Fantasy & Horror
Der König der Zwillingsstadt Kapitel 60

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"Der König der Zwillingsstadt Kapitel 60"
Veröffentlicht am 25. November 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Vera Kuttelvaserova - Fotolia.com
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der König der Zwillingsstadt Kapitel 60

Der König der Zwillingsstadt Kapitel 60

Einleitung


Seitdem Galrens Vater vor 20 Jahren auf einer Expedition verschwand, hatte er nichts mehr von ihm gehört. Dies ändert sich schlagartig, als eines Tages ein Fremder in seinem Haus auftaucht und ihm eine Karte übergibt, die ohne Zweifel die Handschrift seines Vaters trägt. So macht er sich schließlich auf, die Route nachzuvollziehen, die dieser vor zwei Jahrzehnten genommen hatte, unwissend, das er dabei längst Teil eines viel größeren Spiels ist, das vor über einem Jahrtausend begann.

Bildquelle wandersmann / pixelio.de


Kapitel 60 In der Falle


Elin kauerte sich so gut es ging hinter den Altar, während Algim in den Tempel trat. Ein besonders gutes Versteck war es nicht, aber besser als alles andere… Ihr Blick schweifte zum Tor, wo soeben die letzten Gläubigen verschwanden und auch die Priester, außer dem, mit dem sie sich eben noch unterhalten hatte, waren verschwunden. Sie saß in der Falle, dachte Elin. Jetzt noch aufzuspringen und zu versuchen durch die Türen ins freie zu entkommen… Nein, so sehr traute sie ihrer Verkleidung

nicht. Der Marschall schien zum Glück kaum auf seine Umgebung zu achten, während er auf den Priester zutrat. Seine vier Begleitet bildeten derweil einen Bogen in seinem Rücken und waren wohl mehr darauf bedacht zu verhindern, dass jemand den Tempel wieder betrat. ,, Ist sonst noch jemand hier ?“ Seine Stimme war leise, der drohende Unterton darin nicht zu überhören. Der Priester wich vor Algim zurück, der die Hand locker auf den Griff eines Kurzschwerts gelegt hatte. Darunter war grade noch der Griff einer gespannten Armbrust zu erkennen, die halb unter seinem Mantel verborgen

war. ,, Ihr kommt hierher mit Waffen , verschreckt die Leute und erwartet Antworten von mir ?“ Auch wenn seine Stimme zitterte, war sie laut genug, das ein paar von Algims Männern wegsahen. Elin konnte dem Alten nur Respekt zollen. Irgendwie hatte er es geschafft die Kontrolle über die Situation zurück zu gewinnen, obwohl grade fünf bewaffnete Männer seinen Tempel gestürmt hatten. ,, Ihr könnt gehen, eure Waffen ablegen und dann wiederkommen. Vielleicht reden wir dann…“ Es war in diesem Moment, das der Marschall zuschlug. Es gab keine

Warnung, kein weiteres Wort. Nur das Geräusch als die Faust des Mannes den Alten ins Gesicht traf und von den Füßen holte. Elin wich noch weite in ihr Versteck zurück. Bevor der Priester sich wieder aufrappeln konnte, hatte Algim ihm bereits einen Fuß auf die Brust gesetzt. ,, Nur damit wir uns ganz sicher verstehen,“ , begann er. ,,Ich habe keine Zeit für Spielchen und ich bin es leid zum Narren gehalten zu werden. Ich weiß dass einer der Fremden in der Weststadt gesehen wurde. Heute. Und das hier wäre wohl einer der Orte, der sie am meisten interessieren würde

nicht?“ Sie musste sich davon abhalten, laut zu Fluchen. Also hatte sie doch jemand entdeckt? Dabei war sie so sicher gewesen auf alles geachtet zu haben. Und offenbar hatte der Marschall übelste Laune… Vermutlich war er nicht grade erfreut darüber gewesen, festzustellen, dass sie ihm entwischt waren. ,, Tut mir wirklich leid, aber wenn jemand hier war, dann habt ihr sie eben alle verscheucht, fürchte ich.“ , brachte der alte Priester hervor. ,,Und ich glaube nicht, das euer Thane sehr erfreut wäre zu hören, das ihr hier bewaffnet eindringt einen Priester des Feuers

