Titel
Es ist die Sehnsucht nach Unsterblichkeit,
diese bittere Ironie des Wahnsinns,
der mich treibt Gedichte zu schreiben.
Ich erinnere mich an
eine Zeit ohne Worte.
Eine Zeit ohne Sätze.
Eine Zeit ohne Lieder.
Angst machte sich breit.
Hinter den Gardinen
lauerten Seelenfänger
und verrieten die Lebenden
an den Tod.
Und dann regnete es Rehe.
Tausende Rehe fielen vom Himmel
und verschwanden aus der Fantasie.
Man suchte Ersatz.
Ersatz für Liebe,
Ersatz für Mütter,
Ersatz für Zukunft.
Betonplatten wurden gereinigt
und man erwartete
das sich auf ihnen neues
Leben entwickelt.
Poetisches,
reines,
zartes Leben.
Und in anderen Ländern
wurden Konferenzen abgehalten.
Man beobachtete
die Betonplatten,
stellte Kameras auf,
übertrug weltweit
die ausbleibenden Fortschritte.
Es wurde Bücher geschrieben
und Kommentare verfasst.
Es gab Studienlehrgänge,
Doktoren,
neue Professuren.
Doch nichts bewegte sich.
Die Betonplatte
blieb leer.
Ohne Leben.
Ohne jegliches sich
entwickelndes Leben.
Es ist die Sehnsucht nach
Unsterblichkeit,
diese bittere Ironie des Wahnsinns,
der mich treibt Gedichte zu schreiben
und das Leben an anderen Stellen
zu suchen.