Weihnachten, Julfest... ja was denn nun
Jedes Jahr das selbe, ich frage mich: Drama oder Komödie und entscheide mich
Für letzteres. Mein Mann, mein jüngster Sohn und ich möchten Weihnachten
Auf die übliche Art feiern, unseren beiden Hunden geht das so ziemlich am
Dackelhintern vorbei, doch mein Sohn Matthias( seines Zeichens alter Kelte),
will unbedingt einen mächtigen Eichenstamm verbrennen und so lange
feiern,
bis nur noch Asche übrig bleibt!
Junge frage ich, wo bitte? Wir haben keinen Kamin.
Antwort: brauchen wir nicht, also ich stelle mir das so vor ( oh, hätte ich bloß nicht gefragt)!
In seinem Kopf entsteht schon das fertige Bild, ich sehe es an seinen leuchtenden Augen.
Wir sitzen auf Bärenfellen, trinken literweise Met und verspeisen einen
Bärenschinken
Nach dem anderen, rülpsen laut, kämmen und waschen uns nicht und verrichten
Unsere Notdurft in der Besenkammer!
Alle zwei Stunden ein kurzer Stoss ins Horn, das heißt aufstehen und im Kreis um den
Glimmenden Stamm tanzen, mir fällt das aufstehen schwer, die Lichterkrone drückt.
Ich glaube, er hat da was verwechselt,
egal mutiere ich halt langsam aber sicher zur
Wachsfigur, vielleicht werde ich dann mal berühmt.
Alle starren ins Feuer und Matthias erzählt von den guten alten Zeiten, den alten Kelten
Als Männer noch Männer waren und mit ihren Söhnen zum Jagen gingen, um mit
Diversen Wildschweinen im Schlepptau, ruhmreich an den heimischen Herd zurück
zu
Kehren, wo die Frauen das Feuer hüteten und die Hütte fegten( natürlich mit Wildschweinborsten)!
Nach reichlichem Metgenuss ist mir speiübel, oder kommt es vom Gestank aus der
Besenkammer? Ich bin zu benebelt um nachzusehen, mein Mann ist eingeschlafen
Der jüngere Sohn hat sein Heil in der Flucht gesucht, Matthias hält glühende
Reden
Über alte Traditionen , während ich mit letzter Kraft den Kopf meines Mannes aus der
Glimmenden Asche ziehe und ihm einen Eisbeutel auf die Stirn lege.
Die Lichterkrone kokelt in einer Ecke vor sich hin, mir wird so leicht um den Kopf,
mein Sohn ist mittlerweile bei den alten Römern und liegt zu Tisch, spricht mit
schleppender Stimme: mich gelüstet nach
einer Dolde Trauben und liebreizenden
Tänzerinnen. Ich sage: was ist aus den Kelten geworden? ( Hätte ich doch nicht gefragt)!
Ketten schreit er, man will mich in Ketten legen, mich Cäsar? Das schreit nach Rache,
ich werde ein Heer losschicken.
Nun reicht es mir, ich schleife meinen Mann ins Bett, rufe die Feuerwehr und einen
Jauchewagen ( ein Hoch auf den
Feiertagsnotdienst)!
Schütte meinem Sohn einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf und lasse den Eimer drauf.
Dann setze ich mich auf den Boden ( mein Bärenfell ist verbrannt), und warte in mein
Schicksal ergeben, auf das Fernsehteam und den Irrenarzt!
ENDE
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