"Ich liebe dich. Doch ich kann nicht mit dir leben.
Ich brauche dich. Doch ich ertrage deine Nähe nicht."
War ich jemals unbeschwert und frei? Nein, schon immer fühle ich mich einfach traurig. Wegen Nichts. Ich probiere es zu verdrängen und rede mir ein glücklich zu sein. Eine gewisse Zeit klappt dies auch recht gut.
Doch Wochen oder Monate später merke ich, egal wie fest ich gekämpft habe, es ist Alles nur ein Schauspiel.
Ich probiere rechtschaffend zu sein, mein
Geld einzuteilen, normal zu sein, ein Gesellschaftsleben zu führen und meinen Freund nicht zu sehr zu belasten. Eigentlich ist mein Leben ganz normal, genau so wie ich es mir gewünscht habe. Aber das reicht nicht. Es wird nie reichen. Weil ich diese Traurigkeit in mir trage. Weil mir irgendetwas fehlt. Das macht mich unzufrieden und rastlos. Ich wünsche mir ein ruhiges Leben mit ganz normalen Alltagsproblemen. Doch das halte ich nicht aus. Obwohl ich es nicht will, suche ich und erschaffe ich mir unlösbare Probleme.
Sie bringen mich nah an den Abgrund. Sie traumatisieren mich und Andere
hätten, Vieles nicht überlebt, was ich geschafft habe. Doch in diesen aussichtslosen Momenten erwache ich. Blühe auf. Kämpfe, kämpfe bis ich es wieder raus geschafft habe. Verspreche mir dann jedesmal, mir das nie wieder an zu tun.
Doch je näher mein Glück rückt und ich das Licht am Ende des Tunnels sehe, um so mehr fange ich wieder an, Rückwärts zu gehen.
Ich finde es wahnsinnig traurig, dass meine grösste Angst auch mein grösster Wunsch ist.
Ob ich jemals aus dieser Schlaufe komme? Ich denke nicht. Denn ich wurde mein halbes Leben, in meiner Kindheit dazu gezwungen, so zu Leben. Damals hätte man mich noch retten können.
Heute muss ich einsehen, dass meine Vergangenheit mich zu einem psychischen Frack gemacht hat und dass meine Kraft leider doch nicht gereicht hat, das Unmögliche zu verarbeiten.
Zu lange habt ihr mich gequält und in diese Lebensform gezwängt. Ich hasse euch. Aber mich hasse ich noch mehr.