Kapitel 21
„Willst du es denn nicht aufmachen?“ fragt mich Adam lächelnd. Obwohl es ein warmer Sommerabend ist, friere ich. Adam wird mir doch keinen Heiratsantrag machen? Diese Monate waren wunderschön doch wir können doch nicht einfach heiraten? Was denkt er sich denn dabei? So schnell?!
Adam hält noch immer die Schachtel in der Hand und sieht mich fragend an. Langsam und mit zitternden Händen greife ich danach. Ich öffne die Schachtel und schaue dann entsetzt Adam an. „Also, wenn du noch nicht bereit
bist, ist das auch kein Problem. Ich dachte nur weil Vanessa sagte..:“ Stürmisch umarme ich ihn. „Nein, ist ok, ich dachte nur…“ „Was? Dass es ein Verlobungsring ist“, antwortet Adam lächelnd. Ich nicke. In der roten Schachtel befindet sich ein Wohnungsschlüssel an einem wunderbaren Tiffanyschlüsselanhänger. In Deckel der Schachtel klebt ein Post-.it mit dem handgeschriebenen Text:
WILLST DU LIEBER BEI MIR ALS UNTER EINER BRĂśCKE SCHLAFEN? ICH HĂ„TTE EIN FLAUSCHIGES BETT ANZUBIETEN!
Ich lächle und kann mein Glück kaum fassen. Adam will wirklich, dass ich bei ihm einziehe? Da hat Vanessa wohl auch noch ihre Finger im Spiel.
„Aber Adam ich kann doch nicht einfach bei dir einziehen?“ antworte ich gerührt. „Wieso nicht? Vanessa will wieder mit Mike zusammenziehen und ich möchte nicht, dass du alleine bist. Zudem ist es hat es auch einige durchaus egoistische Aspekte“ sagt Adam. Ich knuffe ihm leicht in den Arm.
„Dann lass mich aber Miete zahlen Adam, ich will mich nicht aushalten lassen.“ „Wieso willst du Miete zahlen,
es ist ja sowieso mein Geld und zudem ist die Wohnung in meinem Besitz und ich zahle keine Miete?“ „Ja aber so hätte ich kein schlechtes Gewissen. Ich kann ja einfach so etwas dazu beitragen, egal ob du Miete bezahlst oder nicht.“ „Nein Ria!“ Adam dreht sich um und läuft ein Stück von mir weg. „Adam warte“ rufe ich ihm zu und renne ihm nach. Ich habe ihn schnell eingeholt und schlinge von hinten meine Arme um ihn. "Ich bin es nicht gewohnt, dass mir jemand ohne Hintergedanken etwas Gutes Tun will." „Spring über deinen Schatten Ria, ich will dir nichts Böses, aber es nervt mich, dass du dir tausend Gedanken machst und immer wieder überlegst, ob ich nicht
doch etwas im Schilde führe. Weisst du, dass du mich damit kränkst?“ Ich lasse Adam langsam wieder los. So hatte ich das noch nie gesehen. „Es tut mir leid, Adam, ich weiss einfach nicht, wie ich mit solchen Situationen umgehen soll. Ich bin nicht so geübt wie du.“ „Ah und ich bin der Frauenheld schlechthin und wickle alle um den kleinen Finger oder was?“ antwortet Adam leicht sauer. Super, ich könnte mich selbst ohrfeigen. Wie dumm kann man eigentlich sein? „Nein, das meinte ich doch so nicht Adam, aber du bist wunderschön, sexy und ein richtiger Frauenschwarm. Ich denke, dass du wahrscheinlich schon viele Freundinnen hattest und viel mehr
Erfahrung als ich habe. Du bist nicht unerfahren und scheu sondern offen und extrovertiert in allen Lebenslagen und das finde ich toll, aber für mich ist dies alles das erste Mal.“ „Sexy?“ fragt Adam lächelnd? „Was?“ frage ich verwirrt. „Na du hast gesagt ich sei sexy“ Ich lache. Adam hat dem Ganzen den Ernst der Sache genommen und darüber bin ich eigentlich sehr froh. „Ja, ehrlich gesagt bist du so ziemlich sexy“. „Soll ich dir sagen was auch noch sexy ist?“ flüstert mir Adam ins Ohr und ein leichter Schauer durchfährt mich. „Hmm?“ „Du, wenn du versuchst dich zu entschuldigen“: Adam zieht mich zu sich heran und küsst mich stürmisch. Seine
Hände gleiten langsam über meinen Rücken und landen auf meinem Po. Er zieht mich noch näher an sich und knabbert an meinen Lippen. Es passt kein Blatt Papier mehr zwischen uns und ich merke deutlich seine Männlichkeit. Ich kralle mich regelrecht an ihn, fahre ihm mit den Händen durch die Haare und gebe ein leises Stöhnen von mir. Adam löst sich leicht und sieht mich glücklich an. „Ich denke wir sollten zurück ins Haus und dort weitermachen, wenn wir nicht für Aufsehen sorgen wollen.“ Ich nicke verschmitzt. Gemeinsam fahren wir mit der Vespa ins Ferienhaus und führen dort unser Liebesspiel weiter.
