pekaberlin Schön, Schorsch, dass es noch Menschen, Anfang der Dreißig, gibt, die sich überhaupt Gedanken über Politik machen! Nein, diese AfD ist keine Partei! In meinen Augen schickt sie sich an, eine "Bewegung" zu werden. Gefährlich! Gefährlich wie die einstige Bewegung, der die "etablierten" Parteien auch nichts entgegenzusetzen hatten. Grundübel ist, dass wir (und du hast es sicher so gelernt) den Parteien die Politik überlassen! Aber sie haben nicht das Recht "Politik zu machen"! Wieviel Prozent unseres Volkes sind in Parteien? Politik machen, ist Sache der gewählten Volksvertreter und der von ihnen kontrollierten Organe. Deshalb empfinde ich Listenwahlen als Betrug am Wähler! Diese Listen verhelfen Menschen in die Parlamente, die du und ich niemals wählen würden, denen wir nicht weiter trauten als ein Schwein scheißt. Und so kommen auch Parteien (und Bewegungen) ins Parlament, deren Menschen niemand wählen würde. Die FDP z.B. war schon ohne einen einzigen direkt gewählten Abgeordneten im Parlament und sogar in der Regierung. Nach Artikel 21 GG sollen die Parteien an der politischen Willensbildung des Volkes mitwirken. Mehr nicht! Aber das können sie eben nicht mehr, weil sie sich (vor allem die Parteiführungen) um Macht, Posten und Lobbyisten kümmern, nicht um ein politisch aufgeklärtes Volk, das sicher auch schwerer zu regieren wäre. Gruß Peter |
Schorsch Guten Abend Peter, zuerst vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Ich habe ihn mit Freude gelesen. Ich habe mich selber mal, in ganz frühen Jahren, für eine Partei engagiert. Diese Zeit möchte ich nicht missen, habe ich doch viel über Macht, Menschen und deren Umgang miteinander gelernt. Politik machen ist kein einfaches Prozedere. Aus meiner aktiven Zeit weiß ich: Du kannst es niemandem recht machen. Als junger Neuling auf dem Parkett wirst du schnell deiner Illusionen beraubt. Es ist dann nicht einfach, neue Vorschläge auszuarbeiten und die deiner Fraktion zu unterbreiten. Obwohl du weißt, es landet eh im Rundordner. Für den Wähler ist es sehr schwer. Gerade hier in Berlin ist das politische Personal seit Jahrzehnten das Gleiche. Egal, wie eine Wahl ausgeht, die Herren im Landesparlament bleiben die Selben. Selten das mal eine neue Partei hineinkommt. Und wenn, dann werden die Chancen nicht genutzt. Als abschreckendes Beispiel fällt mir die Piratentruppe ein. Mit tollen Zielen gestartet, dann die harte Bruchlandung hingelegt. Bei der AfD wird es wohl anders kommen. Sicher, ihr Führungspersonal hat nicht die besten Ansichten. Aber als Protestpartei 2016 kommen sie den Normalbürgern gerade recht. Sicher, die Alternative für Deutschland hat einen schönen Namen, samt rechtem Anstrich. Doch dem normal Sterblichen dürfte das egal sein. Er hat andere Sorgen: Flüchtlingskrise, Angst um die Arbeit, etc. Vor dem Zweiten Weltkrieg war die Sachlage etwas anders: Es gab das Gemeinschftsgefühl der ungerechten Behandlung nach Kriegsende. Das hat die Menschen geeint. Als dann Herr Hitler aus Österreich kam, traf er den Nerv einer Generation. Seiner Generation. Das empfinde ich heute nicht so. Die Pegida/AfD-Kombo ist ein Haufen Scharlatane und Verblender. Sie mögen zwar auf der Welle des Unmutes der Bevölkerung in die Landesparlamente geschwemmt werden, doch ab dem 14. März beginnt ihre Demontage. Hoffe ich zumindest. Doch traue ich der Bevölkerung soviel Weitblick zu. |
Meereswind Sehr treffend und wahr. Manchmal wird es einem Angst und Bange bei dem Gedanken, solche Gruppierungen könnten an die Macht kommen. Liebe Grüße Silvia |
Schorsch Hallo Silvia, vielen Dank für Deinen netten Kommentar und Dein Geschenk. Über beide Dinge habe ich mich sehr gefreut. Vielleicht lesen wir uns hier ja noch häufiger?! Ich persönlich hoffe ja, das die AfD zu den kommenden Landtagswahlen entzaubert wird. Spätestens aber zu den Wahlen im Bund 2017. Ausreichend Möglichkeiten gibt es ja. Liebe Grüße Georg |