Romane & Erzählungen
Tod oder Freiheit - Beginn eines neuen Lebens

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"Kapitel I meines aktuellen Romans"
Veröffentlicht am 01. Februar 2016, 24 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Das Schreiben ist für mich schon lange kein bloßes Hobby mehr, sondern wird immer mehr zu einem Bestandteil meines Lebens. Mein größter Traum ist es, vielleicht irgendwann mal davon leben zu können. Natürlich ist mir durchaus bewusst, dass dies wohl eher ein Traum bleiben wird, aber frei nach meinem Motto "Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben", muss ich einfach daran glauben, dass ich es irgendwann schaffen kann. Es macht mir sehr ...
Kapitel I meines aktuellen Romans

Tod oder Freiheit - Beginn eines neuen Lebens

Kapitel i

Sucht man im Internet nach Menschen, die sich vor der Gesellschaft verstecken, muss man ausgesprochen vorsichtig und mit Bedacht vorgehen. Niemand weiß dies besser als ich, denn ich bin eine dieser armen Kreaturen, die sich verstecken und verstellen muss, aus Angst verstoßen oder vorverurteilt zu werden. Fände jemand heraus, dass ich diese speziellen und anstößigen Neigungen besitze, würden mich auch meine paar Freunde, die ich noch habe fallen lassen, wie eine heiße Kartoffel. Manchmal frage ich mich, ob es überhaupt einen Sinn macht am nächsten Morgen aufzuwachen und weiterzukämpfen oder es

besser wäre meinem Leben ein Ende zu bereiten. Schließlich gibt es in meinem Leben niemanden mehr, der mich wirklich vermissen würde. Selbst meine Eltern wollen nichts mehr mit mir zu tun haben, seitdem ich die Schule geschmissen habe und abgehauen bin. Meine Vorgeschichte und die vielen falschen Entscheidungen, die ich in meinem bisherigen Leben traf machten mich zu dem Menschen, der ich heute bin. Ich bin der festen Überzeugung, dass mein Schicksal meinen Weg bestimmen wird und jeder Schlag in die Magengrube einem höheren Ziel dient. Deshalb glaube ich fest daran, dass sich alles zum Besseren wenden wird, wenn ich nur weiter kämpfe und nicht

aufgebe. Nur wer aufgibt, sich niemals aufbäumt, wird niemals wirklich leben. Für mich ist diese Weisheit der Schlüssel zum Glück und ich weiß, dass ich alles erreichen kann wenn ich mich nur genügend anstrenge. Dennoch muss sich etwas ändern, denn ich will mich nicht länger verstecken. Ich will mich nicht jeden Tag vor der Gesellschaft und mir selbst verstecken müssen, weil ich anders bin. *** Schlaftrunken richtete ich mich auf und streckte meine Glieder, damit mein Blut wieder ungehindert durch meine Adern fließen

konnte. Als das unangenehme Kribbeln endlich nachließ, pellte ich mich aus meiner warmen Decke und schlurfte aus dem Schlafzimmer. Auf dem Weg ins Badezimmer entledigte ich mich meines Schlafanzuges und zog ein Handtuch aus dem Einbauschrank im Flur. Nach einem flüchtigen Blick auf die Uhr, stieß ich seufzend die Tür zum Bad auf und schlüpfte in die enge Duschkabine. Mir blieb noch etwas Zeit, bevor ich mich auf den Weg machen musste, aber auch an einem Sonntagmorgen konnte ich es mir nicht erlauben zu spät zu kommen. Normale Menschen brauchen am heiligen Sonntag nicht zur Arbeit gehen, außer ihr Job verlangte es von ihnen. Ich dagegen hatte

keine Wahl, denn ich musste jeden Job annehmen der mir über den Weg lief. Mir machte dieser Umstand nichts aus, denn meine Freunde verlangten nur selten nach mir. Hin und wieder fehlte es mir am Wochenende auszugehen, aber man gewöhnt sich mit der Zeit an alles. Ich seifte mich ausgiebig ein und summte dabei eines meiner Lieblingslieder. Zu singen traute ich mich unter der Dusche nicht, denn der kleine Raum grenzte an die Wohnung einer alten griesgrämigen Frau, die das Leben hasste, deshalb machte sie es den anderen Mietern schwer glücklich zu sein, in dem sie jede Störung dem Vermieter meldete. Nach drei gesummten Liedern und einer

