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Was nur ...

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"Was nur ..."
Veröffentlicht am 07. Februar 2016, 10 Seiten
Kategorie Sonstiges
© Umschlag Bildmaterial: Andrea Minutillo
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich - eindeutig rot - freiheitsliebend - in mir drin schon mal unsicher, beinahe verklemmt - nach außen der Fels in der Brandung - die Person, auf die man sich verlassen kann - auch mal anlehnen, kein Problem - ein dunkles samtiges Rot also - richtig viel Farbe - dicke Haufen davon auf der Leinwand - Struktur - Kunstschule Zürich - zahlreiche Ausstellungen in der Region - flippig - flapsig - bunt in mir drin - auch mal ...
Was nur ...

Was nur ...


Was nur … Was ist da nur … Wie konnte …

Schuld? Die Frage nach der Schuld. Schuldfrage.

Bin mir nicht sicher.

Wann nur … hat es begonnen?

Schaufel und Kehrblech kümmern sich. Räumen die sichtbaren Spuren fort.




Geführt von meinen Händen. Meinen eigenen Händen. Zitternd. Bebend. Kann sie nicht stillhalten.

Tassen, die eben noch durch die Luft sirrten tanzen nun auf dem Blech.


Kehrblech.


Zeugen zusammengekehrt.



Kriege finden überall statt.

Schlachtfelder.

Die knallende Tür lässt mich zusammenfahren.

Ich zucke zusammen. Ganz klein. Ganz leer.

Nur stillhalten kann ich nicht. Ich bebe.



Mein Körper verselbstständigt sich.

Nasses Gesicht. Fließender Schnodder.

Verberge mich unter Haaren.

Starre auf die Scherben.

Auf den ersten Blick sind sie die wahren Verlierer.

Das bekomme ich nicht mehr hin. Niemals. Gelähmt.

Werde mich niemals wieder bewegen.


Schockstarre.


Endlose Tiefe.


Den Halt verloren.


Alles sinnlos.


Unscharfe Konturen.


Scherben, wohin ich sehe.


Nur ich bin übrig.



Übrig hocke ich vor dem Nichts.


Und starre auf Scherben. Tanzende Scherben.


Weil ich nicht stillhalten kann.


Hände öffnen vorsichtig meinen Klammergriff.


Das Kehrblech verschwindet.


Meine Augen starren wie eingefroren auf dem verwaisten Fleck.

Auf meine befreiten Hände.


Sie flimmern vor meinen Augen.

Hart und verkrampft.

So harte Hände!


Warme Helfer schieben sich um meinen Körper.


Ganz vorsichtig.


Ziehen mich hoch.

Sachte.


Wärme.



Geborgenheit.


Eine Schulter.


Streichelnde Hände.









Ihre leise Stimme: „Komm! Lass uns aufräumen.“


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Hörbuch

Über den Autor

Frettschen
Ich
- eindeutig rot
- freiheitsliebend
- in mir drin schon mal unsicher, beinahe verklemmt
- nach außen der Fels in der Brandung
- die Person, auf die man sich verlassen kann
- auch mal anlehnen, kein Problem
- ein dunkles samtiges Rot also
- richtig viel Farbe - dicke Haufen davon auf der Leinwand
- Struktur
- Kunstschule Zürich
- zahlreiche Ausstellungen in der Region
- flippig - flapsig - bunt in mir drin
- auch mal nachdenklich
- manchmal introvertiert
- stets auf der Suche nach Neuem
- in meinem Bereich versteht sich
- Sternzeichen Löwe
- Querdenker und Rebell
- reiße mir die guten Seiten des Alltags unter die Nägel
- manchmal erwische ich auch die weniger Guten,
doch die schüttele ich hastig ab

ich liebe:
- einsame Orte
- den Wind
- das Geklapper der Taue an den Masten
- ob an Fahnen oder Booten, ist mir egal
- die Ruhe im Wald
- der Schutz eines Baumes - wenn man sich darauf einlässt
- das Eintauchen in die Arbeit an der Staffelei
- wenn`s gelingt
- das sichere und untrügliche Gefühl,
etwas Besonderes entstehen zu lassen
- das Spielen mit unserer Sprache
- gutes Essen
- ein unerwartetes Lächeln
- Musik - alle Richtungen
- am besten schön laut
- Tanzen
- Ausdruck
- Profil
...

