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Der König der Zwillingsstadt Kapitel 41

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"Der König der Zwillingsstadt Kapitel 41"
Veröffentlicht am 03. November 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der König der Zwillingsstadt Kapitel 41

Der König der Zwillingsstadt Kapitel 41

Einleitung


Seitdem Galrens Vater vor 20 Jahren auf einer Expedition verschwand, hatte er nichts mehr von ihm gehört. Dies ändert sich schlagartig, als eines Tages ein Fremder in seinem Haus auftaucht und ihm eine Karte übergibt, die ohne Zweifel die Handschrift seines Vaters trägt. So macht er sich schließlich auf, die Route nachzuvollziehen, die dieser vor zwei Jahrzehnten genommen hatte, unwissend, das er dabei längst Teil eines viel größeren Spiels ist, das vor über einem Jahrtausend begann.

Bildquelle wandersmann / pixelio.de

Kapitel 41 Der Sturm

Die Elemente brachen mit aller Macht über sie herein. Galren blieb nur noch sich so gut es ging an einem der über Deck gespannten Taue festzuhalten, als die Fluten über das Deck schäumten. Der Himmel selbst schien ihnen entgegenzukommen, als die Immerwind unter den Wellen in Schräglage geriet und plötzlich ein Stück weit senkrecht über das Meer wankte. Wasser lief über die verriegelten Luken die ins Schiffsinnere führten. Dort unten würde es jetzt vermutlich sogar schlimmer aussehen als hier oben, dachte Galren,

während er sich Salz und Regenwasser aus dem Gesicht wischte um überhaupt noch etwas erkennen zu können. Alles, was nicht irgendwie an der Bordwand befestigt wäre, würde übereinander stürzen und den Bauch des Schiffs in eine einzige Todesfalle verwandeln.. Die Unzahl Blitze, die über den Himmel zuckten trugen nur wenig dazu bei, die Finsternis zu erhellen, aber was Galren sah, reichte ihm. Der Wind holte in fast von den Füßen und die Matrosen, die das Pech hatten, sich nirgendwo festhalten zu können, mussten sich den Böen fast schräg entgegenstellen. Im wechselhaften Licht des Gewitters schien sich alles wie in Zeitlupe und doch viel zu schnell zu bewegen.

Seine Sinne spielten verrückt, sagte er sich. So wie er den Sturm kommen gespürt hatte, schien die Bedrohung jetzt von überall her zu kommen und sich doch gleichzeitig beständig zu verschieben. Gefangen in einem Vortex sich wiedersprechender Eindrücke, versuchte Galren krampfhaft sich einen Reim darauf zu machen, was jetzt wieder sein mochte. Er hatte keine Zeit mehr, sein Gespür erneut zu hinterfragen. Wenn jetzt noch etwas zu ihrer Misere dazu kam, wären sie verloren. Und dann verstand er schließlich. Rasch sah er sich nach Hedan um, dann lies er die Sicherungsleine los und lief so schnell er konnte zu dem Kapitän

herüber. ,, Wir müssen sofort unseren Kurs ändern.“ , schrie er um sich über das Lärmen des Sturms verständlich zu machen. Salzwasser und Regen liefen ihn in den Rachen während er sprach. Götter, sie konnten ertrinken ohne im Wasser zu sein… ,, Dafür ist es lange zu spät Junge !“ , rief der Kapitän zu ihm herüber. Seltsamerweise schien Hedan weniger besorgt als sie alle. Der Mann schien den Kampf mit dem Unwetter beinahe zu genießen, wäre da nicht die stumme Angst in seinen Augen. Angst, die sie alle befallen hatte… ,, Wir sind mitten im Sturm. Wir kommen hier nicht mehr

raus, bis er nachlässt.“ ,, Darum geht es nicht.“ , antwortete Galren heckt ich. Wie sollte er Hedan nur verständlich machen, das sie verloren waren, wenn er diesmal nicht auf ihn hörte ? ,, Es ist egal wohin ihr das Schiff steuert aber wir dürfen nicht auf diesem Kurs bleiben. Die Blitze…“ Bevor er den Satz beenden konnte, zuckte ein weiteres, blauweißes Licht über den Himmel. Doch diesmal verschwand es nicht in den Wolken sondern schlug direkt in den Mast der Immerwind ein. Das Holz splitterte als handle es sich bei dem mannbreiten Stamm um nichts weiter als ein Streichholz. Funken und Glut rieselten