verletzt.“ ,, Diese Stadt gehört uns, alter Mann. Und ich bezweifle wirklich das ihr irgendetwas sagen würdet. Zu ihm oder sonst irgendjemanden.“ Trotzdem nahm Algim zumindest den Fuß von der Brust des Alten, so dass dieser wieder frei atmen konnte. Nach Luft ringend brauchte der Mann eine Weile um wieder auf die Füße zu kommen. Während er allerdings noch scheinbar mit sich Rang, sah er blitzschnell zu Elin herüber. Aus der angestrengten Mine wurde ein schwaches Lächeln. ,, Ach ? Habt ihr also Angst, irgendjemand könnte endlich die

Wahrheit erfahren, ja?“ Er stand auf und deutete auf den zersplitterten Altar. ,, Dieser verfluchte Stein hat uns fast alles gekostet. Und doch enthielt er nur Wahnsinn. Wahnsinn, der durch die Straßen unserer Stadt sickerte und alles vergiftet hat. Auch euch, wie mir scheint.“ ,, Ach ihr glaubt mich interessiert das ?“ , fragte Algim und seine Stimme bekam etwas höhnisches. Er machte einen Schritt vor und hatte den Priester erneut gepackt. ,, Nein. Aber wenn er erfährt, dass er noch lebt… vielleicht sollte ich euch einfach die Zunge herausschneiden was meint ihr?“ Die Hand des Marschalls wanderte erneut

zum Schwert. Elins umklammerte derweil den Griff der Pistole, die Hedan ihr Geschenkt hatte. Auch wenn sie sich dadurch verriet, sie würde nicht einfach zulassen, dass dieser Kerl den einzigen Mann, der ihr Rede und Antwort stehen wollte, verletzte. Der Priester kam ihr jedoch zuvor. ,, Mir. Dem König. Seinem Sohn. Und dutzenden anderen. Ich wünsche euch viel Erfolg dabei.“ Warum nur wollten sowohl Hadrir als auch der Marschall unbedingt, dass die Leute aus dem Tempel schwiegen? Algim wollte nicht das sie etwas erfuhren, das war klar. Elin wagte sich vorsichtig

hinter dem Altar hervor. Im Augenblick war alle Aufmerksamkeit ohnehin auf den Marschall und den Alten gerichtet. Das wäre eigentlich der Moment gewesen in dem sie sich zum Tor hinaus stehlen sollte, aber… sie musste mehr hören. Wenn sie jetzt ging, wäre sie auch nicht Schlauer als vorher. Der Priester, der zu ihr herübersah schüttelte kaum merklich den Kopf. Sieh zu das du hier wegkommst, schien er sagen zu wollen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie stattdessen schnell wie ein Schatten von ihrem Versteck zum Hauptaltar huschte und sich dahinter in Sicherheit brachte. Zitternd drückte sie sich gegen den

kalten Marmor und erwartete jeden Moment, dass doch noch jemand auf sie aufmerksam wurde. Das hier war kein Spiel wie an Bord der Immwerind, als sie zumindest noch einen Joker gehabt hatte. Das hier war absoluter Ernst und wenn sie daran dachte, wie beiläufig der Marschall den Priester niedergeschlagen hatte… ,, Wisst ihr ich kann es wirklich nicht Leiden, wenn man sich über mich lustig macht, alter Mann.“ ,, Oh glaubt mir, nichts läge mir ferner.“ , erwiderte der Priester. ,, Ich wäre euch nur sehr verbunden, wenn ihr endlich hier verschwinden würdet. Von mir erfährt niemand etwas. Das schließt

allerdings auch euch ein.“ Diesmal schlug Algim ihn nicht bloß, sondern stürzte sich regelrecht auf ihn. Elin war sich sicher, er würde ihn diesmal umbringen. Der Mann stolperte zurück in Richtung des Hauptaltars und zog den Marschall dabei mit sich mit. Die beiden stürzten fast gleichzeitig auf den schweren Marmorblock. Und beide sahen sie Elin, die dahinter hockte. Algims Blick traf ihren und die Mine des Zwergs zeigte einen Moment nur grenzenlose Überraschung. Elin jedoch reagierte sofort. Ihre Hand lag nach wie vor am Pistolengriff. Sie zog die Waffe, zielte und feuerte ohne nachzudenken. Die Kugel traf den

