Gedichte
Das Instant-Kind

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"Das Instant-Kind"
Veröffentlicht am 11. Dezember 2008, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Ich habe begonnen zu schreiben als ich in eine Sprachlosigkeit geriet.Ich war 12 Jahre als ich nach Deutschland kam und kein Wort verstand.Das Schreiben half mir damals sehr mit all den neuen Eindrücken und Erlebnissen klar zu kommen. Noch heute ist es für mich ein Ventil - das formulieren von Texten ist wie eine Psychohygiene. Mein Lebensmotto ist: Das Leben ist schön, ich liebe mich, und ärgern ist einfach dusselig.
Das Instant-Kind

Das Instant-Kind

Das Instant-Kind

Noch ist das Kind nicht ganz geboren
da wird es schon gemessen und gewogen
Kurven und Statistiken jetzt schon zeigen
was Kind schon haben muss zu eigen.

Viele Handbücher und Theorien
sagen uns wie wir es bespielen
um aus ihnen potentielle Bürger zu machen
pädagogisch wertvoll sind die Spielsachen.

Doch wehe, wenn ein Kind anders will
nicht passt zu dem allgemeinen Bild
Therapien und Medizin schnell gebucht
damit das schnell Kind wird, wie es steht im Buch.

Schlimme Kinder gibt es heute
unverschämt und stets auf Beute
laut, agressiv und schlecht erzogen
schnell eine Maßnahme wird erwogen.

Schnell muss es dann passieren
nicht wirklich auf das "warum" reagieren
also gibt man ihm Tabletten
Zeit ist knapp wir müssen´s peppen.

Instant-Kinder wie bequem
sind doch lieber anzusehen
sie parieren - funktionieren
alles kann dann weiter gehn.

Einst  Instantcofe die Inovation
löslicher Kaffe für die Nation
nun gibt es die Psychotabletten
um unverzüglich die Kinder zu retten.

Eine Instant-Gesellschaft werden wir schon
super schnell in der Kommunikation
stets erreichbar und schnell gegessen
Zeit für die Kinder wird meist vergessen.
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Hörbuch

Über den Autor

Magdalena
Ich habe begonnen zu schreiben als ich in eine Sprachlosigkeit geriet.Ich war 12 Jahre als ich nach Deutschland kam und kein Wort verstand.Das Schreiben half mir damals sehr mit all den neuen Eindrücken und Erlebnissen klar zu kommen. Noch heute ist es für mich ein Ventil - das formulieren von Texten ist wie eine Psychohygiene. Mein Lebensmotto ist: Das Leben ist schön, ich liebe mich, und ärgern ist einfach dusselig.

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rumpi Oh - ja,das kenne ich auch.Kinder werden mit Tabletten ruhig gestellt.Aber Kinder müssen doch auch mal laut sein,sonst sind es doch kiene Kinder.
Ich kann es einfach nicht nachvollziehen.
Ich habe dazu geschrieben "Kinder nein Danke".Wenn du magst dann lese es doch mal.


LG,Karsten
Vor langer Zeit - Antworten
Magdalena es ist sichr nicht bissig genug - Lieber Uwe , danke für dein Kommi.Dieses Gedicht ist aus meiner Fassungslosigkeit und Wut entstanden.Ich habe zwei wunderbare Jungs von 13 Jahren bekommen, die ohne genaue Diagnose aufgrund ihres Verhaltens ( eine logische Reaktion aufgrund ihres Schicksals)mit Tabletten völlig sediert worden sind.Keiner hatte Zeit sich wirklich mit ihnen zu befassen und sie zu halten.Alle grausigen Nebenwirkungen sind einfach in Kauf genommen worden.Nun haben wir alles abgesetzt und wir staunen wie schön sie wieder lachen können.Die Adventszeit ist eine sehr schöne Zeit, die wir gemeinsam sehr genießen. GLG Magdalena
Vor langer Zeit - Antworten
mozimi Scharf und bissig, zynisch... - einfach sehr passend zum Thema geschrieben...
Die Tablettengesellschaft...
mechanistisch durchdacht und gelebt...
schlimm...!!!!
GLG in den Advent, der wie nie so wichtig scheint...
Uwe
Vor langer Zeit - Antworten
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