Kurzgeschichte
Aus dem Augenwinkel

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"Aus dem Augenwinkel"
Veröffentlicht am 05. Dezember 2015, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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einer der auf dem Weg ist ...
Aus dem Augenwinkel

Aus dem Augenwinkel

Aus dem Augenwinkel

Manchmal sehen wir Kinder auf der Straße – Kleinkinder in Gruppen, meist mit Begleitung. Es entlockt uns ein Lächeln, wenn wir diese Kleinen so unbeholfen sehen. Wir sind gewiss, die werden groß. Und wir denken an die eigene Kindheit. An die Freiheit und an die Geborgenheit. Ohne es zu wissen, waren wir doch gut „aufgehoben“. Heute sah ich eine Gruppe alter Menschen des Weges kommen. An der Ampel sammelten sie sich, um die Straße zu überqueren. Ich schaute auf die

Gruppe und dachte nach. Es ist selten, so eine Seniorengruppe zu sehen. Zwei hielten sich aneinander fest, mancher hatte einen Stock oder einen Rollator, ein paar wurden im Rollstuhl gefahren. Sollte man sich nicht ebenfalls freuen? Aber der Anblick der Gebrechlichkeit freut uns nicht. Die „Gebrechen“ der Kindheit sind nicht so wild, jeder weiß, das geht vorbei. Doch die Altersbegleiterscheinungen kommen und treffen jeden. Wenn wir im Urlaub in anderen Ländern die Alten vor dem Haus oder im Kaffee sitzen sehen, dann finden wir, dass das

dazugehört, zum Bild. In der Welt der Reichen, Schönen und Schnellen kommen keine Rentner vor. Nur Senioren, die den Treppenlift noch als Statussymbol verklären. Ich habe mich gefragt, woher die Senioren kamen und wohin sie gingen. Und sie fielen mir auf. Weil sie wichtig sind – als die, die vor uns sind und bleiben. JFW 2009-04-29

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Boris
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Herbsttag Tiefgründige Gedanken und gut beobachtet. Senioren taugen hauptsächlich zur Reklame für Schmerzsalbe oder Treppenlift. Manchmal wenn sie noch besonders gut tanzen können oder wunderschöne Krippen schnitzen, dann sind sie noch "was wert". Aber sonst? Wenn man jungen Politikern - die merkwürdiger Weise alle aus einer christlichen Partei stammen glauben soll, fressen die Alten die Zukunft der Jungen auf. Respekt vor der Lebensleistung der Kriegs- und Nachkriegs-Generation wäre schön. Ich wünsche mir nichts weiter, als in Würde und selbstbestimmt alt werden dürfen und wenn ich denke es ist genug, muss es genug sein. Ist das zu viel verlangt? Liebe Grüße Ira
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Genau deine Worte habe ich unten ohne deinen Kommentar zu lesen auch benutzt...
Ich denke ähnlich und meine auch, es ist nicht zu viel verlangt, wenn man merkt: ES IST GENUG!

LG und Dank
Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Es stimmt, die Kindheit als behütet und wunderschön, das Alter als Zerfall und unangenehm- so wird es in unserer heutigen Welt oft betrachtet, da niemand mehr den anderen fragt. Kinder können es anscheinend noch nicht beurteilen, deshalb fragt man sie nicht, doch Senioren? Die fragt auch niemand. Es ist schön auch einmal in deine Gedanken Einblick zu bekommen, fand ich faszinierend.
Liebe Grüße Rose
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Man beachtet das Alter, wenn man TREPPENLIFTE oder Medikamente verhökern will ...

Danke und LG Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Ganz wunderbare Gedanken!

Liebe Grüße an Dich
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Dankeschön

LG Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
HarryAltona Es ist wohl die Gewissheit das wir alle in diesem Stadium des Verfalls enden, der uns gemahnt weg zu schauen.
lg... harryaltona
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Warum weg schauen...?

LG und Danke
Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
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