Kurzgeschichte
Ein kurzes Gespräch mit Jesus

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"Ein kurzes Gespräch mit Jesus"
Veröffentlicht am 17. Dezember 2015, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich habe in den letzten Jahren mehrere Bände mit Lyrik und Kurzprosa bei diversen Verlagen veröffentlicht. Ebenso findet man meine Gedichte in einigen Anthologien (z.B. "Bethlehems Begebenheiten") oder Zeitschriften (z.B. "Donaustrudl"). Aktuell bereite ich Publikation "Das Mädchen mit den Kaleidoskopaugen" vor, die Ende März 2019 im Spielberg Verlag erscheinen wird. Gerne arbeite ich mit Künstlern von außerhalb der Literaturszene ...
Ein kurzes Gespräch mit Jesus

Ein kurzes Gespräch mit Jesus

Ein kurzes Gespräch mit Jesus

Sei froh, dass du das nicht miterleben musst.

Dir hat es seiner Zeit schon den FI-Schalter geschmissen, als du die Händler im Tempel erwischt hast.

Was glaubst du, was heutzutage alles so abgeht. Es wäre interessant zu erleben, wie du darauf reagieren würdest.

Es ist Adventszeit.

In deinem Namen wird gerade jetzt, gefeilscht, verhökert und geprasst, was das Zeug hält.

Extra Märkte gibt es, die angeblich

irgendwas - frage mich bitte nicht was -  mit deiner Geburt zu tun haben sollen.

Dort kann man sich mit widerlich süßem Gebräu betrinken und/oder mit klebrigem Gebäck den Magen verderben.

Wo du in diesen Tagen auch hingehst, wabbern dir Klänge entgegen, die zwar ganz entfernt an Musik erinnern, eigentlich aber Töne gewordenes Plastik sind.

Untrügliches Erkennungsmerkmal ist das Wort „Christmas“, das in kürzesten Abständen wiederholt wird und das imitierte Geräusch eines Pferdeschlittens im Hintergrund.

Als Variationsmöglichkeit wird gerne auch auf die Alternative „Weiße Weihnacht“ zurückgegriffen, obwohl es jetzt das gleiche Wetter und die selben Temperaturen, wie Anfang Oktober hat.

Wie gesagt, es gibt, beinahe hätte ich jetzt „Gott sei Dank“ gesagt, entsprechende Getränke, die einem helfen, sich dem Reiz dieser Beschallung zu öffnen.

Die Menschen tragen idiotische rote Mützen, die sie anscheinend witzig finden und gehen am 24. Dezember in eine deiner Kirchen, weil sie das im Fernsehen so gesehen haben.

Die Pfarrer und Bischöfe kriegen ganz

feuchte Augen, weil sie wenigstens an dem Tag beachtet werden.

Ich bin mir sicher, du würdest ausrasten und fürchterlich toben und dann glaube ich, würdest du dich auf den Bodens setzen und leise weinen …

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Hörbuch

Über den Autor

Novalis63
Ich habe in den letzten Jahren mehrere Bände mit Lyrik und Kurzprosa bei diversen Verlagen veröffentlicht.
Ebenso findet man meine Gedichte in einigen Anthologien (z.B. "Bethlehems Begebenheiten") oder Zeitschriften (z.B. "Donaustrudl").
Aktuell bereite ich Publikation "Das Mädchen mit den Kaleidoskopaugen" vor, die Ende März 2019 im Spielberg Verlag erscheinen wird.
Gerne arbeite ich mit Künstlern von außerhalb der Literaturszene zusammen.
Mit Dr. Bernd Stallhofer biete ich das Projekt "Lyrik meets Mantra" an und Werner Ziegler Ziegler lädt mich regelmäßig zu gemeinsamen Aktionen in die Ausstellungen seiner Malerei ein.
Seit Januar diese Jahres bin ich mit meinem Paket "Drecksack" auch in dem bundesweit agierenden Projekt der "Literaturautomaten" vertreten.
Ich bin Mitglied des Schriftstellerverbandes Ostbayern und wenn ich Zeit dazu habe als Schauspieler aktiv.

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baesta Oh wie recht Du hast mit diesen Gedankengängen.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Würde er nicht schon eher in Tränen ausbrechen...Kopf schütteln und nach dieser Sinnlosigkeit und oberflächlichen Glanzheit ein Stück des Glaubens verlieren? Loraine
Vor langer Zeit - Antworten
Novalis63 Auch das wäre denkbar ...
Vor langer Zeit - Antworten
lilablume Ich finde dein Text gut.. Genau das denke ich zur Zeit auch oft!

Lg lilablume
Vor langer Zeit - Antworten
Novalis63 Vielleicht liegt es ja an mir ... aber das Weihnachtsfest mutet mir so entsetzlich sinnentleert an ...
Vor langer Zeit - Antworten
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