Marschall vor die Brust und warf ihn Rückwärts, weg von dem Priester, der benommen liegen blieb. Elin war es egal ob sie Algim grade getötet hatte oder nicht, sie lief einfach los. Mit einem Satz war sie über den Altar hinweg. Dann wich sie den Begleitern des Marschalls aus, die grade noch herbeigerannt waren um ihren Anführer davon abzuhalten, den Priester zu töten. Die Männer waren viel zu verdutzt über ihr plötzliches auftauchen um viel zu unternehmen und während der Schuss noch im Tempel verhallte, war sie bereits zu den Toren hinaus. Währenddessen kam Algim schwankend wieder auf die Füße. Blut lief von einer

Winde in seiner linken Seite herab. Die Kugle hatte ihn offenbar nur gestreift, trotzdem bebte die gesamte Gestalt des Mannes vor unterdrückter Wut. ,, Steht nicht dumm rum, sondern schnappt sie.“ , rief er wütend.,, Lebendig oder Tot, aber sie entkommt uns nicht !“ Elin war jedoch längst zur Tür hinaus und hechtete über den Vorplatz des Tempels. Die Männer, die ihr rasch nachsetzten waren um einiges langsamer als sie und während die Gejarn bereits die Straße erreicht hatte, waren Algims Leute noch nicht einmal ganz zum Tor hinaus. Rasch entledigte sie sich des langen Mantels, der sie ohnehin nur behindern wollte und bog in

die erstbeste Gasse ein. Ob sie sich verirrte oder nicht war jetzt nebensächlich. Nackte Angst trieb sie weiter. S9ie hatte den Blick in den Augen des Marschalls gesehen. Dieser Mann wollte sie nicht einfach festsetzen. Wenn sie jetzt erwischt wurde, würde man sie töten, egal was die Folgen für die Politik dieser Stadt sein mochten… Aus den Augenwinkeln erspähte sie eine Leiter, die auf das Dach einer Wasserdestillerie führte. So schnell Elin konnte, kletterte sie herauf und hielt kurz inne um sich einen Überblick zu verschaffen. Das aus Blech gehämmerte Dach der Destillierie war leicht abschüssig und

der nach unten geneigte Rand ging über eine Reihe Bottiche mit kochendem Wasser hinaus. Auf der ihr gegenüber liegenden Seite jedoch schlossen sich die Dächer weiterer Gebäude an und in der Ferne konnte sie die Mauer und den Palast erspähen. Wenn sie auf den Dächern blieb, fand sie in jedem Fall zurück… Unterdessen hatten ihre Verfolger jedoch bereits einiges an Weg aufgeholt und als sie sich endlich wieder in Bewegung setzte, erklomm der erste von Algims Männern bereits die Leiter. Elin hechtete derweil weiter, das Blech schwankte unter ihren Füßen, hielt jedoch. Sie würden sie nicht einholen,

dachte Elin erleichtert. Das Dach würde sie nicht tragen und solange sie hier oben blieb würde es ihnen schwer fallen sie zu Verfolgen. Sie… Ein Bolzen jagte knapp an ihrem Gesicht vorbei und machte diese Hoffnung zunichte. Es war Algim selbst, der nach zwei seiner Männer das Ende der Leiter erreicht hatte. In der Hand hielt er nach wie vor die Armbrust und machte sich bereits daran, diese neu zu spannen, während seine zwei Gefährten ihr nachsetzten. Das Dach unter Elins Füßen begann sich zu biegen, als die beiden Kämpfer versuchten, zu ihr aufzuschließen. Ihre Panzerungen waren freilich viel zu

