Einleitung
Dies ist eine wahre Begebenheit und ich möchte diesen Verlust einfach teilen und anregen, dass es Gottes Bestimmung war!
Viele Grüße,
Sebastian
Verlust
Verluste hinnehmen zu können ist oftmals sehr sehr schwer; es bedeutet gleichzeitig freizugeben, aber auch für immer zu verlieren. Es trifft Menschen ganz oft unerwartet, meistens dann, wenn man es weiß aber man nicht damit rechnet. Es tritt bei jedem Menschen in anderer Form auf. Als Geschwister, als sich trennendes Paar oder aber auch durch einen Schicksalsschlag kann man voneinander getrennt werden.
Alle Varianten schmerzen und man fällt zunächst in ein tiefes Loch, macht sich evtl. selbst Vorwürfe, ohne
Unterstützung und eigenen Willen versinkt man vorübergehend im Selbst. Dies hilft mir zu verarbeiten und zu verkraften, was mir damals mit meinem Bruder geschehen ist. Während ich überlege und es selbst aufschreibe, gehe ich Bild für Bild durch und fühle mich an jendem besagten Tag zurück versetzt.
Es sollte einer der schlimmsten Tage in meinem Leben werden, was niemand auch nur ansatzweise erahnen konnte. Ich habe mich lange Zeit schuldig gefühlt, das ich eventuell am Tod meines Buders, den ich sehr geliebt habe, schuld sein könnte.
Es war im Sommer 1985, ein sonniger wolkenloser Tag, den wir als Kinder im Garten nutzen wollten. Ich weiß es nicht warum, aber im Nachhinein betrachtet sollte Christoph an diesem Tag irgendwie von Gott gerufen werden. Meine Eltern waren anderweitig beschäftigt, ein Anstreicher war im Haus, der Ihre Zeit beanspruchte.. Ich habe es immer noch vor Augen, der erste schlimme Moment war, als wir die Steintreppe hinunter gingen, dass er kopfüber fiel. Er hätte sich mehrmals das Genick brechen können.. Er hat es mit einem Schock überstanden. Ein paar Stunden später passierte das zweite und entscheidende Malheur. 3 Monate früher,
rückblickend betrachtet, bauten wir einen aus dem Boden ragenden Swimming Pool, der uns bzw. Chris zum Verhängnis werden sollte.
Wir sind, da der Pool nicht durch einen Zaun abgesichert war, auf die Leiter geklettert.
Es war Wasser im Pool, bis oben hin gefüllt und spielten auf der Leiter.. schubsten uns spielerisch herum, bis auf einmal Christoph mit seinen 2 Jahren ausrutschte und kopfüber in den Pool fiel. Es hätte genauso gut mich auch treffen können. Manchmal denke ich immer noch nach, warum er und nicht ich? Er lag die ganze Zeit im Wasser, bin
hochgerannt und habe geschrieen, das Christoph schwimmt.
Die Reaktion brauche ich hier nicht zu erwähnen...
Ich war 4 Jahre alt (und erinnere mich an jeden Moment an diesem Tag), konnte ebenfalls nicht schwimmen. Er lag anschließend noch 6 Jahre im Wachkoma, bis er 1991 starb. Ich kann es mir phasenweise , was zwar besser geworden ist, heute immer noch nicht ganz verzeihen. Abgeschlossen habe ich damit, aber Verzeihen?! Nein! Den einzigen Trost, den ich habe sind unsere wenigen gemeinsamen Bilder.
Er ist mein Schutzengel!
Nachwort
Wir werden uns wiedersehen, wenn es soweit ist! Bis dahin möge Dich Gott in seiner schützenden Hand halten! Ich werde Dich niemals vergessen!
A personal tribute and memory to Chris
*20.03.1983 - +15.05.1991