zusammen mit Trümmern und brennenden Segelfetzen auf das Deck hinab. Wäre der Regen nicht bereits so dicht gewesen, vermutlich hätte das halbe Schiff jetzt in Flammen gestanden. So jedoch glomm nur der abgesplitterte Stump des getroffenen Masts in der Dunkelheit, während der obere Teil der Konstruktion beinahe träge auf das Schiffsdeck hinab sank. Galren sah, wie Lias und die anderen sich in Sicherheit brachten oder flach auf den Boden warfen um nicht erschlagen zu werden. Deckplanken splitterten, als der Mast aufschlug… Im gleichen Moment wurde die Immerwind erneut von einer Welle

getroffen und in Schräglage geriet. Die Trümmer des Segelmasts kamen ins Rutschen und rissen Männer wie Spielzeug mit sich… Galrne und der Kapitän konnten sich grade noch rechtzeitig zur Seite werfen, als der abgebrochene Fuß des Masts an ihnen vorbeirauschte. Der folgende Querbalken verfing sich jedoch kurz irgendwo und kam zu einem Abrupten Halt. Das Geräusch von knirschendem Holz war zu hören. Nach wie vor hing das gesamte Schiff in der Schwebe, mal zu dieser, mal zu jener Seite geworfen, das einzige, was sie an Bord hielt waren Leinen und die nachlassende Kraft ihrer Muskeln. Aber ein Sturz in die

aufgewühlten Fluten bedeutete den sicheren Tod… Langsam wurde es wieder stockdunkel nachdem Glut und Blitze für den Moment erloschen. ,, Wie gesagt.“ , brachte Galren angestrengt hervor. ,, Wir müssen sofort den Kurs ändern. „ ,, Ihr konntet unmöglich wissen, dass der Blitz einschlagen würde.“ , rief Hedan ungläubig zurück. ,, Könnt ihr es euch erlauben mir schon wieder nicht zu vertrauen ?“ , gab er zurück. Der Kapitän schwieg einen Moment, bevor er schließlich nickte. ,, Also gut. Sagt mir wohin und ich versuche uns irgendwie durch diesen Schlamassel zu

bringen. Das heißt wenn dieser Kahn sich nochmal fängt und wir uns nicht gleich alle am Meeresgrund…“ In diesem Moment knirschte erneut etwas hölzern. Wo immer sich der Mast verfangen hatte, er riss sich erneut frei. Die Seeleute die grade erst wieder auf die Beine gekommen waren, mussten sich erneut wegducken oder wurden von den Füßen und in den Tod gerissen. Manchen gelang es noch die ausgesteckte Hand eines anderen Matrosen zu ergreifen und Hedan selbst fing einen seiner Männer im Sturz ab. Doch mehr als einer verschwand mit einem, im tosenden Sturm lautlosen, Aufschrei für immer von

Deck. ,, Elin, Vorsicht !“ Lias stimmt jedoch war selbst über das Unwetter noch zu hören. Ein weiterer Blitz erhellte das Deck und erlaubte es Galren, das Geschehen mit zunehmenden entsetzen zu beobachten. Der Löwe stand keine zwanzig Schritte von Galren entfernt und hatte sich grade vor den Trümmern in Sicherheit gebracht. Elin jedoch war einmal zu langsam gewesen. Galren sah, wie die Gejarn von den Füßen gezogen und mitgerissen wurde. Dann versank das Schiff erneut in Dunkelheit. Er zögerte. Ihm blieben nur wenige Herzschläge Zeit etwas zu unternehmen und er konnte nicht einmal mehr sehen,

wo Elin sich befand. Alles was er hörte, war das stetige Trommeln des Regens. Alles was er sah Hedans Augen die das wenige Licht spiegelten. Er löste eine Hand von der Halteleine und zog das Schwert. ,, Ich weiß das ich das bereuen werde. „ , murmelte er noch, bevor er auch mit der anderen Hand losließ. Die Welt ging sofort in freien Fall über. Das vom Wasser glatte Deck bot keinerlei Halt, als er unaufhaltsam in Richtung Ozean schlitterte, schneller, als die träge Masse des Schiffsmasts. Bevor er jedoch über Bord gehen konnte, stieß Galren das gezogene Schwert in die Planken. Im ersten Moment glitt die Klinge durch das

