Ein Dialog zwischen dem alten und dem neuen Jahr
Auf der Schwelle zwischen den Jahren trafen sich um 0/00 Uhr das alte und das neue Jahr.
Das alte Jahr verblasste und beklagte sich schwermütig bei dem neuen; „Belastet von Terrorismus, Kriegen und von Millionen Flüchtlingen muss ich nun gehen, ohne dass ich das Elend entscheidend verbessern konnte. Du jedoch bist unverbraucht und frisch und kannst alles zum Guten wenden.“
Das neue Jahr entgegnete: „Vergiss bitte die Altlasten nicht, die ich von dir
übernehme. Auch mir sind die Hände gebunden und ich kann sie nur mit viel Fantasie für Verbesserungen von den Fesseln lösen. Aber ich werfe dir deine Kurzsichtigkeit nicht vor, denn vor einem Jahr hast auch du, so wie ich jetzt, ein unfreiwilliges Erbe übernehmen müssen, das vielleicht etwas weniger schwer wog.
Weißt du, wir, die vergangenen Jahre und ich, das neue, sollten uns solidarisieren in Liebe, Hoffnung und Zuversicht darauf, dass die Rettung am nächsten, wenn die Not am größten ist.“
Das alte Jahr nickte zustimmend, wischte sich eine Träne aus dem Auge
und schied lächelnd von dem neuen.
Ich wünsche meinen Lesern ein gesundes, tatkräftiges und kreatives Jahr 2016.
©Ekkehart Mittelberg, Dezember 2015