Kurzgeschichte
Krampustag

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"Krampustag"
Veröffentlicht am 28. November 2015, 14 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich bin eher introvertiert, liebe die Menschen, die Natur - die Literatur seit ich lesen kann (bin eine echte Leseratte) und schreibe auch selbst sehr gerne.
Krampustag

Krampustag

Krampustag


Heinzi und sein Freund Werner besuchen in der Schule dieselbe Klasse. Das ist praktisch. Denn erstens können sie immer gemeinsam die Hausaufgaben machen und zweitens sind sie immer zu zweit auf ihrem Schulweg. Heute hängen dicke Wolken über der Stadt, als ob es gleich schneien würde.. Heute ist der 5. Dezember .... und die Gespräche der Buben drehen sich natürlich um den Krampus. „Glaubst du, dass es den Nikolaus und

den Krampus wirklich gibt?“, fragt Werner. „Geh wo!“, erwidert Heinzi forsch, „einen Krampus gibt es nie und nimmer. Das sind doch nur Erwachsene, die sich verkleiden und uns erschrecken wollen.“ „Und das Kettengerassel in unserer Schule? Und das Gepolter vor dem Klassenzimmer? Voriges Jahr, du weißt schon? ...“ „Das? Ach, das. Sicher hatte der Lehrer jemanden beauftragt. Aber mir macht das nicht Angst ... es sind nur verkleidete Erwachse – die glauben, wir fallen darauf rein.“ „Ich weiß nicht, ich habe schon ein

bisschen Angst“ gesteht Werner, „ am liebsten ginge ich heute gar nicht zur Schule.“ „Du Hasenfuss! Aber das meinst du sicher nicht im Ernst.“ „Doch!“ „Quatsch nicht so dumm. Werner, wirklich, du bist ja kein Baby mehr. Soll er nur kommen, der Beelzebub! Ich sage dir, was ich tun werde. Ich laufe ihm entgegen und reiße ihm die Larve herunter. Unser Papa ist voriges Jahr als Krampus gegangen. Er bestritt es zwar, aber ich habe ihn an seinen Schuhen erkannt.“ „Den Schuhen? Hat der Krampus nicht einen Klumpfuß?“


„Eben! Und daran erkennst du genau, dass er nicht echt ist.“ „Na, ja,“ meint Werner ein wenig erleichtert, „wirst schon recht haben. Jetzt fürchte ich mich auch nicht mehr vor ihm. Er soll nur kommen! Na, dem werden wir es aber zeigen!“ Sie erreichen die Schule und gehen in ihre Klasse. Alle Kinder sind heute so aufgeregt. Alle reden vom Krampus und vom Nikolaus. Die Pausenglocke läutet die Unterrichtsstunde ein. Der Herr Lehrer

kommt in den Klassenraum. Was hat er nur? Er schaut heute so ernst, sonst lacht er und macht gleich irgendeinen Spaß. Vielleicht hat er Zahnweh oder Bauchweh? Und warum schaut er immer so besorgt zum Fenster hinaus? „Sollen wir die Klassentüre zusperren?, fragt er plötzlich „Nein!“, ertönt es im Chor „Wir haben keine Angst vor dem Krampus!“, ruft Peter. „Er soll nur kommen!“, ergänzt Hugo. Und Heinzi ergänzt: „Weil es nämlich keinen gibt.“ Der Lehrer schaut zweifelnd auf seine Schüler. „Na, wenn ihr euch da nur nicht zu sicher seid.


Aber mit der Türe habt ihr recht. Wir dürfen sie gar nicht zusperren, das ist verboten.“ „Wir fürchten uns sowieso nicht! Das ist etwas für Kindergartenkinder.“ „Na, gut. Dann nehmt einmal die Lesebücher heraus.“ In diesem Moment poltert jemand mit schweren Schritten die Stiege herauf. Kettengerassel hallt über den Gang. Die Kinder sind blass geworden und machen sich ganz klein auf ihren Stühlen. Mucksmäuschenstill ist es – die Klasse hält den Atem an. Verschreckt

schauen die Schüler auf ihren Lehrer Vielleicht schließt er die Türe doch noch ab? Zu spät. Mit lautem Gebrüll wird sie aufgerissen und ein riesiger zotteliger Krampus poltert in die Klasse. Schauerlich rasselt er mit seiner Kette und schwingt drohend die Rute. „Wo sind die schlimmen Kinder?“ brüllt er. „Hier gibt es nur brave“, versucht der Lehrer den wilden Gesellen zu beruhigen und zeigt auf die Kinder. Doch wo sind sie? Nur noch ein paar Mädchen sitzen auf

ihren Plätzen. Im rückwärtigen Teil des Raumes steht ein großer Flügel, eine Decke ist darüber bebreitet und hängt bis zum Boden hinab. Dorthin sind die Buben blitzartig geflüchtet. Alles, was Platz hat, versteckt sich unter dem großen Klavier. Heinzi war einer der ersten. Jetzt hält er sich krampfhaft an einem Fuß des Flügels fest und duckt sich immer weiter hinunter. Er ist gar nicht mehr so überzeugt, und leider fällt ihm alles Mögliche ein, was er in letzter Zeit so alles angestellt hat. Der Krampus trampelt ärgerlich brummend durch das Klassenzimmer.