Haarkur stellte ich das Wasser ab, stieg aus der Kabine und wickelte mich in mein Handtuch. Lässig wischte ich über den beschlagenen Spiegel und musterte die dunklen Ringe unter meinen Augen, gegen die nichts half. Alles mögliche hatte ich bereits ausprobiert, doch nichts gefunden um diese unschönen Schatten meines Lebens effektiv zu verbergen. Genervt von den Augenringen begann ich damit mir das Haar zu bürsten und mich anschließend zu schminken. Dann warf ich wieder einen raschen Blick auf die Uhr und stellte zufrieden fest, dass mir noch genügend Zeit blieb, um in aller Ruhe einen Kaffee zu trinken. Wie in Trance schaufelte ich einen Löffel

Kaffeepulver nach dem anderen in den Filter und starrte aus dem Fenster. Beobachtete die dicken Regentropfen, die unerbittlich gegen die Fensterscheibe trommelten und lauschte dem Wind der durch die Häuserschluchten pfiff. Trotz wetterfester Kleidung bis auf die Haut durchnässt, stieß ich die Tür zum Kiosk auf und begrüßte George, den Ladenbesitzer mit einem freundlichen Lächeln. „Guten Morgen Sue, schön das ich trotz des schlechten Wetters auf dich zählen kann“, sagte George und kam hinter seinem Tresen hervor, um mich auf seine Art zu begrüßen. Mit einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange, so wie er es immer

tat. „Morgen George, für dich doch immer. Gibt es heute etwas besonderes, auf das ich achten muss?“, fragte ich und verschwand im stillen Kämmerlein, um die Klamotten zu wechseln. „Eigentlich nichts, dass wir nicht schon einmal hatten. Heute Nachmittag steigt ein Spiel im Volkspark, könnte also voll werden. Aber du schaffst das schon“, erklärte er mir, als ich aus dem Hinterzimmer in den Ladenraum trat. „Dann hole ich später noch ein paar Dosen Bier aus dem Keller, dass sollte für etwas weniger Stress sorgen und dir viel Spaß mit deinen Lieben“, antwortete ich mit einem Augenzwinkern und begann damit die

Zeitschriften zu ordnen. „Danke Sue, dass ich mich immer auf dich verlassen kann. Die gemeinsamen Sonntage mit meinen Kindern sind mir seit meiner Diagnose noch wichtiger geworden“, erklärte George und griff nach der Türklinge, dann nickte er mir noch einmal zum Abschied zu und verließ den Laden, um noch pünktlich zum Mittagessen mit seinen Lieben zu kommen. Den ganzen Tag über blieb es ruhig, nur hin und wieder verirrte sich jemand in den Kiosk, um sich mit einem Kaffee oder einem Kakao aufzuwärmen, bevor er seinen Weg durch das sich anbahnende Unwetter fortsetzte. Gegen Nachmittag allerdings füllte sich der Laden unaufhörlich und immer mehr Leute

drängten herein. Die meisten von ihnen waren Fans des Hamburger Sportvereins, des heutigen Gastgebers und wollten nun ihre Vorräte für das Spiel auffüllen. Zigaretten, Dosenbier und Wettlose gingen an Spieltagen besonders gut. Ab und zu kaufte jemand mal einen Fanschal oder ein Trikot, weil das eigene Zuhause lag. Dabei ging es immer friedlich zu, nur heute nicht. Die meisten waren trotz der Anspannung vor diesem wichtigen Spiel freundlich und gelassen, aber heute war ein Kandidat dabei der die Stimmung zum kippen bringen konnte. Schon als er zur Tür herein gestolpert kam, wusste ich das er Ärger machen würde. Ich bereitete mich innerlich schon auf eine

