Prolog
Ich lebe in einer Stadt in der die Farbe deines Blutes bestimmt wer du bist. Unsere Stadt ist zweigeteilt durch einen Fluss, den Flow. Wir, die Red leben auf der einen Seite des Flusses. Wir leben in Wohlstand und Sicherheit. Doch auf der anderen Seite sieht das ganz anders aus, dort leben die Blue. Sie arbeiten hart um überhaupt etwas zu Essen auf dem Tisch zu haben. Ihre Abhängigkeit von den Red wird von uns scharmlos ausgenutzt.
Der Flow ist etwas ganz besonderes. Er wurde als einziger nicht verseucht. Alle anderen Wasserquellen auf unserem Planten wurden im hundert Jährigen Krieg durch Marellen zerstört. Marellen
sind kleine Viren, mit denen man Tausende von Menschen tötete in dem man alle grösseren Gewässer vergiftete.
Ich wurde in diese zerstörte Welt hineingeboren ohne jemals darum gebeten zu haben. Mein Leben ist nach aussen hin perfekt. Ich bin Brook Whitehall, die Tochter von Andrew Whitehall, dem Präsidenten und reichsten reichsten Mann der Stadt. Mein Bruder ist auf dem besten Weg meinen Vater eines Tages abzulösen. In drei Tagen gehe ich an die Universität und heute ist mein grosser Tag. Ich werde sechzehn und es wird einen grossen Ball zu meinen Ehren geben. Ich werde ein prachtvolles Kleid tragen und alle Jungs werden sich
danach sehnen von mir beachtet zu werden. Sie werden ihre begehrenden Blicke nicht mehr von mir abwenden können.
Naja, wie gesagt so sieht es nach aussen hin aus. In Wirklichkeit habe ich ein klaffendes Loch in meinem Herzen seit meine Mutter starb. Ihr Tod hat unsere Familie auseinandergerissen. Mein Vater war früher ein freundlicher und gutherziger Mann. Doch auch ihm hat der Tod seiner Frau das Herz gebrochen. Nach ihrem Tod wurde er zu einem kaltherzigen Egomanen, der nur noch an seinem Ansehen interessiert war.
Er hatte kaum einen Monat lang um sie getrauert, als er seine erste Geliebte mit
nach Hause brachte. Ich war damals erst elf und habe noch nicht begriffen was sie bei uns wollte. Sie war nur etwa vier oder fünfmal bei uns. Danach kam die nächste und die nach ihr und so weiter. Am Anfang habe ich noch mitgezählt. Doch bei vierunddreissig oder fünfunddreissig habe ich es aufgegeben. Es war wohl seine Methode mit seinem Verlust umzugehen.
Auch mein Bruder hatte seine ganz eigene Methode entwickelt um seinen Verlust zu verarbeiten.
Was zugegebener Massen echt schwer ist. Mein Bruder hat sich nämlich nach dem Tod unserer Mutter vollkommen in Arbeit vergraben. Nachdem er sein
Wirtschaftsstudium mit Bestnote abgeschlossen hat, arbeitet er jetzt für den renommiertesten Anwalt der Stadt. Ich sehe ihn nur noch selten, da er vor einem halben Jahr in ein Appartement in der nähe seines Büros gezogen ist. Weg von uns, näher bei der Arbeit.
Und ich? Ich werde heute sechzehn. Der Ball, das Kleid, die Gäste, ja das Ganze Fest ist nur Show. Und die ganzen Jungs, die mich kennenlernen wollen? Sie sind alle nur scharf darauf mich zu heiraten, nun ja sie sind vorallem scharf darauf mein Vermögen zu heiraten.
Trotzdem gibt es noch einen kleinen Lichtschimmer. In vier Tagen beginne ich mit dem Studium an de er Universität.
Endlich komme ich mal raus aus diesem Haus, weg von meinem Vater. Ich liebe ihn, doch der Tod meiner Mütter hat ihn sehr verändert.
Vier Jahre lang werde ich studieren. Nur vier Jahre um alles zu tun was ich in meinem Leben noch tun will, bevor ich irgendeinen reichen Schnösel heiraten muss, den ich vermutlich nicht einmal Liebe. Denn nach meiner Zeit an der Universität werde ich heiraten. Doch ich werde die vier Jahre auch nutzen müssen, um einen Verlobten zu finden mit dem mein Vater einverstanden ist.