Kurzgeschichte
YANI, das Flüchtlingskind - eine Weihnachtsgeschichte

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"YANI, das Flüchtlingskind - eine Weihnachtsgeschichte"
Veröffentlicht am 27. Dezember 2015, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich bin eher introvertiert, liebe die Menschen, die Natur - die Literatur seit ich lesen kann (bin eine echte Leseratte) und schreibe auch selbst sehr gerne.
YANI, das Flüchtlingskind - eine Weihnachtsgeschichte

YANI, das Flüchtlingskind - eine Weihnachtsgeschichte

Yani, das Flüchtlingskind

eine Weihnachtsgeschichte, allerdings schon vor einigen Jahren entstanden, als die Flüchtlinge über die grüne Grenze nach Niederösterreich

kamen.


Yani, das Flüchtlingskind Es war eine lange Reise gewesen. Wie lange, das konnte der kleine Bub, der Yani gerufen wurde, nicht sagen. Als man ihn später fragte, wie alt er wäre, zeigte er fünf Finger. „Du musst tapfer sein !“, hatten ihm seine Eltern befohlen.

So weinte er nur, wenn es niemand sah. Seine Eltern und er waren mit einem Autobus gereist, mit der Bahn, mit dem Flugzeug und zuletzt mit einem Lastwagen – zusammen mit vielen anderen Menschen. Die meisten verstand er nicht, sie redeten in einer fremden Sprache. Alle waren Flüchtlinge. Die Eltern hatten Yani sämtliche Kleidungsstücke, die er besaß, übereinander angezogen, so dass er sehr dick aussah. Jetzt war der Bub froh über die wärmenden Hüllen, denn es begann zu schneien. Schnee! Yani hatte noch nie Schnee

gesehen, in Indien, dort, wo er zuhause war, schneite es sehr selten. Und je länger die Reise dauerte, umso kälter wurde es. Zuletzt trabten alle im Finstern durch einen Wald und kamen an einen Fluss. Sie mussten leise sein. Ein Mann in einem dicken Mantel deutete auf Ruderboote. Dann schrak er auf – und verschwand blitzschnell. Yani hörte Rufe, Schritte. So rasch es ging, kletterten die Leute in die Boote. Der Vater hob Yani in ein Boot. Plötzlich waren Soldaten da, mit Gewehren.

Es war stockfinster. Das Boot stieß ab. Vater und Mutter hatten den Sprung in das rettende Boot nicht geschafft. Yani schrie aus Leibeskräften. Jemand hielt ihm den Mund zu. Am andern Ufer schon wieder Soldaten. Sie leuchteten das Gelände mit Scheinwerfern und Taschenlampen aus und geleiteten die Flüchtlinge zu Autos. Der kleine Bub schrie nun nicht mehr. Er war zu müde. Am nächsten Morgen erwachte er auf einem einfachen Holzbett unter einer warmen Decke. Daneben stand eine lange Reihe ebensolcher Betten, auf

denen Flüchtlinge lagerten. Eine indische Frau, sie hatte selbst drei Kinder, kümmerte sich um Yani. Sie tröstete ihn: „Vater und Mutter kommen bald, sei nicht traurig.“ Essen wurde serviert und Yani löffelte hungrig seine Suppe. Er sah sich um. Fremde Frauen und Männer mit Zetteln und Stiften in den Händen stellten den Flüchtlingen Fragen. Der kleine Bub kämpfte tapfer mit den Tränen. Immer wieder sah er zur Tür. Bedächtig zog er alle seine Kleidungsstücke an.

„Ich gehe meine Eltern suchen.“, sagte er.



Doch man hinderte ihn daran. Er durfte das Haus nicht verlassen. Als es Abend wurde, stellten die Soldaten mitten im Saal einen Tannenbaum auf, schmückten ihn und zündeten Kerzen an. Die Leute staunten. Sie wurden zunehmend aufgeregter. Ein Dolmetsch erklärte, es sei Heiliger Abend. Das schönste Fest bei den Christen. Dann wurden alle beschenkt. Es gab Süßigkeiten, Handschuhe und warme Schals. „Ihr müsst zusammenrücken.“,

befahl der Dolmetscher. „Es kommen schon wieder Flüchtlinge.“ Betten wurden herein gebracht und Decken. Man hörte Autotüren zuschlagen. Stimmengewirr. Yani war längst schon bei der Tür. Ja! Seine Eltern waren gekommen! Sie trieften vor Nässe. Waren sie durch den Fluss geschwommen? Yani schmiegte sich an seine eisig kalten Eltern. Sein Schluchzen war nun kein schmerzliches mehr, sondern ein dankbares und überglückliches. Viel später, als Erwachsener wird er von einem christlichen Weihnachtswunder sprechen.



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mukk
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Nereus 
Dank
für Deine Weihnachtsgeschichte, aus der Dein tiefer humanistischer christlicher Glaube strahlt
Dir liebe »Mukk« : Gute Stunden mögen Dir viele geschehen
Vor langer Zeit - Antworten
mukk lieber M., danke für deinen wunderschönen kommi, habe mich über deine lieben worte und die guten wünsche sehr gefreut. kann sie gut gebrauchen, denn in letzter zeit waren die gute stunden mangelware.
auch dir alles, alles liebe und gute für das junge, neue jahr, möge es ein schönes, ein glückliches für dich werden
mit liebsten grüßen
ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Eine wunderbare Geschichte, Mukki. Du schaffst es immer wieder mich zu Tränen zu rühren.

Guten Rutsch in neue Jahr wünscht
Roland
Vor langer Zeit - Antworten
mukk ach, roland, danke dir allerallerherzlichst. das hast du wieder sooo lieb gesagt, dass ich dich gedanklich einfach wieder einmal ganz fest drücken muss.
lieben gruß und die besten wünsche für 2016 ins dichterhaus!
eure mukk
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks wie viele Kinder werden später solche Geschichten von diesem Weihnachtsfest erzählen? Und wie viele werden Anderes berichten oder für immer verstummen? Du hast mit Deiner Geschichte ein Denkmal aufgestellt, dass all die Stummen und die Helfer mit erzählt. Dafür Danke. sagt der Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
Ameise Ein wundervolles Weihnachtswunder, lg Ameise
Vor langer Zeit - Antworten
mukk oh, danke dir allerherzlichst. freu mich und schicke viele liebe grüße zu dir!
herzlichst mukk
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Sehr berührend.
Liebe Grüße
Ella
Vor langer Zeit - Antworten
mukk danke dir herzlichst, freue mich, dass dich meine geschichte berührt hat.
mit liebem gruß
mukk
Vor langer Zeit - Antworten
Meereswind Eine wunderschöne, zu Herzen gehende Geschichte. Zeilen und Bilder, wie sie derzeit täglich durch die Medien gehen. Hoffentlich erleben viele, kleine Yanis ein solch schönes Happy End.
Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
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