Tinchen startete den Wagen. Alle machten in dem Moment einen Satz nach vorne.
„Wie wäre es, wenn du beim Starten die Kupplung treten würdest“, entfuhr es Wisper, der fast die Frontscheibe geküsst hatte. „Warum, musste ich nie in der Fahrschule?“ „Wir haben aber keinen Automatikwagen, sondern …“, rief Molly.
„Fahr endlich!“, entgegnete Wisser.
Nach einer zwanzigminütigen Fahrt, erreichten sie endlich ihr Ziel.
„Ich schreibe dir, wenn du uns wieder abholen sollst“, verabschiedete sich
Molly.
„Viel Spaß“, mit diesen Worten schloss Tinchen die Autotür und brauste davon. Molly und Wisper machten sich auf den Weg zum Eingang.
„Wo ist denn der Neptunbrunnen geblieben?“, fragte sich Molly laut.
„Was für ein Brunnen?“, antwortete Wisper ihr mehr fragend, „Ich sehe nur so ein Nostalgie- Karussell.“
„Hier, direkt am Eingang, stand dort er. Sag mal, wo wollen wir uns denn mit den anderen treffen?“ „An der Waffelbäckerei“ „Na, dann lass sie uns mal suchen. Ach guck mal, da ist etwas für dich!“, meinte Molly, dabei zeigte sie
grinsend auf ein Miniriesenrad für Kleinkinder. „Klar, damit fahre ich.“
Minuten später erreichten sie die Waffelbäckerei, dort trafen sie auf Wispers Arbeitskollegen mit ihren Frauen. „Wisper, hat D(u deins dabei?“, rief ihm Greg zu. „Klar. Du auch?“, entgegnete Wisper. Greg nickte ihm grinsend zu. „Weißt du was er dabei hat?“, fragte Helli Molly sorgenvoll. „Jedenfalls hoffe ich nicht, ein duseliges Puparium!“, antwortete ihr Molly und blickte verstohlen hinüber zu Greg. Der grinste so breit, wie er nur konnte. In dem Moment bestätigte sich Mollys Befürchtung, dies verschwieg sie
aber lieber Helli, stattdessen erkundigte sie sich, wie ihre Physiotherapie lief. Helli erzählte in Details.„Komm, wir holen uns noch eine Waffel, bevor wir uns die Show ansehen“, mit diesen Worten zog Peggy Molly fort und meinte, „Ihre exorbitante Ausführung habe ich mir schon zweimal angehört.“
„Du weißt doch, wie sie ist“, erwiderte Molly grinsend.
Wenig später wurde ihnen Einlass gewährt und die Vorstellung mit einem lauten Schnattern und Klimpern von Glocken begann. Tanz, Akrobatik, Stunts und Gesang wurde ihnen geboten, alles in einer kleinen Geschichte verwoben, .
„Was machen wir jetzt, eine Runde Black Mamba (Achterbahn mit Looping) oder Talocan?“, fragte Meck die anderen.„Danke verzichte“-„Ohnemich“- Von mir aus“, hörte er, doch die meisten wollten nicht und einigten sich aber, einen Glühwein zu trinken.
Inzwischen war es dunkel geworden und sie bewunderten die Beleuchtung, die den Park in ein wunderschön arrangiertes Wintermärchen verzauberte. Vorbei an einem von Wasserspielen umgebenen Kettenkarussell und dem riesigen leuchtenden Weihnachtsbaum.
„Amerika lässt grüßen“, meinte Molly zu Wisper. „Sieht aber toll aus.“
Auf ihrem Weg Richtung Chinatown, dem Stand mit Glühwein, blieben sie vor Talocan stehen und schauten den Leuten zu wie sie sich drehten und waagerecht nach unten in ihren Sitzen hingen, Sekunden später drehte sich das Gefährt rasend schnell um sich selbst und sich überschlug.
„Super, ich möchte nicht neben denen sitzen“, kommentierte sich schüttelnd Molly. „Wieso?“, fragt Meck, neben ihr stehend. „Der in der Mitte hat eben gereihert und hat sich das alles schön verteilt.“ „Haben sie halt Pech gehabt“ „Zum Glück stehen wir ja weit genug entfernt.“, antwortete Molly, drehte sich
zu Wisper um und sprach ihn an. „Wisper, willst du mal fahren?“ „Verzichte!“
Während sie durch den Themenpark Afrika schlenderten, kamen sie zur Coloradobahn und beschlossen eine Fahrt zu machen. „Die ist nicht so schlimm, etwa wie früher die kleine Bobbahn“, erklärte Molly Wisper.