schwer und die gesamte Konstruktion unter ihnen begann gefährlich zu knarzen. Die Gejarn beeilte sich nun umso mehr, das nächste Dach zu erreichen. Wenn diese Männer so weitermachten, würden sie noch alle in ihren Tod stürzten, dachte sie. Im nächsten Moment brach ihr Fuß durch das dünne Material und sie schrei vor Schmerz auf, als die scharfkantigen Bruchstellen in ihre Haut schnitten. Wenigstens blieb sie nirgendwo hängen, sondern konnte sie sofort wieder aufraffen, wenn nun auch leicht humpelnd. Blut lief ihr Bein hinab. Im nächsten Moment hatte sie auch schon einer von Algims Männern eingeholt, ein

stämmiger Zwerg in grauer Rüstung, der einen Streithammer mit scharfkantigen Dornen nach ihr schwang. Elin wich dem Angriff aus und versetzte dem Mann einen Stoß, der in Rückwärts taumeln ließ. Einen Moment hielt er sich noch auf den Beinen, dann stürzte er jedoch Rückwärts vom Dach und in die Kessel darunter. Das Gewicht seiner Rüstung zog ihn sofort nach unten, doch seine letzten Schreie verfolgten Elin noch, als sie bereits weiterrannte. Mit einem Satz war sie auf dem nächsten Dach, doch bevor sie noch einen festen Stand wiederfinden konnte, traf sie ein Bolzen in die Schulter. Einen Moment schwankte sie noch, doch ihr Körper

wollte Elin nicht mehr richtig gehorchen. Alles fühlte sich irgendwie taub an, viel zu weit weg... dann gaben ihre Beine unter ihr nach und sie stürzte auf das leicht abschüssige Blechdach. Elin blieb liegen wo sie war, ihre Beine wollten sich einfach nicht bewegen, genau so wenig wie der Rest. Seltsamerweise spürte sie den Treffer überhaupt nicht mehr. Sie konnte den Bolzen sehen, der sich bei ihrem Fall gelöst hatte, ein dünner Holzpfeil mit einer Spitze, die glitzerte wie gebrochenes Glas. Und das war es auch, dachte sie benommen. Eine Hohlspitze aus scharfkantig geschliffenem Glas, die beim Aufprall gesplittert war. Irgendein

Gift… Die Welt um sie herum schien nicht stillstehen zu wollen, während sie darum kämpfte, die Lähmung irgendwie abzuschütteln. Es war vergebens. Wenige Augenblicke später wurde Elin bereits unsanft auf die Füße gerissen, als vier Schatten um sie herum auftauchten. Nach wie vor wollten ihre Beine sie nicht tragen und sie spürte kaum, wie man ihr die Arme verdrehte und auf dem Rücken zusammenband. Das letzte, was sie schließlich sah, bevor sie endgültig das Bewusstsein verlor, war ein wütender Algim Mardar, der sich die blutende Seite hielt, in einer Hand nach wie vor seine Armbrust. In der anderen wirbelte er einen zweiten Bolzen

mit Glasspitze. ,, Was machen wir mit ihr ?“ , wollte einer seiner Männer wissen. ,, Sollen wir sie töten ?“ Algim schüttelte den Kopf und lies den ungenutzten Bolzen in einem Köcher an seinem Gürtel verschwinden. ,, Nein. Ich glaube ich habe eine viel bessere Idee… bringt sie zum Thanen. Vielleicht haben wir grade die Lösung für all unsere Probleme gefunden.“

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Terazuma Hi Eagle!
Oje! Elins gute Tat erweist sich als Schuss ins eigene Knie!
Und Mardar ist im Moment der erste Anwärter auf meiner No-Go Liste!
Ekelhafter, brutaler Zwerg! *grrr*
Und was für Gemeinheiten sind ihm bloß eingefallen? ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Oder besser ein Schuss in die Schulter ^^ Tja Algim soll auch nicht grade zum Sympatieträger werden.... auch wenn er uns noch eine ganze Weile begleiten wird. Oh ich glaube du wirst noch mehr Gründe finden ihn nicht zu mögen ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Mist, hätten nicht alle durchbrechen können auf dem Dach :))

LG von Antje

Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter 
Schön wärs gewesen, wie ?^^
lg
E:W
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