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Lessa Intensiv! Bin ich froh, dass ich das noch nicht erleben musste.

Kurz bevor mein Mann und ich damals zusammengekommen sind, hatten wir noch genau darüber gesprochen. Ich hatte das Gefühl, dass er sich für mich interessiert, und ich hasse es, rumzuraten. Also hab ich Tacheles geredet. Zu dem Zeitpunkt waren wir uns beide einig, dass für den Fall einer Beziehung wir wohl erhöhte Ausgaben für Geschirr einrechnen müssten.
Bisher hat alles gehalten.
*klopf auf Holz*
*KRACHKLIRRBUMS*
Verflixt!

Ich hatte allerdings am Ende des Textes das Gefühl, dass hier die Mutter gekommen ist, um ihre Tochter einzusammeln. Meistens schmeißen ja die Frauen, soviel ich weiß, und die Männer stürmen raus.
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Ganz genau! Und ich wollte einfach mal dieses Rollenklischee aufweichen. Aber irgendwie irritiert es mich selber ... ;)

Dankeschön für deinen ausführlichen Komentar. Vielleicht ändere ich es noch um. Mal sehen ...
Vor langer Zeit - Antworten
Lessa Du musst nichts ändern, wenn es dir richtig erscheint. Es ist dein Text und er ist gut so, wie er ist. Interpretationsspielraum bleibt ja gerade bei so abstrakten Gedichten fast immer.
Vor langer Zeit - Antworten
Brianna_W Hervorragend!! Ich musste nach dem lesen erstmal eine Weile innehalten, weil dein Text sehr nachwirkt. Erst wirkt er sehr bedrückend und zum Ende hin spürt man richtig, wie sich die Last ein wenig löst. Hoffnung darf nie sterben und man muss immer wieder aufstehen...egal, wie tief der Fall war.
Große Klasse, Andrea!

Liebe Grüße
Brianna
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Ohhhh - Dankeschön für dieses feine Lob.
Ich werde nicht müde, darin zu baden.
:)
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume Hallo Frettschen,
ja Du hast recht
"Kriege finden überall statt", doch sie beginnen im Kleinen. Im Kopf des Einzelnen und in der Familie ebenso, wie im großen Weltgetriebe.
Text und Bild fassen zusammen was den täglichen Horror ausmachen.
Leider kann man Lebensscherben nicht einfach so zusammenkehren. Erstens gibt es nicht so große Besen und Zweitens wohin mit dem ganzen Müll.
Doch die letzten 4 Zeilen Deiner literarischen Betrachtungen machen Mut.
Grüße an Dich schickt die Kornblume
Vor langer Zeit - Antworten
Ameise Ich kann mich meinen Vorgängern nur anschliessen. WWWWAAAAHHHNNNSSSIIIIINNNN!!!!
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Dankesehr. :)
Vor langer Zeit - Antworten
Memory 
Da ist dir wieder mal ein irre guter Text gelungen. Der geht unter die Haut, erzeugt eigene Gedanken und lässt Sehsucht nach Friedlichkeit wachsen.
Klasse gemacht!
Deine Verbindung zum Cover habe ich unten gerade gelesen und kann sie nun nachvollziehen. Als ich dass Buch heute morgen schon anschaute, wirkte das Cover für mich zu global für deinen Text.
Es ist eben alles eine Sache der Betrachtung und ich finde es spannend, was aus dieser Challenge alles entsteht.
Lieben Gruß
Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Ich freu mich, das ich wieder punkten konnte!
Bruchlandung - mitten auf der Zwölf!
Ich glaube, ich wusste am wenigsten von allen Teilnehmerinnen, was man zu den Bildern schreiben könnte.
Hatte auch andere Texte angefangen, aber dann bemerkt, dass sich keiner so richtig an dieses Bild ranfuddeln wollte.
Das war mein Startknopf: Da muss doch was draus zu machen sein!
Scheinbar ist es mir geglückt. :)
Vor langer Zeit - Antworten
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