Helli und Bernie winkten ab.
Nichtsahnend stieg Wisper ein. Die Fahrt ging los, eine rasante Achterbahn, die Schreierei der Mitfahrenden gnadenlos. Eine Fahrt in völliger Dunkelheit. Plötzlich blitzte es. „Was war das“, rief Wisper in die Menge. „Nichts“, rief Molly zurück. Plötzlich stoppte der Zug
und die Fahrt war zu Ende. Erleichtert stiegen alle aus.
Beim Ausgang konnte man die Aufnahmen ansehen, welche während der Fahrt entstanden. Endlich verstand Wisper den Blitz während der Fahrt.
Alle bekamen einen Lachkrampf.
„Wisper, wolltest du dich unter Molly verstecken“, rief Meck lachend. „Mein Handschuh rutschte weg“, erklärte Wisper. „Klar, dein Handschuh!“
Nachdem sie während des Genusses des Glühwein die Fahrt Revue passieren ließen, fragte Meck zum Schluss, wer den Lust hätte auf Mystery Castle hätte. Alle verneinten bis auf Meck und Rupert.
Während die anderen warteten, unterhielten sie sich, dass sie den Nervenkitzel des Bungee Drop aus 65 m Höhe nicht brauchten. Zum Glück war es nicht so voll, dass Meck und Rupert kurze Zeit später wieder erschienen und sie berichteten von ihrem Erlebnis.
Meck hatte den Nachmittag bis das eigentliche Event begann geplant und führte sie nun zu einer Eis-Show, die vom ewigen Kampf zwischen Licht und Schatten handelte. Leider fanden sie aber keinen Platz mehr auf der Tribüne, so standen seitlich. Von der Show sahen sie nicht viel, aber durch die Lichteffekte, wie das Wechseln der Farbe des
gigantisch riesigen Tannenbaumes und der Umgebung, erahnten sie, was sich auf der Eisfläche abspielte. Der Abschluss der Show zeichnete sich durch ein bombastisches Feuerwerk aus.
Langsam wurde es ihnen kalt und sie machten sich auf den Weg. Sie kamen wieder am Kinderriesenrad vorbei und Molly fragte Wisper: „Na willste noch?“ „Ich fahr auch mit“, meinte sogar Bernie. Pech war, es hatte bereits geschlossen, stattdessen fuhren alle eine Runde auf dem nostalgischen Karussell.
Nach gut drei Stunden, die sie lachend und staunend verbrachten, erreichten sie
die Special Location Lilaque. Mollige Wärme schlug ihnen entgegen als sie eintragen. Meck ließ sich gleich die Tischnummer geben. Die anderen überlegten, ob sie ihre Jacken an der Garderobe abgeben sollten oder besser mitnahmen. Sie entschlossen sich, diese mitzunehmen. Welch ein Glück, denn inzwischen zollte der Glühwein seinen Tribut. Um zu den Toilettenanlagen gelangen, musste man hinaus gehen und um das Gebäude zu den Tagungsräumen.
Bei ihrer Rückkehr freuten sie sich auf die Wärme und beim Eintritt im Spiegelzelt erhielten sie ein Aperitif, bevor sie ein Ober an den Tisch, auf dem
kleine Schnüffelblumen zwischen einem kleinen Adventsgestecke lagen,leitete.
Dort prosteten sich erst einmal alle zu.
Pünktlich begann die Show mit einer Gesangseinlage, dann wurde das Weihnachtsbüffet für die Vorspeisen mit vegetarische, herzhaften und warme Suppen, sowie Brote und Gebäck eröffnet.Wisper und seine Kollegen begannen zu grinsen. „Wagt euch nicht!“, meinte Molly. „Doch“, riefen sie im Chor, standen auf und zogen unverzüglich hinüber zum vielfältigen Buffet, dass auf verschieden Tischen angeboten wurde. Ihre Frauen folgten ihnen, doch verloren sie in dem Getümmel aus den Augen. Molly traf
Wisper, als er sich gerade Entenbrust aus dem Rauch mit Granatapfel auf den Teller schaufelte.
