ist das unbeschwerte Lachen der Jugend,
die erste große Liebe,
die alles in Sonnenlicht tauchte,
die erste Lektüre,
die man auch physisch verspürte
als wildes Herzschlagen, als Gänsehaut,
das jugendliche Feuer, das glaubte,
die Welt von Grund auf verändern zu können,
das Vertrauen in Worte,
die sich noch nicht abgenutzt hatten.
Du weißt das und verfällst
in Melancholie, die du manchmal
selbstironisch genießt.
Doch wenn die Anwandlung vorbei
ist,
erkennst du,
dass jeder Lenz Blüten bringt,
die du noch nicht entdeckt hast,
dass aus den Trümmern jeder Revolution
etwas Neues sprießt,
dass Worte, die du als verbraucht
überhören wolltest,
in einem neuen Kontext stehen,
dass Liebe jeden Tag aufs Neue
gegen Zerstörung kämpft,
dass du noch immer Unwiederbringliches erfahren kannst,
wenn du dich offen hältst.
© Ekkehart Mittelberg, Februar 2016