Liebe im Wandel
Sie tanzte manisch selbstvergessen,
behielt ihn aber stets im Blick,
er war genau, was sie gern wollte,
ein Ingenieur mit Namen Rick.
Bald teilten sie das Badezimmer
und dieses weiche Wasserbett,
aus seiner Junggesellenwohnung
macht' sie ein Heim, das fraulich nett.
Er war so groß und noch viel klüger,
sein Lächeln war so perlenweiß,
er war stets höflich, mochte Kinder,
das war für Liebe ein Beweis.
Die Ordnung war ihr ganzes Leben,
er war mehr Chaos, mehr Genie,
und hatten sie mal Differenzen,
dann war der Sex so schön wie nie.
Sie liebte ihn, sie funktionierte,
dann stellte sich ein Baby ein,
als Göttin schuf sie neues Leben,
sie wollte gerne Mutter sein.
Sie räumte seine Schuh und Briefe,
er war für sie ein zweites Kind,
er nahm das Leben stets gelassen,
wie manchmal halt die Männer sind.
Am Tage war er stets zur Arbeit,
am Abend schlief er oftmals ein,
und plötzlich, fing sie an zu hassen,
wie konnte es auch anders sein.
Sie sah den Hass tagtäglich kommen,
ihr Schweigen nahm ihn wortlos hin,
ihr Herz begann sich zu versteinern,
doch sie verlor den Lebenssinn.
Das zweite Kind war eine Lüge,
Familienglück war nur gespielt,
der Plan, die Ehe noch zu retten,
ging schief, sie hatte schlecht gezielt.
Sie kannte sein Betriebsgeheimnis,
dann war die Liebe aus ihr fort,
ein Anwalt schrieb die Scheidungsklage,
das Amtsgericht das letzte Wort.