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Es war einmal eine alte gußeiserne Gartentür, die war zwischen zwei langen Steinquadern festgemacht und trennte damit den Rest der Gartenzaunlatten nach außen hin ab.
Der alte Zaun war längst wie der Garten verfallen und inzwischen verwildert und ungenutzt so blieb nur noch die Gartentür übrig und diese war mehr oder weniger nutzlos. So oder so - fühlte sie sich jedenfalls so. Nun irgenwie verständlich, wenn man nicht mehr abgeschlossen oder geschlossen wird. Den ganzen Tag offen steht und ungenutzt ist. Sie fühlte sich einsam.
Doch dieses Los das die Tür zu tragen hatte hielt nicht lange an. Soviel vorweggenommen.
Es war Peter Kunko der dort in der Nähe wohnte, oder besser gewohnt hatte, der ihr neuen Mut eines Tages gab. Peter war inzwischen alt und lebte weit abseits besagter Gartentür am Rande der kleinen Stadt. Er machte an diesem Tag einen Spaziergang. Und als er die alte Gartentür sah, kramte er laut in Gedanken in Erinnerungen seiner Kindheit. Er ging zu der Türe, öffnete sie und schloss sie nochmals. Dann zog er eine kleine Büchse Maschinenöl noch aus der Manteltasche die er zufällig noch dabei hatte vom ölen seiner
Fahrradkette, ehe er hierher gekommen war, und ölte die alte verostete Gartentür. Er dachte an früher und wie sie damals schon gequietscht hatte wenn er hindurch in den Garten gelaufen war. Der Gartentür war gar nicht klar wie ihr geschieht. Plötzlich kümmerte sich jemand um sie, ölte sie sogar, sie wurde geschlossen und war wieder gebraucht , nach Monaten die nichts passiert war. Sie wurde wieder froh.
Peter Kunko auch - er war froh das er die Türe nochmals sehen durfte. Sicher all sein tun würde niemand verstehen und dennoch. Diese Türe war Teil seiner Kindheit und an diese erinnerte sich die Türe nun auch
erneut.
So ging wohl alles gut zu Ende, Peter ging wieder heim und die Gartentüre fiel ins geölte Schloss.
Und wenn sie nicht zerfallen ist dann quietscht sie heute wieder.
Schluss - aus - geschlossen.