Romane & Erzählungen
Die Konjunkdiva erzählt

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"Die Konjunkdiva erzählt"
Veröffentlicht am 06. Februar 2016, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
© Umschlag Bildmaterial: Foto von sipa (Pixabay)
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Literatur war mir in meinem Leben schon während der Schulzeit sehr wichtig. Doch ich habe erst seit ein paar Jahren die Zeit gefunden, selbst zu schreiben. Ich freue mich über Lob, bin aber für alle Verbesserungsvorschläge offen. Ich lese immer wieder in Literaturgeschichten, weil ich meine,dass wir nur so entdecken können, wie wir einen ganz bescheidenen Beitrag dazu leisten können, dass Literatur sich weiter entwickelt.
Die Konjunkdiva erzählt

Die Konjunkdiva erzählt

Die Konjunkdiva erzählt

ach, liebe Leser, wenn sie wüssten, wie wohl ich mich fühlte, gäbe es noch die Zeiten, in denen alle Poeten und Bildungsbürger von meinen anmutigen Formen schwärmten. Sie liebkosten meine äs, ös und üs, drängen tief in meine Möglichkeiten ein und ergründeten meine letzten Geheimnisse. Sie läsen mir die Wünsche von den Lippen ab, bögen sich über meinen schönen Leib, flüsterten mir irreale Geheimnisse ins Ohr, lögen charmant wie Mephisto, bliesen meine Sinne zu immer neuen Varianten der Einbildungskraft an, flögen mit mir in

nie geahnte Himmel und verlören sich in abgrundtiefer Leidenschaft.

Aber man schwämme in Selbstmitleid, gewönne keine Achtung und hülfe sich selbst nicht, dächte man nur larmoyant über die alten Zeiten nach.

Nein, seien wir offen für eine neue Zeit der Poesie. Stellen Sie sich vor, wir strichen alle alten Regeln und fingen wieder ganz von vorne an. Jetzt öffneten sich die Horizonte für mich, für alle nie gedachten Vorstellungen, für den Irrealis, der in der Welt des Konjunktivs nie gesehene Blüten triebe, für ungeahnte Wünsche, die alle Herzen

verbänden. Alle Musen inspirierten natürlich mich. Taufrische Motive flössen in die Seelen der Dichter, unverbrauchte Themen fielen vom Himmel, die schönsten Klänge schlössen sich zusammen, Metren tanzten nach unerhörten Rhythmen, Reime schmiegten sich in lauschende Ohren, Kritiker sängen Hymnen und über allem schwebte ich in Seligkeit, die Konjunkdiva, die das Füllhorn aller Musen in verschlossene Seelen gösse.

Ach, geneigte Leser, ich stürzte in tiefe Verzweiflung das reale Blei des Indikativs hängt an meinen Füßen und droht mich hinabzuziehen - wäre ich

nicht sicher, dass einige von Ihnen mich trügen mit ihrer Sympathie in den leichten Lüften der Fantasie.

© Ekkehart Mittelberg, Februar 2016

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Hörbuch

Über den Autor

Phantasus
Literatur war mir in meinem Leben schon während der Schulzeit sehr wichtig. Doch ich habe erst seit ein paar Jahren die Zeit gefunden, selbst zu schreiben.
Ich freue mich über Lob, bin aber für alle Verbesserungsvorschläge offen.
Ich lese immer wieder in Literaturgeschichten, weil ich meine,dass wir nur so entdecken können, wie wir einen ganz bescheidenen Beitrag dazu leisten können, dass Literatur sich weiter entwickelt.

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KaraList Zwischen Punkt, Komma und Adjektiv ist der Konjunktiv selbstredend die Diva. ... und das ist grammatikalisch schon wieder widersinnig. :-) Wie dem auch sei, Deinen Aus- und Einführungen zur deutschen Grammatik bin ich immer mit einem Schmunzeln gefolgt. Das muss einmal mit einem ♥chen belohnt werden.
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Phantasus Merci für deinen Kommentar und Favo, Kara. Mit etwas Humor betrachtet kann Grammatik sogar anmutig sein.
LG
Ekki
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Es deucht mich, die Konjunkdiva sei der Gegenwart und Bodenständigeit anheim gefallen. Doch hörte ich, man fände sie noch in den Träumen und Fantasien der Poeten.
Eine wundervolle "Geschichte" zu einer bezaubernden "Diva" :))
Phantasus ist halt durch und durch ein Poet der alten Schule.

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
Phantasus Merci, Antje, auch für die Status-Coins. Die bezaubernde Diva lässt ausrichten, sie würde sich freuen, wenn sie mit ihren Formen den Sinn für Möglichkeiten schärfen könnte.
LG
Ekki
Vor langer Zeit - Antworten
Magnolie Wieder eine einfallsreiche und wunderbar lehrreiche Erzählung. Ein wahrer Lesegenuss.
Liebste Grüße
Manu
Vor langer Zeit - Antworten
Phantasus Vielen Dank, Manu, auch für den Favo. Ich finde die "würde-losen" Konjunktivformen klingen so schön und eignen sich deshalb so sehr für Poesie.
Liebste Grüße zurück
Ekki
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Ach gäbe es Phantasus nicht,
wär' es hier merklich leiser
Er spräche, NEIN er spricht
wie ein ganz großer Weiser. :-)) Ira
Vor langer Zeit - Antworten
Phantasus Grazie für das schöne Kompliment und die Status-Coins, Ira. Ich hoffe jedoch, dass meine Beiträge die Klugheit, aber nicht die perfekte Patina der Weisheit haben. ;-))
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Patina? Na ich weiß nicht, soviel mir bekannt ist, ist der Kupferanteil beim Menschen nicht allzu hoch, oder?? :-))) Ira
Vor langer Zeit - Antworten
Tusitala So magst du es tun und die Regeln streichen.

Liebe Grüße und viel Erfolg
Tusitala
Vor langer Zeit - Antworten
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