Vorwort
Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden wenn
1) Kein Geld damit verdient wird
2) Der Name der Autorin bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH genannt wird (Susanne Weinsanto aka JeanneDarc)
3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt werde.
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Der Geist des Neuen Jahres
Jetzt war es also wieder soweit. Einmal mehr neigte sich ein Jahr dem Ende entgegen. Sabine hatte das nun schon 49-mal erlebt. Und eigentlich war an den Jahreswechseln nie wirklich etwas Besonderes, außer dass man nachts nicht schlafen konnte wegen der Knallerei vor allem um die Mitternachtszeit. So war das nun einmal, man konnte nichts dagegen tun. Was man allerdings tun konnte das tat sie auch. Wer bestimmte denn, dass man an Sylvester unter viele Menschen gehen musste? Warum sollte man Geld ausgeben nur damit man irgendein kleines Feuerwerk zu Gesicht bekam? Sabine dachte
dabei immer an die vielen Menschen, die auf dieser Erde nicht einmal jeden Tag ein kleines Schälchen Reis zu essen hatten.
Und hier kaufte man sich Feuerwerkskörper oftmals für mehr als den Preis eines Essens in einem guten Restaurant und hatte dann 3-5 Minuten Spaß an dem Feuerwerk.
Was wohl so ein armes Kind in Afrika dazu sagen würde wenn es wüsste wie verschwenderisch manche Menschen mit ihrem Geld umgingen? Sicher, auch Sabine spendete nicht ihr ganzes Geld, und auch sie kaufte sich viele Dinge die man nicht wirklich brauchte. Aber an diesem Hype um das
Sylvester Feuerwerk hatte sie sich noch nie beteiligt.
Auch von 2015 auf 2016 war Sabine lieber alleine zuhause. Ihre Freundinnen hatten es inzwischen glücklicherweise auch aufgegeben sie dazu überreden zu wollen auf irgendwelche Partys zu gehen. Auch wenn diese es nicht verstanden. Sie akzeptierten es.
Und so kam es, dass Sabine auch an Sylvester 2015 wieder alleine zuhause saß und fernsehen schaute, las, Radio hörte, Keyboard spielte, und mit der einen oder anderen Freundin telefonierte.
Langeweile kannte Sabine sowieso nicht,
dazu hatte sie viel zu viele Hobbies.
Was sie allerdings noch nicht wusste, dieses Jahr sollte sich an Sylvester ihr Leben ändern und passend zum neuen Jahr sollte es einen Neuanfang geben.
Sabine las in ihrem neuen Buch, in dem es um seltsame Gestalten geht die man in New York im Alltag jeden Tag trifft, die New Yorker schien das alles aber ziemlich unberührt zu lassen. Wahrscheinlich könnte man in New York auch in einem Osterhasenkostüm an Weihnachten über den Time Square laufen und niemanden würde es wirklich interessieren.
Dort würde sie auch gerne leben. Sie bekam fast so etwas wie Heimweh obwohl sie noch nie in New York war und aus gesundheitlichen Gründen auch nicht fliegen durfte. Daher würde sie wahrscheinlich nie erfahren ob es in New York wirklich so war wie es in diesem Buch stand.
Die Uhr zeigte schon kurz nach 11 als es plötzlich an ihrer Tür klingelte. Sabine war etwas irritiert.
Nur noch eine Stunde bis zum Jahreswechsel und es klingelte an ihrer Tür? Wer konnte das nur sein?
Eigentlich hatte sie gar keine Lust die Tür zu öffnen, doch irgendetwas Unerklärliches zwang sie zur Tür. Sie öffnete die Tür und sah…. Nichts… gar nichts. Niemand war vor der Tür. Sabine regte sich sehr darüber auf. Was fiel diesen Spinnern ein, an Sylvester ihre Klingelscherze zu machen. Wenn sie so einen einmal erwischen würde…dem würde sie die Leviten lesen, aber so dass er diese für mindestens ein Jahr nicht vergessen würde,
Als Sabine die Türe wieder schloss und zurück in ihr kleines, aber feines Wohnzimmer ging, und sich gerade auf ihren Sessel setzen wollte, da hörte sie, gerade als
sie sich hingesetzt hatte ein leises „Aua“ Vor lauter Schreck stand Sabine auf und drehte sich um, doch sie sah nichts und niemand. War sie denn verrückt geworden? Hatte dieses ständige Alleinsein vielleicht dafür gesorgt, dass sie Halluzinationen hatte? Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen, also fragte sie in den ihrer Ansicht nach völlig leeren Raum: „Ist da jemand…?“ und sie hörte sofort die Antwort: „Ja, ich bin es der Geist des neuen Jahres“ Sabine grübelte wie das denn sein konnte. Das neue Jahr fing doch erst in 20 Minuten an. Wie konnte es sein dass sie da schon Besuch bekam vom Geist des neuen Jahres?
Der Geist schien ihre Gedanken lesen zu können und erklärte ihr, dass jeder Mensch
auf der Erde jedes Jahr einen neuen Geist zugeteilt bekam. Und der alte Geist sich immer schon einige Minuten vor Ende des alten Jahres verabschiedete um dem neuen Platz zu machen. Und das war auch der Grund warum so viele Menschen ihre Vorsätze im neuen Jahr nicht einhalten konnten. Denn wenn sie ihre Vorsätze in der Zeit fassten wenn der alte Geist gegangen und der neue noch nicht gekommen war, dann wurde das nichts. Da konnten sich die Menschen so sehr anstrengen wie sie wollten. Und auch wenn die Menschen ihre Vorsätze fassten während der alte Geist noch da war, dann passierte es immer wieder, dass der alte Geist die Vorsätze nicht an den neuen weitergab.
Geister waren von Natur aus leider ziemlich vergeßlich.
Am besten war es wenn die Menschen ihre Vorsetze erst fassten, wenn das neue Jahr schon angebrochen war. Und es machte auch gar nichts wenn manch einer erst Wochen oder gar Monate nach Jahresbeginn die Vorsätze fasste. Wichtig war nur, dass es im neuen Jahr geschah.
Da wurde Sabine so manches klar, denn bisher hatte sie ihre Vorsätze für das neue Jahr immer noch im alten gefasst. Jetzt war ihr klar warum das bisher nie geklappt hatte, und warum sie so viel Pech in ihrem Leben
hatte. Denn auch das sagte ihr der kleine Geist des neuen Jahres: Sie musste fest daran glauben, dass sie Glück haben würde im nächsten Jahr und nicht in Selbstmitleid zerfließen und immer nur denken: „Ich hab doch sowieso immer Pech“ und „Bei mir klappt nie etwas“ denn das waren Sätze, die zwar nicht alle, aber doch viele der Jahresgeister so verstanden als würde sie es sich wünschen dass nichts klappt, und sie immer nur Pech hat.
Da schlug es Mitternacht und das neue Jahr begann und Sabine fragte sich ob sie das eben wirklich erlebt hatte, oder ob sie nur auf dem Sofa eingeschlafen war.
Sie wusste es nicht, doch letztlich war es
auch egal, sie nahm sich auf jeden Fall vor erst jetzt nachdem das neue Jahr angefangen hatte sie Vorsätze zu fassen, und einer davon war, dass sie nicht mehr sich in Selbstmitleid ertränkte, sondern, dass sie versuchte das Beste aus dem neuen Jahr zu machen, was immer es auch bringen würde.
In diesem Sinne
Happy New Year