Respekt
Das Sie, war mir so fremd, jedoch Respekt hatte ich dennoch zu anderen Menschen.
Geboren und aufgewachsen bin in in einem kleinen Dorf, Dicht an einem Naturschutzgebiet.
Dort begrüßte man sich vertraut, jeder kannte jeden. Irgendwie war man mit jedem verbunden man fühlte sich geborgen in diesem kleinen Ort.
Es bleibt mir unvergessen, als mich mein Weg in die Ferne weit weg vom vertrauten Ort geführt hatte.
Ich ergriff meinen zweiten Beruf, da ich in meine neue Heimatstadt den Ersten erlernten nicht ausführen konnte. So entschloss ich mich, im Gesundheitswesen eine zweite Ausbildung in Angriff zu nehmen.
Mit meine gerade mal 20 Jahre kam ich auf eine Station, wo eine Oberschwester für mich zuständig war. Selbstverständlich bekam ich schnell mit, dass der Wörterschatz hier ein anderer war, als er mir von daheim vertrauten. Irgendwie gelang es mir, mich auszudrücken ohne die Person anzusprechen der ich Gegenüberstand. Ich konnte ja mein vertrautes Du nicht
mehr benutzen, es war hier nicht erwünscht.
Irgendwann geschah es doch und mir rutschte ein DU aus den Mund. Die Oberschwester ist aus allen Wolken gefallen. Ich wäre am liebsten im Boden versunken. Nach einem klärenden Gespräch, bemerkte sie schnell was in in mir steckt und das ich keineswegs Respektlos bin. Wir kamen gut miteinander aus.
Manchmal sollte man Menschen selbst kennen lernen, ehe man ein Urteil über sie fällt.
Wie viele Menschen haben den Respekt
vor so vielem im laufe des Lebens verloren.
Sicher haben sie alle ihre eigenen Erfahrungen gemacht und deswegen müssen doch nicht Alle über einen Kamm geschert werden.
Wie oft hören wir „keine Zeit“ dem Anderen ist die Zeit knapp oder man hat selbst viel auf seinem Terminplaner.
Was steckt eigentlich hinter dem keine Zeit zu haben, wo doch jedem 24 Stunden am Tag zur Verführung stehen und jeder ein Leben zur Verfügung hat. Egal wie lange es ihm gewährt wird zu leben.
Ist es intuitiv eine Schranke die wir setzen, sorry es interessiert mich Augenblicklich nicht. Der Kopf ist gerade überladen und hat keine Reserven.
Vielleicht fehlt einem nur der Mut klar und deutlich zu sagen „Nein Danke!“ Das wäre ein deutliches Ende für was auch immer. Ein wenig schwingt das keine Zeit zu haben mit in die nächsten Tage mit dem Gefühl eine Abfuhr gegeben zu haben.
Keine Zeit zu haben ist eine Ausrede, um keinen deutlichen Standpunkt zu setzen.
Wo doch die Zeit mir Respekt betrachtet werden sollte, sie begleitet uns auf Schritt und Tritt durchs Leben Tag täglich.
Ich wünsche euch Zeit zum Leben.
Eure Petra-Josephine
© 10.12.2015 Petra-Josephine