergen lag viel Schnee,
noch mehr Eis begrub den See,
auf dem Kunden ihre Bahnen fuhren,
vorneweg die Frohsinnsagenturen.
In ihren bunten Morgenröcken
glichen sie einer Narrenschar,
denen kein Fettnäpfchen zu klein,
um rechte Morgenschocker zu sein.
Der Kostümverleih war leergeliehen,
ein jeder Narr ganz recht gediehen,
einzig eine Schneekugel fand keinen Freund,
sie sann auf Rache, dass es alle reut.
Euch wird ein Menetekel heut ereilen,
eine rechte Lehr will ich erteilen,
nicht Brand wird schmelzen das dicke Eis,
nein, ich komme gewaltig, aber ganz leis,
rief die Kugel durch verlass'ne Gassen.
Sie rollte auf menschenleeren Straßen,
den Berg hinan ganz weit nach oben,
ihr Ausblick konnte den Himmel loben.
Sie stieß sich von einer starken Latte ab,
und rollte den Berg wieder hinab,
Sie wurde groß, und größer gar,
bis sie so groß wie niemals war.
Mit Getöse überrollte sie die Stadt,
die keine Wehr grade jetzt hat.
Sie preschte durch die langen Gassen,
nichts blieb wie zuvor gelassen.
Sie fand den See und auch die Narren,
die ihrem Stillstand harren.
Die Kugel ward vom Laufen lahm,
am Rand sie grad zum Stehen kam