Herbsttag Gerne die Worte der Stille genossen. Aus der Stille ziehen wir unsere Kraft. Ira Ob auch die Stunden uns wieder entfernen ... wir sind immer zusammen im Traum, wie unter einem aufblühendem Baum. Wir werden die Worte, die laut sind, verlernen und von uns reden wie Sterne von Sternen. Alle lauten Worte verlernen, wie unter einem aufblühenden Baum. Rainer Maria Rilke |
Nuance Eine Ode ist lyrisch gesehen in ein sehr enges (Text)Korsett geschnürt und sich darin rhythmisch zu bewegen, das ist alles andere als einfach. Ich habe mich ein einziges Mal an eine Ode gewagt, mich mit den Hebungen und Senkungen auseinandergesetzt, den festgelegten Strophen samt Silbenzahl. Es war eine spannende und interessante Reise, aber auch eine sehr große Herausforderung. Es dann auch noch zu schaffen, dass das Werk am Ende – nach Berücksichtigung aller Kriterien - eine Sprachmelodie erhält, das verlangt wirklich alles ab. Umso gelungener ist für mich daher deine zauberhafte Ode an die Stille, in der gerade in den leisen Worten eine ganz eigene Melodie erwacht und klingt, die Töne in Bewegung setzt, die den Leser auf besondere Weise erreichen. Der Stille muss man den nötigen Raum gewähren, damit sie einkehren kann, fernab vom Lärm und geschäftigem Treiben, wie du so passend schreibst. Gerade die Schlichtheit und Natürlichkeit, die deiner Ode innewohnt, lässt diesen besonderen Zauber erwachen, der Orte der Stille öffnet als *tiefe Quelle neuer Kraft*. Die Stille selbst umfasst viele Facetten und wird von Menschen unterschiedlich wahrgenommen. In dem Sinne, in dem du sie in deiner Ode beschreibst, öffnet und weitet sie aber vor allem Raum und Zeit, erfasst alle Sinne, reicht in die Tiefe. Deine Ode lässt die Stille als Bereicherung fühlbar werden, ein Ankerplatz, um anzukommen, innezuhalten, *entschleunigt* auf das Wesentliche zu achten, mit allen Sinnen wahrzunehmen, so dass Neues daraus erwachen kann - *wie von selbst*. Das sind dann die wirklich wahren kostbaren Momente, besonders im Schreiben. Was würde sich besser dafür eignen, diesen Inhalt literarisch zu beschreiben, als die Ode. Ein wunderschönes, rundum gelungenes Werk, in dem ich sehr gerne verweilt habe – und dessen Melodie noch länger nachklingen wird. Danke dafür! |
Phantasus Liebe Nuance, ich habe lange nicht mehr einen so feinen, achtsamen, auf alle Einzelheiten meines Gedichts eingehenden Kommentar erhalten wie deinen. Ich danke dir herzlich dafür. Er ist zwar in einem Punkte etwas schmeichelhaft, weil ich mich nicht an die äußerst komplizierte Vorgabe einer alkäischen oder asklepiadeischen Ode gehalten habe, aber a bisserl aufpassen musste ich natürlich auch bei dieser vergleichsweise einfachen Form. Eine Interpretation wie deine spornt mich an, künftig mein Bestes zu geben, aber ich hoffe dich und andere Leser nicht zu enttäuschen, wenn ich hier ab und an mal ein Gelegenheitsgedichtchen vorstelle, das einfach nur unterhalten soll. Ich wünsche dir einen beschwingten Übergang ins neue Jahr und grüße dich herzlichst Ekki |
tooshytowrite pssst... |