Auseinandersetzung mit ihm vor, als er nach der Dose Bier griff, sie öffnete und zum Trinken ansetzte. „Normalerweise bezahlt man das Bier, bevor man es trinkt“, erklärte ich freundlich und schaute ihn mit einem Lächeln auf den Lippen erwartungsvoll an. Wie erwartet war seine Reaktion nicht ansatzweise so freundlich, wie die meine auf seine schlechten Manieren. „Was willst du Bitch von mir?“, lallte er brüllend und torkelte langsam auf mich zu. „Bezahl einfach das Bier und verschwinde“, antwortete ich, ohne mich von seiner Beleidigung provozieren zu lassen. Ich habe in meinem Leben schon oft mit Betrunkenen zu tun gehabt und weiß von daher, dass es

besser ist ruhig zu bleiben. „Ich mach was mir gefällt, Zuckerpuppe!“, lallte er weiter und kam immer näher, bis er schließlich vor mir stand und sich zu seiner vollen Größe aufbaute. Wenn er glaubte, dieses Gehabe würde mich beeindrucken, würde er früher aufstehen müssen. Er war nun einen Kopf größer als ich, dafür war mein Kopf klar und bei vollem Verstand. Mit vor falschem Stolz geschwellter Brust stand er mir nun gegenüber und blies mir seinen nach Bier und Kippen stinkenden Atem entgegen. Das flaue Gefühl, dass sich in mir ausbreitete ignorierte ich und schaute ihm tief in die Augen. Immer noch unbeeindruckt von seinem Gehabe deutete ich erst auf das Bier, dann

auf die Kasse und wartete auf eine Reaktion, während ich mir lässig eine Strähne aus dem Gesicht strich. „Bezahl die Dose Bier und wir beide haben kein Problem miteinander, oder lass es und ich ruf die Polizei. Die werden sich freuen bei diesem Wetter wegen einer unbezahlten Dose herkommen zu müssen und du wirst wegen dieser Kleinigkeit das Spiel verpassen“, knurrte ich, langsam ging er mir gewaltig auf die Nerven mit seinem kindischen Verhalten. „Bist wohl eine Sadistin, die gerne rechtschaffene Bürger quält indem du ihnen den Spaß am Leben raubst! Das Spiel ist voll wichtig für meine Mannschaft!“, er konnte nicht ahnen, wie sehr mich diese Worte trafen

und mir die Tränen in die Augen trieben. Bisher hatte ich meine Emotionen im Zaum halten können, doch diese Worte hatten mich bis ins Mark erschüttert und es fiel mir immer schwerer ruhig zu bleiben. „Bist wirklich eine?“, fragte er noch einmal nach und trieb den Nagel seiner Wörter noch tiefer in meine Seele. Dann zeigte er auch noch mit dem Finger auf mich und brüllte, damit es auch jeder hören konnte: „Ey Leute, die Schlampe hier ist eine Sadistin! Ein Monster, wollt ihr das sie euren Kindern weiterhin Lutscher verkauft?“ Es war auf einmal gespenstisch still im Laden. So still, dass ich mein eigenes Blut rauschen hören konnte und ich glaubte auf der Stelle sterben zu müssen. Nach einer

halben Ewigkeit kam mir endlich jemand zu Hilfe. „Ernie, erzähl nicht so einen Scheiß. Die Dame hat Recht und es hat überhaupt nichts mit Sadismus zu tun, dass sie dich darum bittet dein Bier zu bezahlen“, der ältere Herr lächelte mich freundlich an und nickte mir bestätigend zu, während Ernie in seiner Hosentasche nach Kleingeld suchte. Brummelnd kramte der Betrunkene ein paar Münzen aus der Tasche und schleuderte sie mir entgegen. Klimpernd fielen sie zu Boden und verteilten sich im gesamten Laden. „Da du Bitch! Such dir Hilfe du Hexe!“, schrie Ernie und stürmte fluchend hinaus in den Regen. „Geht es Ihnen gut?“, fragte der ältere Herr,

der mir geholfen hatte mit diesem Idioten fertig zu werden, als sich die Situation beruhigt hatte und legte mir fürsorglich seine Hand auf den Arm. Er wirkte besorgt und ebenso geschockt, wie ich es war. „Es geht schon“, log ich und hoffte, dass er die Sache damit auf sich beruhen lassen würde und ebenfalls ging. „Wirklich? Soll ich jemand für Sie anrufen?“, fragte er weiter und schaute mir dabei tief in die Augen. Vielleicht sollte ich ihn bei George anrufen lassen oder die Nachbarin ein Stockwerk über mir, doch ich lehnte dankend ab. Mir war nach etwas Ruhe. „Okay, dann lass ich sie jetzt am besten alleine. Aber ich werde nach dem Spiel noch einmal vorbei schauen“, erklärte er und

