Herbsttag Eine sehr lebensnah und plastisch erzählte Geschichte. Kinderdorfmutter wäre für mich auch in Frage gekommen. Leider hat meine Mutter damals ziemlich "quergeschossen". Menschen wie Helene Baier sind leider selten geworden. Meine Erfahrungen mit dem Jugendamt waren katastrophal - und die liegen schon 40 Jahre zurück. Grüße in deinen Samstagabend. Ira |
MerleSchreiber Wie da früher die Perspektiven waren, weiß ich gar nicht so genau. Ab den 90er Jahren hatte ich Einblick und da war das alles sehr professionell. Die SOS Kinderdorf-Organisation wirbt heute u. a. mit dem Spruch: "Lust auf einen Neuanfang?" Passt ja zu unserem Challengethema ;-) Übrigens hatten wir schon einige SOS Patenkinder in Ruanda, der derzeitige heißt FELIX. Jugendamt vor 40 Jahren.... O je!!! DANKE und liebe Grüße, Merle |
Moscito Ja, ja - der Amtsschimmel wiehert in deutschen Ämtern besonders laut. Deutsche Gründlichkeit eben. Da bleiben dann eben Menschlichkeit und Realismus oft auf der Strecke. Nur ein Beispiel von vielen und in einem Amt, dennoch hat es Helene ja zu einer Entscheidung gebracht. So gesehen muss man den verkappten Eltern ja noch dankbar sein, dass sie ausgerechnet zu dieser Zeit unter der Konstellation der unterschiedlichen Bedingungen den kleinen Benny los werden wollten. Der, dank deiner Einladung die kurve gekriegt hat und etwas aus sich gemacht hat, wie der Deutsche im allgemeinen zu sagen pflegt. Ich habe diese Geschichte mit Interesse gelesen, kenne mich halbwegs aus mit der Haltung dieses Schimmels und finde es ist dir gut gelungen, alles auf einen Punkt zu bringen. Nur eines ist mir beim Lesen aufgefallen, es ist mein ganz persönliche Meinung, aber ich mag die Verbindung der Wörter "schrecklich nette Menschen" nicht. Jedenfalls in diesem zusammenhang, wie du sie verwendest passt es für mich nicht. Sucht Helene etwa für jedes Kind eine Familie Bundy? Danke dass ich hier lesen durfte. Wünsche dir ein schönes Wochenende Lieben Gruß Silke |
MerleSchreiber Familie Bundy - LACH! Hast natürlich recht, liebe Silke, haben auch schon andere Kommischreiber moniert und mir selber ist es auch aufgestoßen. Aber ich möcht`s erst ändern, wenn mir was wirklich Passendes eingefallen ist. "Etwas aus sich gemacht" Das mit dem Dr. med. war nur den vorgegebenen 20 Seiten geschuldet, es musste in aller Kürze auf einen Punkt gebracht werden. Ein guter Handwerksmeister z. B. hätte die weitere positive Entwicklung auch verdeutlicht. Ein sehr gehaltvolles und weiterführendes Feedback hast Du mir für diese Geschichte gegeben, liebe Silke! Ich bedanke mich dafür und sende Dir herzliche Grüße, Merle |
Kornblume Schicksale und Notfälle werden oft, wenn der Amtsschimmel zu lange wiehert zur Akte X oder Y mit Vermerken, Notizen, Recherchen und liegen als solche oft lange unbearbeitet aus Zeit-oder Personalmangel in den Behörden rum. .Der oder die Betroffenen bleiben auf der Strecke und verlieren dann meist jegliche Hoffnung und Lebensmut. Vielen der Bearbeiter sind auch durch die vielen Vorschriften die Hände gebunden. Zum Ausfüllen eines Antrags zum Antag eines Antragformulars braucht man in Deutschland mindestens das Abitur. Die Geschichte hat mich sehr berührt weil sie genauso in meinem Heimatort oder in jeder anderen Stadt in Deutschland so passiert sein könnte Ob deine Helene, liebe Merle, ihre mutige Entscheidung jemals bereuen wird???? Ich hoffe nicht. Grüße an Dich schickt die Kornblume |
MerleSchreiber Ja, da kann ich Dir nur zustimmen, liebe Kornblume. Ich habe selbst erlebt, wie so manchem Mitarbeiter die Angst im Nacken sitzt, speziell im Jugendamt. Von ihrer Entscheidung hängt in Einzelfällen sogar das Leben eines Kindes ab, wie der Tod des 2-jährigen Kevin 2006 in Bremen auf erschreckende Weise deutlich machte. Ich danke Dir sehr für Deinen ausführlichen und interessanten Kommentar und sende Dir herzliche Grüße, Merle |
AngiePfeiffer Eigentlich ist schon alles gesagt, deshalb schließe ich mich einfach an. Dies ist eine richtig gute Geschichte. Gut nachvollziehbar, mit einer sympathischen Protagonistin. Klasse meint Angie |
MerleSchreiber Danke für das "Klasse", das geht runter wie.... du weißt schon! Liebe Sonntagsgrüße, Merle |
Brianna_W Eine ganz wundervolle Geschichte, stilistisch einwandfrei! Was ich hier besonders mag ist, dass du Helene nicht kaltherzig darstellst, trotzdem aber aufzeigst, wie kalt es offenbar in den Amtsstuben zugeht. Ich schreibe offenbar, denn die Menschen an den Schreibtischen sind es eher selten...sie scheitern oft nur an den Gegebenheiten, die sie hinnehmen müssen (Personalmangel, finanzielle Knappheit usw) Ich war jahrelang beim Jugendamt tätig, alledings für die Finanzen zuständig, d.h. von den Schicksalen bekam ich nur indirekt was mit, aber ich hatte viele Kollegen von der Beistandschaft und dem Sozialamt... einer davon stürzte sich aus dem Fenster. Dieses Amtsdeutsch ist oft nur ein Schutz vor zuviel Nähe zum "Fall"...würde man alles zu sehr an sich heranlassen, ginge man kaputt. Ich möchte damit die "Kleinen" in Schutz nehmen...die, die diese Fälle jeden Tag bearbeiten müssen. Nicht in Schutz nehmen würde ich die Politik, die oft an den falschen Dingen in der Verwaltung spart... Liebe Grüße Brianna |