Wie schön sie doch ist. Dieses Lächeln, welches mir schon immer den Tag versüßt hat! Und nun spüre ich ihre weichen Lippen auf den meinen und doch kann ich mich nicht freuen.
Ich brauch nicht hinzuschauen um zu wissen, dass ihr eine Träne über die Wange läuft - wie ich mich dafür hasse und sie dafür Liebe!
Wir beide Wissen es, es kann nicht so weitergehen, ich würde zugrunde gehen und ihr mehr schaden, als ich es ohnehin tue.
Es war mir schon immer schmerzlich klar, dass ich mehr für sie empfinde als sie für mich und doch konnte ich mich
nicht von ihr lösen, war es doch eine so wundervolle Linderung meiner Sehnsucht, wenn ich bloß bei ihr sein konnte. Sie merkte es natürlich, bat mich aber bei ihr zu bleiben, weil ich auch ihr gut tat – wenn auch auf eine andere Weise. Doch so wohltuend es für mich war mit ihr zu sein, so vernichtend war die Zeit ohne ihre Nähe. Der Selbsthass, das Wissen, dass es nicht von Dauer ist, der Selbstzerstörungswahn, die grausame Wahrheit.
Sie küsst mich, weil sie weiß wie sehr ich mich danach sehnte. Ihr ist klar, dass heute alles enden wird. Ein letztes Zeichen der Dankbarkeit und gleichzeitig dieses Gefühl von Kummer, von Sorge
um mich … Ein langer, sanfter Kuss, mit meinem Gesicht in ihren Händen und meinen Armen neben mir, langsam an ihre Seite greifend, um ihr ein letztes Mal nah zu sein, sie ein letztes Mal zu spüren bevor ich gehen muss. Langsam, schweren Herzens trenne ich mich von ihr, verliere mich – wie so häufig - in diesen wunderschönen, großen braunen Augen … Ich löse mich aus ihrer Berührung, drehe mich um und entferne mich. Sie soll nicht sehen, dass ich Weine, ich bin bereits der Grund für viel zu viel Schmerz. Sie Liebt mich, doch ist sie nicht in mich verliebt, dagegen liebe ich sie umso mehr.
Auch wenn es sein muss, sie macht es mir schwer sie zu vergessen …