Jetzt hat er die Buben entdeckt, die Mädchen schaut er nicht einmal an. Mit seiner Rute um sich schlagend nähert er sich schnurstracks dem Klavier. Heinzi, kämpft mit den Tränen, er zittert vor lauter Angst. Da, just in diesem Augenblick, öffnet sich leise die Türe und der Nikolaus steht im Klassenzimmer. „Krampus!“, ruft er streng „ komm sofort her! Du hast doch gehört, dass es hier nur brave Kinder gibt.! „Ja, nur brave!“ bestätigt der Lehrer. „So kommt schon unter dem Klavier hervor und zeigt dem Nikolaus, wie brav und tüchtig ihr seid.“


Er lässt den einen ein Gedicht aufsagen, den anderen eine Rechnung an die Tafel schreiben oder ein Lied singen. Auch Heinzi muss ein Sprüchlein aufsagen. Nur mühsam kommen die Worte aus seinem Mund Doch der Nikolaus, nickt anerkennend, streicht über seinen dichten weißen Bart und sagt: „Brav! Brav!“ Dann öffnet er seinen großen Sack und reicht jedem Kind ein kleines Päckchen. Er ermahnt die Schüler, brav und anständig zu bleiben. Dann verlässt er, freundlich winkend, die Klasse. Der Krampus trottet brummend hinter ihm

hinaus. Jetzt atmen alle auf. Die Kinder plappern aufgeregt durcheinander, bis der Lehrer zur Ruhe mahnt und mit dem Unterricht beginnt. Auf dem Heimweg fragt Werner: „Und? Glaubst du jetzt noch immer an keinen Krampus?“ Heinzi bleibt stehen und schaut seinen Freund verwundert an. "Das sind ja nur verkleidete Erwachsene. ... vielleicht war der Krampus sogar wieder mein

Papa?“

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mukk
Ich bin eher introvertiert, liebe die Menschen, die Natur - die Literatur seit ich lesen kann (bin eine echte Leseratte) und schreibe auch selbst sehr gerne.

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Ameise Frech sind die Buben, aber wehe es wird ernst. Da lob ich mir die Mädchen. Tolle Geschichte. Lg Ameise
Vor langer Zeit - Antworten
mukk danke dir herzlich. stimmt, diese buben waren sehr freche kleine lauser, einer von ihnen war mein mann.
mit liebem gruß und den besten wünschen für 20161
MUKK
Vor langer Zeit - Antworten
Nereus 

sehr schöne erzählung aus dem österreichischem brauchtum
schöne adventzeit
i
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Lieber M, freue mich, wie immer über deinen besuch bei mir und den netten kommi. danke herzlichst! vor allem aber wünsche ich dir noch alles gute für dieses neue jahr 2016. und hoffe, dass es ein gutes wird
sei herzlich gegrüßt
ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
Magnolie *Lach*. Eine schöne, unterhaltsame Geschichte. Danke. Den Krampus kannte ich noch gar nicht. *Fürchte*
Liebe Adventsgrüße
Manu
Vor langer Zeit - Antworten
mukk liebe manu, ich freue mich, dass dir meine geschichte gefallen hat und sage allerherzlichsten dank für deinen besuch und den lieben kommi.
alles liebe und gute für das neue junge jahr!
mit herzlichem gruß
ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
Phantasus Eine wundervoll kindgemäße Geschichte, Ingrid. Amüsant, wie sie zwischen Keckheit und Furcht pendelt und am Ende doch die Aufklärung siegt.
Herzliche Grüße
Ekki
Vor langer Zeit - Antworten
mukk hallo,lieber ekki, herzlichen dank für deinen schönen kommi.
ich hoffe, du nimmst noch einige gute neujahrswünsche entgegen, vor allem gesundheit, herzensfrieden und viel freude und spaß
(schreibe mit gebrochener hand, daher alles vereinfacht und nur klein)
sei lieb gegrüßt
ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Große Klappe und wenn's ernst wird unterm Klavier verstecken :))
Wollte am Anfang fragen, was ein Krampus ist, aber du hast es schön erklärt.

Wünsche dir einen wunderschönen ersten Advent.
LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
mukk vielen lieben dank , liebe antje, ich hoffe, du nimmst ihn auch heute noch entgegen.
lieben gruß und alles gute für das neue junge jahr 2016!
Vor langer Zeit - Antworten
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