Holz wie durch weiche Butter und er fürchtete bereits, sich verschätzt zu haben, doch dann wurde er endlich langsamer. Und doch würde es knapp werden… Galren konnte die gesplitterte Reling sehen über die der Mast hinausragte und ins Meer kippte. Nach wie vor kam das Ende mit bedrohlicher Geschwindigkeit näher. Rasch blickte er schräg nach oben und entdeckte endlich, was er gesucht hatte. Elin hing halb eingeklemmt unter den abrutschenden Balken. Das würde wehtun. Galren passte den Moment ab in dem sie endlich auf gleicher Höhe waren und bekam ihren Arm zu fassen. Er wappnete sich für den Moment, in dem der Mast endgültig

abrutschen würde. Das änderte jedoch wenig daran, dass der Arm ihm fast aus dem Gelenk gerissen wurde, als es passierte. Elin wurde mit einem Ruck unter den Trümmern hervorgezogen und die Klinge verlor für einen Moment erneut ihren Halt im Holz der Schiffplanken. Sie sanken ein Stück tiefer, jetzt fast direkt über dem brodelnden Ozean. Krampfhaft hielt er sowohl ihre Hand als auch den Schwertgriff gepackt. Bei ersterem blieb ihm auch gar keine Wahl mehr. Die Gejarn hatte sich praktisch an seinem Arm festgekrallt. Er spürte den Druck nadelfeiner Klauen, die ihn selbst wenn er loslassen würde, einfach die Haut von

den Knochen ziehen würden… Die Vorstellung trug nicht unbedingt dazu bei, das ganze besser zu machen. ,, Keine Sorge ich lass euch nicht fallen.“ Er hatte keine Ahnung ob sie ihn überhaupt hörte. Angst, eine Emotion die er so noch nie bei ihr gesehen hatte, spiegelte sich in ihren weit aufgerissenen Augen. Aber wenigstens verschwanden die Krallen. Galren wusste später nicht mehr, wie lange sie so dahingehen und darauf warteten, das entweder das Schiff unterging oder die Wellen so weit nachließen, das sie wieder auf die Fuße kommen könnten. Wenn ihn später jemand fragte konnte er nur mit: Lange

antworten, aber vermutlich war es kaum eine Viertelstunde gewesen. Länger hätten seine Muskeln den Spagat kaum mitgemacht. Doch Zeit spielte in solchen Situationen leider kaum eine Rolle. Galren versuchte den pochenden Schmerz in seiner Schulter und den schwindenden Griff seiner Finger so gut es ging zu ignorieren. Dann endlich wurde das stetige auf und ab des Schiffs etwas ruhiger. Vorsichtig und mit letzter Kraft zog Galren Elin zu sich und versuchte, auf die Füße zu kommen. Seine Arme schienen komplett taub und sein ganzer Körper fühlte sich zerschlagen an. ,, Danke.“ Mehr brachte die Gejarn nicht heraus und Galren bekam grade ein

nicken zustande. Aber noch war die Sache nicht ausgestanden… Mehr von Furcht als von seinen schwindenden Kraftreserven getrieben, sprang er wieder auf die Füße und hechtete zurück zum Kapitän. Hedan sah ihn einen Moment seltsam an. ,, Ihr seid wirklich verrückt, wisst ihr das ?“ , meinte er grinsend. ,, Ihr könnt mich nenne was immer ihr wollt, wenn wir es Lebend hier raus schaffen.“ , erklärte Galren. ,, Wenn es irgendwie möglich ist… sollten wir das Schiff weiter nach Steuerbord lenken. Die nächsten Blitze treffen wieder.“ Bei seinen Worten verdüsterte sich Hedans Mine wieder. ,, Also gut.“ Rasch

