Krimis & Thriller
Schattenwege - Kapitel 5

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"Schattenwege - Kapitel 5"
Veröffentlicht am 28. Dezember 2015, 12 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
© Umschlag Bildmaterial: Gunnar Assmy - Fotolia.com
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Schattenwege - Kapitel 5

Schattenwege - Kapitel 5

Hailey


Als Jack auf den Highway bog, wurde mir erst einmal richtig bewusst, welchen Weg wir da gerade einschlugen. So gut es eben ging, versuchte er mir das Gefühl zu vermitteln, nicht allein mit der Situation zu sein. Ich mochte ihn, keine Frage, aber seit ich diesen Schrank verlassen hatte, fühlte ich mich plötzlich schutzlos und vor allem angreifbar. Obwohl sich Jack Mühe gab, hatte sich rein gar nichts verändert. Was sollte sich denn auch großartig verändern? Er war nun mal kein Mensch, der die Zeit zurück drehen

konnte. Egal wie sehr ich mich auch abzulenken versuchte, die schrecklichen Bilder tauchten immer wieder vor meinem Auge auf; es war einfach grausam. Ich hatte Angst davor, völlig zusammen zu brechen. Wovor ich mich aber am meisten fürchtete, war die Tatsache, dass Jack mir irgendwann in den nächsten Minuten Fragen stellen würde. Eine Träne rann mir die Wange herab. Wieder einmal schossen mir Bilder durch den Kopf. Am schlimmsten waren die von Mom. Innerlich schrie ich. Und nicht zum ersten Mal stellte ich mir die Frage, warum ausgerechnet meiner Familie so etwas passieren musste. Ich

fand keine Antwort und ich zweifelte stark daran, ob ich jemals eine bekommen würde. Jack schien mitzubekommen, dass ich weinte. „Hör mal Hailey. Ich kann nachvollziehen, dass das hier alles andere als angenehm für dich ist!“ begann er. Mein Herz machte einen kleinen Satz als ich seine Worte vernahm. Natürlich würde Jack versuchen, es mir so einfach wie möglich zu machen. Aber das war es nicht. Ich wusste, dass er mich nach Einzelheiten fragen würde. Aber das Szenario noch einmal im Kopf durch zu spielen konnte ich nicht. Das war zu

viel. Als ich nicht reagierte, redete er einfach weiter. „Wie wäre es mit einem kleinen Frage-Antwort- Spiel? Ich stelle dir eine Frage und antwortest einfach mit „Ja“ oder „Nein“. Das heißt, wir müssen nicht ins Detail gehen. Und falls es dir zu viel wird, brechen wir einfach ab.“ Jack wartete. Ich konnte nicht einmal sagen, ob ich es als gut empfand, so wie er jetzt vorging. Ich war sehr müde und mich jetzt erinnern zu müssen, würde sicherlich viel Kraft kosten. Doch ein Versuch war es wert. Ich wollte, dass der Spuk endlich vorbei war. „Ok!“ sagte ich leise. Meine Antwort

ließ Jacks Augen aufleuchten. Man sah ihm an, dass er froh. darüber war, dass ich darauf einging. „Also schön. Ich möchte, dass du nicht lange darüber nachdenkst, wenn du antwortest. Fangen wir also an. War es ein Mann, der in euer Haus eingedrungen ist?“ „Ja.“ „Hast du ihn irgendwo schon einmal gesehen?“ „Nein.“ „War er allein?“ „Ja.“ „Hat er dir etwas angetan?“ „Nein!“ „Hattest du das Gefühl, dass irgendwer

aus deiner Familie ihn kannte?“ Jetzt musste ich überlegen und das gefiel Jack überhaupt nicht. „Hailey, ich möchte, dass du nicht lange überlegst, sondern mir das mitteilst, was dir als erstes in den Sinn kommt!“ sagte er mit Nachdruck, doch irgendwie war ich in meinen Gedanken versunken. „Soll ich die Frage noch einmal wiederholen?“ Ich schaute zu Jack hinüber. „Ich denke mein Dad kannte diesen Mann!“ antwortete ich etwas bedrückt. Jack runzelte die Stirn und dachte vermutlich nach. Ich hingegen schaute aus dem Fenster und wünschte mir, dass alles hier nicht mehr erleben zu müssen.

