Humor & Satire
Lob des Satans

„Um Gottes Willen ... Frau Matthilda ...!“ Vor blankem Entsetzen schlägt Hochwürden seine Hände nicht nur über den Kopf zusammen - er bettet sie gleichwohl über seine Augen, als er seine Haushälterin in ihrem neuen, aber doch schon sehr ... sehr offenherzigen Kleid ihren Dienst verrichten sieht: „Bedenken sie doch, wo Sie sich hier befinden – in einem Haus Gottes!“
„Weiß ich ja, Herr Pfarrer“, versucht die Zugehfrau zu besänftigen und zu erklären, was sie letztlich und quasi dazu ge- , ja, regelrecht verführt habe, das Kleidchen zu kaufen:
„Ich glaube beinahe, Herr Pfarrer, das war der Teufel selbst, der mich zum Kauf dieses Kleides verleitet hat.“
Pflichtbewußt bekreuzigt sich Hochwürden, ehe er mahnend daran erinnert: „Dann hätten Sie eben laut rufen müssen: ,Weiche von mir Satan!’“
„Oh, genau das habe ich auch getan, Hochwürden, ganz bestimmt. Ehrlich“, verteitigt sich die Haushälterin weiter. „Ja, wirklich...“ ... und doch senkt sich irgendwie verschämt ihr Blick, während sie fortfährt: „Aber wissen Sie, Herr Pfarrer ... dann hat er aber noch aus der Ferne nochmal zurück gerufen: „Selbst von Weitem besehen - es steht dir einfach zauberhaft ...