begann er befehle zu brüllen, während die Mannschaft alles tat um das Chaos das der eine gebrochene Mast verursacht hatte, wieder zu beseitigen. Doch als die Männer den neuen Kurs bemerkten, begannen die ersten die Arbeit niederzulegen. ,, Ihr könnt nicht ernsthaft noch weiter in diesen Sturm fahren wollen !“, rief einer. ,, Wenn wir nicht sofortumkehren, werden wir hier alle sterben !“ Zustimmendes Nicken folgte von Seiten der übrigen Matrosen. ,, Wir sind verloren so wie es jetzt aussieht…“ Galren wäre am liebsten einfach an Ort und Stelle eingeschlafen. Das hatte wirklich noch gefehlt. Aber er war auch

nicht bereit jetzt aufzugeben. Sie waren viel zu weit gekommen um jetzt umzukehren. Mal davon abgesehen dass das keine Option war. Mit einem seufzen trat er vor. ,, Wenn wir jetzt den Rückweg antreten, war alles umsonst. Und wir haben keine Ahnung ob wir es überhaupt schaffen würden. Dieses Unwetter ist schneller als wir. Unsere einzige Chance ist, hindurchzukommen. Alles andere hieße wirklich auf den Tod zu warten!“ Seine Stimme übertraf in diesem Moment sogar den Sturm. ,, Aber wenn wir jetzt noch einmal alles geben, können wir den Morgen noch erleben. Also… wer leben will…folgt

mir.“ Einen Moment war er sich nicht sicher, was geschehen würde. Und vielleicht war er auch zu Müde, als das es ihn noch kümmerte. Aber einer nach dem anderen traten die Matrosen wieder zurück. Und spätestens, als der erste sich wieder an die Arbeit machte, wusste er, dass er gewonnen hatte. Wenn wohl auch nur, weil die Situation ohnehin so aussichtslos war. Was hätte er getan wenn diese Männer einen echten Aufstand geprobt hätten? Er wusste es nicht… Lange Zeit, sich über diesen kleinen Sieg zu freuen, blieb ihm jedoch nicht, als der Sturm sich in Erinnerung rief. Das gesamte Schiff schwankte unter

den erneut hoch aufgetürmten Wellen und ihr Kampf mit der See begann abermals. Galren hielt sich nur noch fest und hoffte stumm das Beste, während der Hedan ab und an warnte, wenn sich ein Blitz ankündigte. Die Stunde wurden ihnen lang, in denen sie nichts taten, außer um ihr Leben zu fürchten und zu beten, das das Wetter sich ändern möge. Galren spürte, wie seine Augen zufallen wollten, so sehr er auch dagegen ankämpfte. Die Anstrengung forderte ihren Preis und ihm fehlte einfach die Kraft noch etwas anderes zu tun, als ihr nachzugeben. Er fror und die Welt bestand nur noch aus von zuckenden Lichtern erhellter Dunkelheit. Der Rest

lag nicht mehr in seiner Hand…

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Terazuma Hi Eagle!
Was für Naturgewalten hast du da entfesselt?
Irgendwie scheint es mir ein Wunder zu sein, wenn sie es schaffen da raus zu kommen. Aber das Buch ist ja noch nicht zu Ende! Sie müssen es irgendwie schaffen, auch wenn es kaum möglich erscheint.
Und hoffentlich schläft Galren nicht ein. Das wäre jetzt absolut fatal! ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Lass dich überraschen,das nächste Kapitel ist schon fast durchgeplant. Ein Spoiler : Land in Sicht ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze ... bitte nicht einschlafen, auch wenn er erschöpft ist...

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Keine Sorge, Galren hat noch einiges vor sich... auch wenns mit seiner Laune dabei eher Bergab gehen dürfte^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Spannend und aufregendes Kapitel hast Du da geschrieben. Der Leser spürt den Sturm und befindet sich mittendrin...Weiter so. LG Loraine
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter ^^ Danke
lg
E:W
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