Gedichte
Morgenlaut

Morgenlaut

Leise Unterhaltungsstimmen
oder das Geräusch des abstellenden
Fahrrades dringt an
des Schläfers frühes Ohr.

Herbstnacht hüllt die Stadt noch
kühl gebogen ein.

Stille die die Nachtruhe wiegt.

Und doch Spuren von Bewegung.

Die fleißigen Zeitungsträger
sind bereits tätig unterwegs.
Schlagzeilen in Briefkästen bringen.

Frische Nachrichten an die Menschen.

Manches auf guten Journalismusniveau
anders in plakativer "Bild"-Sprache.

Den Geist einnehmend - provozierend -
meinungsbildend!

Vorurteile mitgeliefert?
Oder aus Bequemlichkeit sich keine Zeit und Raum
für eigenständiges Nachdenken zu nehmen.

Zwischen Bildern und dem aktuellen
Tagesgeschehen findet sich
wenig POSITIVES.

Wortfrühstück das den Morgenkaffee begleitet.

Ruhig und doch eröffnend.

Einige Informationen finden halt
im Gefühlsland.
Empathie breitet Flügel aus
oder setzt hilflos unsichere Segel.

Ob das farbige Wutkleid oder
sensibel erwachende Zuversicht -

die Nachrichten
erfassen stetig mehr Raum
in unserem Dasein.

Wollen Macht erhaschen über uns.

Uns in Spuren lenken - die nicht unsere
eigenverantwortlichen sind.

Das Tageslicht auf die Message richten.

Wirken lassen.

Objektivität walten und
weise Denkessenzen einfließen lassen.

Sich nicht den Einnehmen-Mantel
überstülpen, sondern frei hinterfragen,
ob jede aufgetischte Nachricht so wahr ist
- wie uns präsentiert.

Sonst beherrschen uns die Schlagzeilen
und wir geben bewusst das "Lebenszepter"

in fremde Hand.

Loraine

11/2015