verließ nun ebenfalls den Kiosk, um es noch rechtzeitig ins Station zu schaffen. Starr vor Schreck stand ich nun alleine im Laden und begann zu weinen, ließ den Tränen nach all den Jahren voller Kränkungen freien Lauf. Es war unglaublich befreiend, doch dann traf es mich wie der Blitz und ich begann mich zu fragen, ob diese Witzfigur von eben vielleicht Recht haben könnte. Vielleicht sollte ich mir tatsächlich Hilfe suchen, aber nicht bei einem Therapeuten, der es sich auf die Fahnen geschrieben hat den Hilfesuchenden den Teufel auszutreiben. Ich wollte nur mit jemanden sprechen, der das selbe durchmachen muss wie ich und mir sagen kann, wie ich mit diesen Neigungen ein

normales Leben führen kann ohne unangenehm aufzufallen. Jemanden der mir hilft endlich glücklich zu werden. Endlos langsam vergingen die Stunden, bis George endlich zur Tür hereinkam und sich bei mir für meinen heutigen Einsatz bedankte. Zuerst hatte ich ihm von dem Vorfall mit dem Betrunkenen erzählen wollen, ließ es dann um ihn nicht zu beunruhigen. „Danke noch einmal, dass du mir aushilfst“, sagte er und drückte mir lächelnd einen Umschlag in die Hand, welchen ich verdutzt entgegen nahm und hineinschaute. „Das kann ich unmöglich annehmen“, erklärte ich und wollte ihm dem Umschlag

zurückgeben. „Natürlich kannst du das. Ich weiß, dass du knapp bei Kasse bist und ich habe ein bisschen was im Lotto gewonnen und ich möchte wirklich, dass du es annimmst“, erklärte er und schob mich aus dem Laden. „George bitte, ich kann das wirklich nicht annehmen“, versuchte ich es noch einmal und spannte meinen Schirm auf. „Sue bitte, es ist mir wichtig das du es nimmst. Dir steht es zu auch einmal etwas Glück zu haben. Kauf dir was schönes davon oder spare es, ganz wie du willst. Aber ich werde es nicht zurücknehmen“, dann schloss sich die Ladentür und ich stand allein im Regen. George und ich kannten und schon eine

ganze Weile und ich wusste, dass er anderen gerne eine Freude machte, doch dieses Mal hatte er es für meinen Geschmack etwas übertrieben. Für mich waren 5.000€ ziemlich viel Geld, soviel das man es nicht einfach verschenkt. Mit einem schlechten Gefühl in der Magengegend und einem Umschlag voller Geld in der Tasche lief ich so schnell ich konnte nach Hause. Vielleicht war dies der Anstoß den ich brauchte, um mein Leben endlich zu verändern. Somit wurde dieser verregnete Sonntag im Februar zum ersten Tag meines neuen Lebens. Einem selbstbestimmten Leben ohne Angst und hoffentlich einem Mann an meiner Seite, der mich nicht nach zwei Wochen

Beziehung einfach sitzen ließ und mit einer anderen durchbrannte.

nachwort

Hierbei handelt es sich um das erste Kapitel des Romans "Tod oder Freiheit", an dem ich momentan arbeite. Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat und würde mich riesig über eine Rückmeldung freuen.


*Noch handelt es sich nicht, um die ultimative Endfassung, deshalb bitte ich darum über eventuell noch vorhandene Rechtschreibfehler hinweg zu sehen.

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JeanParker
Das Schreiben ist für mich schon lange kein bloßes Hobby mehr, sondern wird immer mehr zu einem Bestandteil meines Lebens.
Mein größter Traum ist es, vielleicht irgendwann mal davon leben zu können. Natürlich ist mir durchaus bewusst, dass dies wohl eher ein Traum bleiben wird, aber frei nach meinem Motto "Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben", muss ich einfach daran glauben, dass ich es irgendwann schaffen kann.
Es macht mir sehr viel Spaß zu schreiben und meine Leser in fremde Welten zu entführen. Vielleicht schaffe ich das auch mit dir ;)

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KaraList Ein guter Einstieg, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Der flüssige Schreibstil unterstützt das Leseinteresse. :-)
LG
Kara
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Sealord Dein Stil gefällt mir! Ich werde weiterlesen! :-)
LG Uwe
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JeanParker Das freut mich sehr. :)
LG Jean
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