Gedichte
zeittakt

morgenrot und abendrot was liegt dazwischen der tag wann kommt er zur rechten zeit abenddämmerung und morgendämmerung was liegt dazwischen die nacht wann kommt sie zur rechten zeit frühling und herbst was liegt dazwischen der sommer wann kommt er zur rechten

zeit zeittakt zeittakt getaktete zeit symbole werfen schatten symbole werfen licht wolkenumhüllter sonnenzeiger schatten verschmelzen mit der dunkelheit zeittakt sand wandelt sich zu glas gläser nehmen sand auf immer wieder auf den kopf gestellt verrinnt in ihnen die gemachte zeit zeit ist

bewegung zeittakt menschengeschmiedetes zahnradwerk zeit und mensch im gleichen räderwerk moderne zeiten zu jeder zeit glockenschläge verkünden die domestizierung der zeit zeittakt die zeit in der tasche erfunden zu nürnberg ab jetzt ist die zeit überall getaktet der mensch wald flur stadt

meer zeittakt handel und wandel fordern ihn menschliches reisen beschleunigt sich feingliedrig wird der takt der zeit gleichklang und synchronisation überall die zeit in zonen zeittakt ein tag hat 24 stunden eine stunde hat 60 minuten eine minute hat 60 sekunden immer feiner das maß des menschen wille ist sein

zeitreich zeittakt ein zeitnetz überspannt die welt bekannt wann wer in welcher zeit lebt die welt eine getaktete uhr die welt treibt den menschen an menschen treiben die welt an zeittakt zertrennt das zeitnetz für eine weile aus der zeit fallen (out of time) ich versuche es doch es gelingt nicht immer selbstheilendes zeitnetz

© Tusitala (2014)