Es ging alles viel zu schnell. Dieser Mann hatte eine komplette Familie zerstört. Meine Familie Nichts würde mehr so sein wie vorher. Jetzt konnte ich das alles vielleicht noch ertragen, doch sobald die Normalität wieder eintrat, würde mich der Schlag treffen. Mom war nicht mehr da und ich hatte das Gefühl, das in meinem Herzen ein riesiges Loch klaffte. Nichts würde sie mehr zurück bringen. Nicht einmal die Verurteilung dieses Mannes. Zu allem Übel konnte ich nur hoffen, dass Dad und Max überlebten. „Erinnerst du dich, was er zu dir gesagt hat?“ fragte er vorsichtig. „Ich weiß nicht mehr genau. Ich glaube,

er war sehr wütend auf meinen Dad. Er redete von einer Ariana. Aber was er genau gesagt hat, ich kann mich nicht mehr erinnern.“ „Ariana!“ murmelte er vor sich hin. „Hast du eine Ahnung, wer das ist?“ Ich schüttelte den Kopf und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, das Jack enttäuscht war. Ich hatte keine Ahnung, wer diese Ariana war und was das alles mit meiner Familie zu tun hatte. „Okay! Das war doch schon mal sehr gut!“ lobte er mich. „Ich hoffe nur...“ wollte er ansetzen, doch mit einem Mal ging er auf die Bremsen, mitten auf dem Highway. Zum Glück war um diese Zeit nicht viel los, sonst hätte das Ganze auch

böse enden können. Jack schaute auf den schwarzen Van, der uns Sekunden vorher überholt hatte und nun mit Schrittgeschwindigkeit die Fahrbahn blockierte. Ich fragte mich, warum Jack ihn nicht einfach überholte und dem Wagen stattdessen auf den Standstreifen folgte, bis wir schließlich stehen blieben. Er schnallte sich ab und wandte sich nun an mich. „Ich möchte, dass du mir einen Gefallen tust, ja? Bleib einfach im Wagen sitzen!“ Ich spürte, dass Jack nervös war. Aber warum? Was ging hier eigentlich vor sich? Ich nickte langsam und Jack stieg aus

dem Wagen. Ein kurzer Knopfdruck und er betätigte die Zentralverriegelung. Ich war also eingesperrt. Ich beobachtete, wie er ein paar Schritte ging, ehe er auf der Fahrerseite des Vans den Kopf ins Wageninnere steckte. Was zur Hölle tat er da bloß? Ein paar Minuten waren verstrichen, als sich plötzlich Beifahrertür des Wagens vor mir öffnete sich.

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LinneaHazel

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FindYourselF im letzten satz ist irgendwas durcheinander gekommen oder? Ich frage mich warum Jack aussteigt? Dumm oder wahnsinnig, oder kennt er die Leute? Naja lass es mich bald wissen meine liebe ;)
Vor langer Zeit - Antworten
LinneaHazel Soooo meine Liebe. ich antworte hier mal auf all deine Kommentare. Ja du hast Recht. Im letzten Satz muss das 'sich' am Ende einfach weg. ;)
Dann passt es.
Ich lasse es dich im nächsten Kapitel wissen, wie es weiter geht.. Aber es wird schon einen Grund haben, warum Jack aussteigt. ^^
Mal sehen, ob ich es schaffe, heute weiter zu schreiben, Aber zuerst muss ich noch dein Kapitel lesen. :)
:*
Vor langer Zeit - Antworten
Draconian31 Gern gelesen, weiter so
Vor langer Zeit - Antworten
LinneaHazel Vielen Dank. :)
LG
Vor langer Zeit - Antworten
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