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Sehnsüchte zwischen Ahnenpflichten

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"Sehnsüchte zwischen Ahnenpflichten"
Veröffentlicht am 09. Januar 2016, 8 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Mit Worten Stimmungen einfangen, ihnen einen Rahmen geben und festhalten für mich und vielleicht auch für Dich oder Dich ?
Sehnsüchte zwischen Ahnenpflichten

Sehnsüchte zwischen Ahnenpflichten



Wenn aber gesagt worden ist, man solle die Vorfahren nachahmen,

dann schließt das freilich aus, daß man ihre Fehler nachmachen muß. Cicero, De officiis (Vom pflichtgemäßen Handeln) I,33 (121)



Sehnsüchte zwischen Ahnenpflichten

Wie viele Sehnsüchte haben wir von unseren Ahnen übernommen? Welche davon sollen wir erfüllen und welche davon wollen wir

erfüllt sehen? Weil es eben immer so war. Da lebt es sich in einer Beziehung. Beziehungen, Ehen sind beständig, aufgeben gilt nicht. Die Eltern lebten der „Goldenen“ entgegen, diese Sehnsucht wurde auf die Kinder und Kindeskinder übertragen und soll nun möglichst von ihnen erfüllt werden. Ausharren? Um Sehnsüchte zu vervollkommnen? Die Anderer zu erfüllen? Die kleine Frau, sie harrte aus, während sie unglücklich ihren Sehnsüchten nachtrauerte um die auferlegten zu erfüllen. Die dafür lebte, Wünsche ihrer Ahnen zu befriedigen,

während ihre beiden Mädels schon geschieden waren. Ausgebrochen, aus dem was sie aushielt. Pflicht erfüllt. Einem Schwur folgend. Wie fühlen die Beiden sich dabei? So ausgebrochen aus dem „ererbten“? Schuldig? Da ist die Kleine, die der Großen während eines nächtlichen Gesprächs plötzlich entgegenschleudert; „was wisst ihr schon von meinen Sehnsüchten nach einem eigenen Kind?“, obwohl sie jahrelang jeden hat glauben lassen, sie sei mit ihrem Leben, ihrem Mann, ihrer kinderlosen Ehe glücklich. Und die „Große“? Trägt sie die Scham der

anderen in sich, als ihre Ehe scheiterte und sie als Geschiedene zu einer Familienfeier kommt? Da ist der junge Mann, der gleichgeschlechtlich liebt, während seine Eltern seine Zukunft in, „Ein Haus, ein Baum, ein Kind“ sehen. Oder Jener, der fern der Heimat eine Frau liebt, doch seine Pflichterfüllung darin sieht, den Eltern bis zu ihrem Tod treu zur Seite zu stehen, weil das schon immer so war und erst dann seine eigenen Sehnsüchte zu leben. Der immer wieder zu hören bekommt, sie ist nicht die Richtige, obwohl sich sein Herz nach ihr verzehrt. Der nach Jahren erkennt, das es

für die Erfüllung seiner Sehnsüchte nun zu spät ist.  Da ist die junge Mutter, die ihrem Kind beim Stillen die Geschichte von der Sehnsucht nach einer treu ergebenen Tochter erzählt, die später einmal Mama und Papa pflegen soll.  Oder die Frau in der Mitte ihres Lebens, Herbstfarben tragend, die den Frühling und einen jungen Mann liebt. Immer mit der Frage, darf das sein?  Da ist die Schwiegertochter, die sich gegen eine Betreuung daheim entschied, weil sie gerade begann selbst Rentnerin zu werden nach vielen Jahren als Lehrerin ...wie wurde

sie verurteilt. Niemand hat es verstanden... Die Mutter, die ihr Kind ziehen lies, ohne sie zu suchen ..verurteilt! Wie viele Wünsche, Sehnsüchte, Pflichten habe ich, haben wir unseren Kindern, bewusst, unbewusst auferlegt? Und auch auferlegt bekommen?  Manchmal muss man die Lebensschuhe abstreifen und eine Weile, vielleicht auch etwas länger barfuss weiter laufen Entwurzelt? Ist man Herzinnern nicht trotz allem weiter verbunden, auch wenn man eigene Wege geht, die niemand verstehen

kann?! Und auch niemand verstehen muss, nur der, der sie geht ... Sehnsuchtsblocker?! Werfen wir sie ab, die Sehnsüchte unserer Ahnen und leben unsere eigenen. Heute, jetzt und hier, in diesem, UNSEREM Leben.

