Romane & Erzählungen
Denn du entlammst die Hoffnung in mit - Kapitel 22

Kapitel 22

Nach einem viel zu kurzen Wochenende in welchem Adam und ich viel Zeit davon im Pool und im Schlafzimmer verbracht haben, geht es am Montag wieder zurück in unseren Arbeitsalltag. Ich habe Adam gebeten, meine Adresse noch nicht zu ändern. Die monatlichen Lohnabrechnungen sollten noch an die Adresse von Vanessa geschickt werden, damit es in der Personalabteilung nicht gleich an Gerüchten wimmelt. Schliesslich wurden Adam und ich schon oft genug zusammen gesehen.

Da muss ich nicht noch gleich mit einer

Adressänderung das Gerücht verstärken. Wir verlassen nun unsere gemeinsame Wohnung zum ersten Mal und es erscheint mir alles noch ziemlich unwirklich. Seit ein paar Monaten in Boston, bereits einen wunderbaren Freund und dann noch eine neue Wohnung. Ich kann mein Glück noch kaum fassen.

Heute ist ein regnerischer Tag und ich bin froh, dass Adam und ich mit dem Auto zur Arbeit fahren können. In der Tiefgarage angekommen, verabschiede ich mich von ihm und begebe mich in den Lift. Ich möchte nicht zusammen mit ihm das Bürogebäude betreten. „Na, hatte da jemand schöne Ferien?“ höre ich

eine bekannte Stimme hinter mir als ich in mein Büro treten will. Ich drehe mich um und erblicke Samantha. Die hat mir gerade noch gefehlt. „Ja, vielen Dank der Nachfrage sie waren toll.“ „Bist du jetzt mit Adam zusammen oder bist du eine seiner vielen Flirts?“ fragt sie mich. „Ich weiss nicht was Dich das angeht Samantha!“ „Nun, Du bist seit einem halben Jahr bei uns, krallst dir den Chef, darfst die VIP Kundenbetreuung aufbauen und Du fragst mich, was mich das angeht? Du kannst noch so die Beine breit machen, Adam wird dich nie lieben!“ antwortet Samantha sichtlich gereizt.

Bevor ich etwas antworten kann, tritt

Adam aus dem Lift. Er ist nicht alleine und schaut Samantha und mich fragend an. „Guten Morgen Adam“, säuselt Samantha lächelnd. Ich schüttle leicht den Kopf und gebe somit Adam zu verstehen, dass es OK ist und ich ihm später erzählen werde, was los war. Der Herr, der mit Adam im Lift war schaut uns unsicher an und begibt sich dann in eines der Büros auf der linken Seite. „Ria, kommst du bitte zu mir ins Büro?“ fragt mich Adam. Ich nicke und begleite ihn. Als wir die Tür erreicht haben und eintreten wollen sagt Samantha „Übrigens Ria, weisst du wie du Adam am besten an dich binden kannst? Lass dich schwängern!“

Ich merke wie Adam sich versteinert und etwas sagen will, doch bevor er noch was sagen kann, ist Samantha bereits wieder im Aufzug verschwunden. Adam ist aufgebracht. „Lass sie Adam, lass sie sprechen, wahrscheinlich ist sie einfach eifersüchtig.“versuche ich ihn zu beruhigen. Er fährt sich aufgebracht durch seine Haare und läuft im Zimmer auf und ab. Ich verstehe nicht ganz was ihn so wütend macht. „Adam es macht nichts, beruhige dich bitte!“ „Ria, ich will nicht, dass sie so mit dir spricht! Du nimmst die Pille oder?“ fragt er mich und jetzt bin ich es, die wütend wird. „Wie bitte?“ ich schreite wütend auf ihn zu. „Adam wir haben bis jetzt immer ein

Kondom benutzt. Zudem warst du der, der vorhin soeben wütend wurde weil Samantha so einen Mist erzählt hat und nun fragst du mich so etwas?“ Adam kommt auf mich zu und umarmt mich schnell. „Sorry, ich wollte dich nicht kränken aber… ach ich weiss es doch selber nicht“ sagt er und streicht sich erneut durch die Haare. Das macht er immer wenn er nervös ist. Ich frage mich wieso Adam so auf das Thema Kinder und Verhütung reagiert. „Ich liebe dich Ria ok? Ich liebe dich wirklich.“ Ich nicke und küsse ihn. Wenn er die Unterhaltung so abschliessen will, dann soll es mir recht sein. Ich bin zwar ein bisschen enttäuscht aber verlasse nach

einem Kuss das Büro von Adam und begebe mich in meines. Die Arbeit lenkt mich zumindest ein bisschen von dieser absurden Situation heute Morgen ab. Ich frage mich, wieso Samantha so sauer auf mich und Adam ist. Klar, ist sie eifersüchtig aber irgendwann, muss man ja das Kriegsbeil begraben. Ob sie wohl mit Adam eine Familie gründen wollte und die Beziehung deshalb gescheitert ist? Ich starre schon viel zu lange einfach auf ein beschriebenes Blatt Papier sodass ich nicht merke wie Mrs. Antalis, unsere Empfangsdame das Büro betritt. Erschrocken sehe ich zu ihr hoch, als sie mit einer Vase und den schönsten Orchideen die ich je gesehen habe, vor

mir steht. „Blumenlieferung für dich Ria“ sagt sie und übergibt mir lächelnd die Orchideen. Ich sehe einige neugierige Blicke der anderen Mitarbeiter und erröte. Die Orchideen sind wunderschön. Weiss mit einem leichten rosa Rand. In der Vase steckt eine Karte die ich ungeduldig aufreisse. Manchmal bin ich ein richtiger Idiot. Es tut mir leid, dass ich heute morgen so kalt dir war. Ich bin noch nicht bereit eine Familie zu gründen. Noch nicht… Wir haben erst vor kurzem zueinander gefunden und ich möchte unser junges Glück nicht auf eine harte Probe stellen. Gib mir Zeit, gib uns Zeit. Ich liebe dich Ria! Ich liebe dich so sehr,

dass ich es nicht in Worte fassen kann. A. Ich blinzle schnell meine Tränen weg. Noch nie, hat ein Mann so etwas Schönes und aufrichtiges zu mir gesagt, geschweige denn geschrieben. Ich bin ja auch noch nicht bereit Kinder zu bekommen. Wobei ich mich frage ob ich jemals bereit sein werde aber das werde ich dann mit der Zeit erkennen. Meine Mutter sagte schliesslich immer: Kommt Zeit, Kommt Rat. Ich hole mein Iphone hervor und tippe schnell eine Nachricht: Danke für die wunderschönen Blumen Adam! Ich liebe sie, deine Worte, deine Ehrlichkeit und ja, auch dich! Es fällt mir noch schwer, dir dass zu sagen, aber

ich will, dass du weisst, dass ich dich liebe… Ich freue mich auf unsere gemeinsame Zeit! Danke für deine Liebe! Ria