Biografien & Erinnerungen
HOLZKÖPFE

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"HOLZKÖPFE"
Veröffentlicht am 09. Dezember 2015, 6 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
© Umschlag Bildmaterial: Anita Guske
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einer der auf dem Weg ist ...
HOLZKÖPFE

HOLZKÖPFE

Holzköpfe

Eigentlich waren es nur Köpfe, Holzköpfe, die sich über die Zeit in einer Kiste mit Spielzeug gerettet hatten. Ein Kasper, der mit der Hakennase und dem lustigen Mund, ein Polizist mit einer blauen Mütze, ein König mit seiner Krone und ich denke, da war auch noch eine Prinzessin. Ihre Kleidung hatte man ihnen genommen. Vielleicht waren die alten Kleider auch unansehnlich geworden, jedenfalls mussten neue Kleider her. Mein Bruder und ich erbettelten sich bei

Muttern Stoffstücke. Es waren Reste aus groben Stoffen, aber unsere Anforderungen waren nicht hoch. Nur bekleidet sollten sie schon sein. Wir lernten schnell, was wichtig war. Zwei Ärmel für den Daumen und den Mittelfinger, die als Puppenhände fungieren sollten. Der restliche Stoff tarnte die Hand, die den Körper darstellte. Das Kleid war wie ein T geschnitten und hatte eher eine grobe Ausführung. Mit einem Band um den Hals, denn dort war eine Nut, konnte man jenes Kleidungsstück befestigen. Fertig und los ging es. Es musste noch eine Bühne her. Meist

war sie improvisiert, aber ich erinnere mich auch an ein aufklappbares Teil mit eine Aussparung und zwei Seitenflügeln. Auf eine Holzkiste oder zwischen zwei Stühlen gestellt reichte aus und schon war das Puppentheater eröffnet. Da war noch eine Glocke, die unser Publikum gerufen hat, das meist nur aus Mutti bestand. Manchmal waren auch Nachbarskinder da, wenn ein Geburtstag anstand. Unsere Küche war geräumig und hatte Platz für alle. Oft haben wir das selbe Stück gespielt. Oft waren die Rollen gleich verteilt – wir hatten kein Drehbuch. Kasper war der Erste. Er eröffnete den Reigen. Der König hatte nur eine kleine Rolle und der

Polizist sorgte immer für Ordnung. Am Ende der improvisierten Aufführung bekam der Kasper die Prinzessin und alle waren froh. Wenn ich heute diese Erinnerungen niederschreibe merke ich, wie wichtig das Publikum war und noch immer ist. In Büchern und Erzählungen haben andere Akteure schon im Schoss der Familie ihre Geschichten erprobt und entwickelt. Der Beifall war ihre Motivation für das Weitermachen und das besser Werden. Mir ist nur der Kasperkopf mit seinen grob geschnitzten Zügen fast fühlbar in Erinnerung geblieben. Und dass er ein Gewinner war, der immer lustig durch die Welt

flanierte. JFW 07.12.2015

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Boris
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Herbsttag Ein Holzkopf, der durchaus kein "Hohlkopf" war. Schöne Erinnerungen. Ira
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Vielen Dank

LG Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
Ameise Ich hab als Kind auch gern Puppentheater gespielt. Mein Pupplikum waren meine Teddys und Puppen. War eine schöne Zeit. Danke fürs Erinnerungen wecken. Lg Ameise
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Gern geschehen

LG und Danke
Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Das ist doch viel schöner und der Fantasie zuträglicher, als diese PC-Kriegsspiele, von denen Kinder nur Gewalt lernen.
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Das freut mich...

Vielen Dank und LG Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Eine wunderbare Erinnerung
Gern gelesen
LG in den Tag
Ella
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Vielen Dank

LG Jürgen
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