Gedichte
Der Höhenflug des Ikarus - Hymne

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"Der Höhenflug des Ikarus - Hymne"
Veröffentlicht am 21. Januar 2016, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: Foto von Geralt (Pixabay)
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Literatur war mir in meinem Leben schon während der Schulzeit sehr wichtig. Doch ich habe erst seit ein paar Jahren die Zeit gefunden, selbst zu schreiben. Ich freue mich über Lob, bin aber für alle Verbesserungsvorschläge offen. Ich lese immer wieder in Literaturgeschichten, weil ich meine,dass wir nur so entdecken können, wie wir einen ganz bescheidenen Beitrag dazu leisten können, dass Literatur sich weiter entwickelt.
Der Höhenflug des Ikarus - Hymne

Der Höhenflug des Ikarus - Hymne

Mein Vater liebte die Freiheit,
die nicht das Leben kostet.
Wie sorgfältig hatte er alles bedacht,
um sie für uns zu gewinnen.
Er war ein Mann der Mitte.
Nicht zu hoch und nicht zu tief,
so sollte unsere Flucht sein.

Doch ich wollte schon immer
das Unbedingte,
das Schrankenlose,
das Unerhörte.

Das wurde mir sekundenschnell bewusst,
als die Rösser auf der mittleren Bahn in Fahrt

kamen,
vor ungestümer Freude wieherten
und ihre Leiber im Sonnenlicht glänzten.
Ich schlug die Mahnungen des Alten in den Fahrtwind
und ließ die Zügel lustvoll schießen.

Einmal der Sonne ganz nahe,
einmal von Schönheit geblendet,
einmal nicht fahren nach Vorschrift,
einmal schwerelos sein.
Alles auf eine Karte setzen,
das tun selbst die Götter nicht.

Als das Wachs schmolz
und die Flügel im Äther zerstoben,
zog das Schwergewicht den

Sonnenwagen
in rasender Fahrt nach unten.
Alle meinen, dass Todesangst mich beherrschte.
Doch das war nur ein kurzer Moment,
dann überließ ich mich gelöst dem freien Fall.
Ich hatte das Äußerste gewagt
und das Schönste gesehen,
das beim Sturz
meine Seele ganz erfüllte.

© Ekkehart Mittelberg, Januar 2016

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Hörbuch

Über den Autor

Phantasus
Literatur war mir in meinem Leben schon während der Schulzeit sehr wichtig. Doch ich habe erst seit ein paar Jahren die Zeit gefunden, selbst zu schreiben.
Ich freue mich über Lob, bin aber für alle Verbesserungsvorschläge offen.
Ich lese immer wieder in Literaturgeschichten, weil ich meine,dass wir nur so entdecken können, wie wir einen ganz bescheidenen Beitrag dazu leisten können, dass Literatur sich weiter entwickelt.

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Himbeere Der Sohn des Mittelmässigen im Rausch der Freiheit vom Tod empfangen.
Ob sein Vater wohl in mittelmässiger Ruhe verstarb... ?
Jedem das Seine :D .
LG Himbeere : ) .
Vor langer Zeit - Antworten
Phantasus Liebe Himbeere,
merci für den Favo. Ich bin mir nicht sicher, ob Ikarus wirklich gegen seinen Vater Dädalus opponieren wollte. Er verfiel eher der Faszination des Unerhörten und vergaß den vernünftigen Rat seines Vaters.
Liebe Grüße
Ekki
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Besser ein Leben im Höhenflug, als ewige Mittelmäßigkeit. Gruß Ira

Höhenflug und Tiefsinn, per Flügel oder Flosse –
Germanengeist ging nie zu Fuß. Emil Gött
Vor langer Zeit - Antworten
Phantasus Ira, Du hast mal wieder meine Intention genau erkannt. Gracie especiale
Ekki
Vor langer Zeit - Antworten
DerHofdichter 
Ich glaube ja das Gott so handelt und wir der Wachs sind :-)))

Wohl dem der sich nicht in seiner Freiheit verliert.

Liebe Grüße
Ephraim
Vor langer Zeit - Antworten
Phantasus Das hast du sehr schön ausgedrückt, Ephraim. Danke auch für den Favo.
Liebe Grüße
Ekki
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Liebe kurz und intensiv als lang und gelangweilt!

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Phantasus Ja, danke Roland, auf diesen Nenner kann man den Mythos bringen.
VGL
Ekki
Vor langer Zeit - Antworten
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