Nach ein paar Tagen ist es soweit, Adam und ich müssen zurück nach Boston. Die Ferien hier waren wunderschön entspannend und Adam und sind uns wirklich sehr nahe gekommen. Als wir am Flughafen von Boston landen erwarten uns bereits Vanessa und Mike. Vanessa läuft auf uns zu und begrüsst zuerst mich und dann Adam. „Und hat es geklappt?“ höre ich Adam Vanessa zuflüstern. Diese nickt überglücklich und schaut dann mürrisch in meine Richtung. „Willst du nicht endlich Mike hallo sagen?“ fragt sie mich scheinheilig um von der Situation mit Adam abzulenken und stellt mir dann endlich ihren Ex –
nun ja besser gesagt ihren neuen Freund Mike vor. Endlich sind die ganzen Begrüßungen vorüber und wir sitzen in Mikes Volvo. „Seit wann duzt Adam und du euch eigentlich?“ frage ich Vanessa als wir aus dem Parkhaus herausfahren.
„Ach, ich hatte ein Gespräch mit ihm, natürlich rein beruflich, aber da du ja in letzter Zeit so oft bei ihm warst haben wir beschlossen uns zu duzen.“ Vanessa lächelt und ich merke, dass da was faul ist, frage sie aber nicht weiter aus. Sie verwickelt mich in ein Gespräch, fragt mich über Italien und das feine Essen aus, sodass ich gar nicht bemerke, dass wir zu Adams Wohnung fahren. Als wir endlich ankommen frage ich die drei,
was wir den hier wollen aber natĂĽrlich erhalte ich keine Antwort. Wir fahren mit dem Aufzug in Adams Wohnung und ich sehe wie Vanessa und Mike sich verliebt anschauen. Mike kenne ich noch nicht, aber so wie Vanessa ausschaut muss er wirklich ein lieber Kerl sein. Ich muss Vanessa echt mal fragen wieso sie sich eigentlich von ihm getrennt hatte.
Der Lift kommt endlich in Adams Stockwerk an und als wir die Türe zu seiner Wohnung öffnen hängt ein riesiges Plakat von der Decke mit der Aufschrift: „Willkommen zu Hause Ria!“.
In der einen Ecke steht eine Vase mit vielen roten Rosen und, ich staune nicht schlecht, meine Koffer!
Spielerisch entsetzt sehe ich Vanessa an. „Willst du mich so schnell loswerden, dass du gleich mein ganzes Zeug hier her geschleppt hast?“ frage ich sie. Unsicher antwortet sie mir
„Nein so ist es nicht aber ich danke du freust dich vielleicht, wenn du gleich mit Adam hier bleiben kannst. Natürlich bist du weiterhin herzlich willkommen“
Ich lächle und umarme Vanessa.
„Ich weiss Vanessa, keine Angst.“
Ich bin froh, dass ich so eine tolle Freundin habe. „Nachtessen für alle?“ fragt Adam und küsst mich auf die Stirn. Überglücklich lächle ich ihn an.
Ich liebe ihn, auch wenn ich es noch nicht sagen kann. Er macht mich glĂĽcklich und langsam entflammt die Hoffnung in mir, dass endlich alles gut werden kann.