„Wo hast du deine Mist-Puppe
abgeladen?“, wollte sie wissen. „Da neben den Garnelen“, dabei schob er Molly eine Riesengarnele seelenruhig Molly auf den Teller. Molly versuchte das Ding auszumachen. Doch in diesem Moment fing Wisper breit an zu grinsen, ebenso Berni und Rupert, die plötzlich hinter ihnen standen. Wisper stupste Molly an und meinte,„Da der Typ hat sie auf dem Teller.“ „Toll, der sitzt direkt am Nebentisch“, Molly wurde es mehr als
warm.
Da das Opfer am Nebentisch saß, waren die Augen von Wispers und seinen erbärmlichen Kollegen auf den armen Kerl gerichtet. Gespannt sahen sie zu, wie dieser leidlich versuchte, das Ding mit der Gabel aufzuspießen oder zu schneiden. Nichts passierte, bis das Ding plötzlich beim nächsten Versuch von seinem Teller hüpfte und auf den Boden landete. Der Typ ließ es einfach liegen und wandte sich seinen anderen Speisen zu. Molly, die das ganze ebenso leicht schielend beobachtet hatte, fiel ein Stein von Herzen. Bevor sich Molly noch eine leckere Rote Linsenschaumsuppe mit
Chili und Koriander holte, fragte sie Rupert, wo er seins versteckt habe.„Noch gar nicht“, gab er Auskunft, zufrieden lief sie mit Helli los.
Kaum saßen sie, da kam eine Ansage, dass der zweite Showblock in fünf Minuten beginnt und das Büffet geschlossen würde. Peggy sprang auf und lief zum Büffet, kam aber enttäuscht zurück und empört rief sie: „Da hat der Kerl, doch glatt einfach vor meiner Nase die Tür geschlossen!“ „Wenn du auch auf den letzten Drücker gehen musst!“, entgegnete ihr Rupert.
Der zweite Showblock begann und sie genossen die Gesangs- und tänzerischen
Darbietungen, bis es wieder hieß, die Hauptgänge seinen angerichtet. Ein wirres Durcheinander entstand, obwohl eigentlich an jedem Tisch alle Speisen reichlich vorhanden waren und unverzüglich nachgefüllt wurden. Molly beobachtete Rupert, wo er sein Puparium loswerden wollte, doch es war ihr unmöglich. So holte sie sich eine appetitlich aussehende Gänsekeule mit Portwein-Trauben-Rotkohl.Rechts und links von ihr schaufelten sich die Leute mit vielen verschiedenen Köstlichkeiten die Teller voll.
„Keine Zweifel, der Koch kann kochen“, meinte Wisper, denn er müsse gleich
nochmal gehen, denn das Roastbeef mit Muskatkürbis und Pfeffer-Zimtjus wäre eine Wucht. Rupert stand auf, er wolle sich noch etwas holen, Molly ebenfalls. Doch sie schlenderte mehr zufällig in der Nähe, als Rupert sein Puparium zwischen Brot und dem Gebäck ablegte. Rupert wandte sich um und Molly nutzte die Gelegenheit.
Der dritte Showblock war faszinierend anzusehen, so dass Wilma, die bisher kaum ein Wort gesprochen hatte, plötzlich meinte: „Als würde die Akrobatik mit minimalistischer Kraft ausgeführt, die muss doch wahnsinnige Kraft in den Armen besitzen“ „Dabei
sieht sie wie eine Puppe aus“, erwiderte Meck, der neben ihr saß. Kurz nach dem noch eine Ballettgruppe stimmungsvoll diesen Showblock beendete, ertönte wieder die Stimme mit „Das Dessert ist eröffnet“
„Habt ihr jetzt alle verteilt oder fehlt noch einer?“ wollte Molly wissen. „Sind lange unterwegs.“ „Aha, jetzt kommen keine mehr?“ „Nein.“Alle holten sich von jedem etwas und genossen ihren Nachtisch. Inzwischen fühlten sich alle abgefüllt und quasselten die ganze Zeit.
Beim letzten Showblock stellte der Höhepunkt eine mehr als gummiartige Frau dar, so dass Wilma meinte, „Das tut
ja schon beim Zusehen weh!“
Danach tranken alle noch ein Gläschen, bis Tinchen eintraf um Molly und Wisper abzuholen, gleichzeitig brachte sie auch Peggy mit Rupert heim. Im Auto erzählte Peggy von ihrer Tochter und deren Hamsterkäufen an Klamotten.