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EllaWolke
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sugarlady Wie immer sehr gelungen.
Einen schönen Samstagsgruß
von der Andrea.
Vor langer Zeit - Antworten
kamikazebigi Ein ganz wichtiges Thema hast Du hier bearbeitet- ja unsere biografische Prägung und übernommenen Muster- was machen die mit uns und müssen wir sie wirklich weiterleben? Mit welcher Konsequenz und welchen Preis zahlen wir dafür?Ist uns immer bewußt was uns bewegt Dinge so zu tun, wie unsere "Ahnen" sie taten? Das wäre es wert intensiver zu bearbeiten...
Gefällt mir richtig gut! Danke!
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Ich bedanke mich bei Dir.
Für die anschließenden Fragen.

Sonnige Grüße an Dich
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Auch das bedeutet Demokratie - die Menschen so leben lassen, wie sie es selbst wünschen, natürlich nicht auf Kosten der Mitmenschen und unter der Prämisse, dass niemand anderer zu Schaden kommt. Ich bin auch schon lange aus diesen Zwängen ausgebrochen. Dennoch sollten moralische Werte dabei nicht zu kurz kommen, denn blanker Egoismus schadet mehr, als er nützt.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Blanker Egoismus bleibt dabei weg!
Natürlich sollte bei allem niemand zu Schaden kommen

Danke
verspätet
Herzlichst
Ella
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Ein ganz toller Text und viele schöne Kommentare :))
Es ist nicht leicht loszulassen und den Kindern die "Last der Erwartungen der Ahnen" abzunehmen und hat man es endlich geschafft und hofft, dein Kind macht schon sein Glück kommt der Holzhammer der Gesellschaft, der Kirche ...
Irgendwo muss ein jeder seinen Weg finden, die eigenen Sehnsüchte mit den Erwartungen der anderen in Einklang zu bringen.

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Spätes Danke

Erwartungen? :)
Viele sagen ja immer sie haben gar keine
Aber das wäre dann wohl ein neues Thema
Nennen wir die Erwartungen einfach mal Wünsche, gestaltet sich das sicher bei all jenen gleich völlig anders ..
Abnehmen?
Es gilt eher, nicht mehr aufzubürden. So wie es eben IMMER war
Durchbrechen
auch wenn wir dann als Außenseiter gelten
Ich muss gerade an KÄSE denken :)
In der Bahn saß eine Frau neben mir, die auch ALTES durchbrochen hat. Sie kann stolz auf sich sein!!

Liebe Grüße
Deine Henriette
Vor langer Zeit - Antworten
Gabriele Liebe Ella :-)
diese Zeilen sind mega wichtig und interessant - ich danke dir dafür!!
Denn du hast das Thema wirklich schön und verständlich in Worte gefasst und die Schwierigkeiten aufgezeigt. Möge dein AbeschlussSatz uns und andere auf ihrem Weg zur Erfüllung der eigenen Träume, Wünsche und Bedürfnisse begleiten!!
Als Familien-Aufstellerin schätze ich deinen Text umsomehr....
Fühl dich herzlich umarmt, mit lieben Grüßen, Gabriele
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Liebe Gabriela,

so weit weg so nah
DANKE für alles
gern wäre ich mal ganz nah
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Wer sind wir, dass wir unseren Kindern eine solche Hypothek aufbürden dürfen? Jede Generation/ jeder Mensch muss für sich und nur für sich entscheiden, wie er leben will. Deine Gedankengänge sind faszinierend, interessant und nachdenklich stimmend. Ira
"Es ist eine weise Fügung der Weltordnung, dass wir nicht wissen, wieweit wir selbst das Leben vergangener Menschen fortsetzen,
und dass wir nur zuweilen erstaunt merken,
wie wir in unseren Kindern weiterleben." Gustav Freytag
Vor langer Zeit - Antworten
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