Die Begegnung
Vor langer Zeit in der Stille des Waldes lebte eine Alte, namens Xena. Abgelegen von der Menschenwelt sammelte sie Kräuter und Beeren, tat diese in einen Karton, um
daraus später ein Gebräu herzustellen.
Nun begab es sich, dass eines Tages ein kleiner Junge im Wald umherirrte. Er sah die mattgelbe Terrassenbeleuchtung der Behausung kaum bei diesem mächtigen Schneesturm. Geschwächt von der langen Wanderung öffnete er die Tür. Darin
saß die alte Xena und bat den Jungen herein. Für Xena war es vorausschaubar, dass der Kleine zu ihr finden würde. "Setz
dich, mein Junge! Ich bringe dir gleich
etwas zu Essen und eine Medizin gegen deinen Ziegenpeter", meinte die Alte.
Sein Hals war stark geschwollen und er konnte kaum mehr schlucken. Zum Glück
war es organisch, also eine Schwellung des Ohrenbereiches und des Halses, und konnte von ihr gut behandelt werden. Sie gab ihm von der Medizin und reichlich zu Trinken. Dann schlief er im Sessel ein. Xena deckte ihn mit ihrem dicken Flanellmantel zu und wachte die ganze Nacht über ihn.
Am nächsten Morgen ging es dem Jungen besser. Er wollte wieder nach Hause. Nun stand der Abschied auf dem Programm.
Xena wusste das und war in den Wald gegangen. Sie mochte keinen großen Trubel. Auf einer weißen Leinwand hatte sie eine Nachricht für den Jungen hinterlassen:
Achte die Natur, bewahre deine Fantasie und behalte mich in guter Erinnerung!
Lieben Gruß Xena.
Aus dem Jungen wurde ein stattlicher Mann und noch oft dachte er an die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Alten aus dem Wald. Er wurde Kinderarzt auf der Grundlage der Naturmedizin.
Das hätte Xena sicher gefallen.
Ende