Gast Ich erinnere mich gut daran, dass bei uns, auch nach Anschaffung einer Waschmaschine, noch die Arbeitskleidung der Männer über Nacht in einem Kessel eingeweicht wurde und dann gestampft. Im Sommer fuhr meine Mutter die Wäsche oft zu einem etwas außerhalb gelegenen Garten, im Winter musste auch schon mal in der Küche getrocknet werden. Ein Haken am schweren Küchenbuffet, einer in der Wand. Bis das Schrankoberteil mal nach vorne kippte und das ganze Porzellan meiner Mutter zerbrach. Ihr war aber wichtiger, dass sie mich gerade noch auf die Seite ziehen konnte. Danke für deine interessante Geschichte Flora. |
KaraList Diesen präzise beschriebenen Waschtag kenne ich auch. Für meine Mutter war diese monatliche Prozedur immer Schwerstarbeit. Die Waschküche war im obersten Stockwerk - das bedeutete, Wäsche hochtragen, nasse Wäsche hinunter tragen, damit sie auf dem Hof aufgehangen werden konnte. ... und dazwischen - Wäsche kochen, schrubben, spülen und nochmals spülen. :-) Du hast Erinnerungen mit Deiner Geschichte geweckt. Sehr gern gelesen! LG Kara |
flovonbistram Danke Dir. :-) Bei uns war die Waschküche im Keller. Im Sommer war man gleich im Garten, doch im Winter mussten alle Körbe auf den Dachboden geschleppt werden. Also egal, wo sie war, Schlepperei war es so oder so. Nur die Häuser, die den Trockenraum neben der Waschküche hatten, waren gut dran |
FLEURdelaCOEUR Wir hatten Glück, meine Oma hatte aus der Vorkriegszeit eine Waschmaschine mit aufgesetzter Wringmaschine sowie eine Rolle (= Kaltmangel) bis in die Fünfziger hinüber gerettet. Dennoch musste die Wäsche vorher eingeweicht und gekocht werden. Alles andere - so wie bei dir. Ich musste auch mit meiner Tante immer die Wäsche in Form ziehen und legen. Bei uns in der DDR hieß das revolutionierende Waschpulver der 60er WOK, Waschen ohne Kochen. Wir haben aber trotzdem noch die Windeln und Wäsche aus Leinen oder Baumwolle damit gekocht, jedoch erübrigte sich meist das Schrubben auf dem Waschbrett. Der 20l-Wäschetopf stand in meiner ersten eigenen (Einraum-)Wohnung auf dem Gasherd in der Küche. Wenn er etwas abgekühlt war, schleppte mein Mann ihn ins Bad, wo ich dann die Wäsche in der Wanne spülte und er mir die größeren Stücke auswrang. Die Bettwäsche wurde in die Wäscherei gegeben, manchmal auch Tischtücher. Wir hätten sie auch gar nicht auf dem Balkon oder im Bad trocknen können. Für eine Waschmaschine war kein Platz, aber wenigstens bekam ich eine Schleuder, die vieles erleichterte. Als unser Sohn ein Jahr wurde, bekamen wir eine größere Wohnung und schafften uns eine halbautomatische Waschmaschine an, also ohne Schleuder. Das war ein wahres Glück! Es ist gut, dass du an das schwerere frühere Leben erinnerst, viele kennen es nicht mehr ... Aber es war auch intensiver, weil man mehr miteinander geredet hat und nicht nur unentwegt auf dem Smartphone herumgewischt wurde ... Lieben Gruß fleur |
flovonbistram Als ich heiratete hatte ich auch keine Waschmaschine. Genau so wie Du beschreibst ging es bei mir auch zu. Fuhren wir zu den Eltern, nahm ich immer mal eine Maschinenfüllung mit Kochwäsche mit, ab in deren Maschine und nach einem asuführlichen Kaffeeklatsch nahmen wir die frische Wäsche mit. Doch dann-nach einem halben Jahr - bekam ich eine gebrauchte Maschine und von da an war alles leichter. |
baesta Genau so wurde es auch bei uns gemacht. Es war wirklich eine schwere Arbeit und wenn die Wäsche trocken war, kam der große Wäschekorb auf den Handwagen und dann gings ab Richtung Mangel, bei uns allerdings eine Kaltmangel, wo ein tonnenschweres Mittelstück immer über die auf Rollen augewickelte glitt, Da musste mann höllisch aufpassen, denn wenn was verrutscht war, gab es unschöne Knitter. LG Bärbel |
flovonbistram Wir schleppten den Korb und die angefeuchtete Wäsche war irre schwer. Ich war ja noch Kind. Dann die Heißmangel, feuchte heiße Luft...puh, hatte ich Kreislaufbeschwerden (meine Mutter natürlich auch) |
flovonbistram Danke auch. :-) LG Flo |