Gedichte
Augenblicksfragen

Augenblicksfragen

Nachrichten Schlagzeilen wie Bilder
erreichen tagtäglich via Medien das Sein.

Einige blitzen ICE zügig an uns vorbei,
andere halten haften oder schlagen ein.

Flüchtlingsströme bewegen das Zusammensein.

Einzelschicksale berühren - erschrecken.
Und doch breitet Ohnmacht, Angst und
Unsicherheit seine Flügelkraft aus.

Hetzparolen und Übergriffe
triggern erschreckend alte Geschichtsszenerien.

Wollen wir das? NEIN!

Das STEMMEN können bedeutet
Unterbringung, Versorgung, Fürsorgepflicht
und Müllentsorgung bleiben unterm
informativen Deckmantel für den Bürger.
Ehrenamtliche gehen einsatzfreudig über
ihre Belastungsgrenzen.

Da tauchen unzählige Fragen auf.
Welche Erwartungshaltungen
sind auf der Seite der Flüchtenden
und hier Beheimateter?

Ist beanspruchte  Logistik so ausgelegt,
das gute wie sichere Aufnahme
real praktizierbar ist?

Ist gesorgt für ärztliche wie psychologische
Betreuung der Traumatisierten?

Kann wirklich festgestellt werden
wer verfolgter Flüchtender ist
oder „nur“ ans scheinbar
honigfließende Ufer gelangen will?

Sind Zeltunterkünfte in kühlen Jahreszeiten
die richtige Unterbringung?
Woher sollen all die benötigten Räumlichkeiten
plötzlich kommen?

Bedürfnisse Wünsche Nöte gestillt?
Irrglaube an Realität stößt?

Behütetes Auffangen der Kinder und

Jugendlichen ohne Familienanhang?

Woher nimmt der Staat auf einmal das Geld?

Ist Organisation wie Struktur
direkt vor Ort am WIRKEN?

Hat es oft nicht für Renovierung
von Schulen gereicht?

Mussten Kinder und Senioren verzichten
wegen fehlender Finanzmittel…
Rücken sozial Unbemittelte wie Obdachlose
mehr in gesellschaftlichen Hintergrund.

Ungerechtigkeit zum lautlosen Überschrei
erschallt ohne Gehör zu finden..

Politik wie Informationsfluss erzeugen mehr
Fragen, als sie Antworten geben.
Kleine wie große Kommunen überfordert
vom täglich neuen Flüchtlingsstrom.

Integration an unfunktionalen Abläufen
vorab zum Scheitern verurteilt ist.

Gelebtes Verständnis Toleranz wie Miteinander
in Schall und Rauch aufgehen.
Friedensheimat als Fata Morgana verlischt.

Verantwortung Handeln respektvolle Dialoge
keine Fremdworte sind.

Augenblicksfragen erwachsen aus
Gefühlen Situationen -
Begegnungen oder Alltagsängsten,
die alle bewusst gesehen ausgesprochen
und anerkannt werden wollen.

Bevor sie Gräben dunkle Menschenabgründe
oder Aggressionspotenzial entstehen lassen…
Menschliche Friedensbrücken keinen
Atemraum mehr erreichen.

Loraine

11/2015