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Asylanten

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"Asylanten"
Veröffentlicht am 02. November 2015, 6 Seiten
Kategorie Sonstiges
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http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Nach längerer Zeit bin ich wieder hier. Das Leben ist ein Arschloch? Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen. Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.
Asylanten

Asylanten

Asylanten

Ich schleiche durch

die Hinterhöfe meiner Kindheit

und gestattete mir Befindlichkeiten.

Erinnerungen.

Solche, die sich gut anfühlen.

Von Mama und Papa,

Freunden und Nachbarn.

Weihnachten,

Ferien,

Geburtstagen,

Hochzeiten.


Weißt du,

solche Erinnerungen,

die wir alle haben.

Sie werden gepflanzt.

Wie ein kleiner Samen

aus Harmonie und

dem unendlichen Gefühl

des "Irgendwo-hin-Gehörens".


Und immer wenn ich traurig bin,

dann kann ich diesen mächtigen Baum,

der aus dem Samen gewachsen ist

anschauen

und mich wohl fühlen.

Ich ritzte meine erste Liebe

in die Rinde

und er schützte mich bei Regen,

wenn wir wie die Hasen rannten,

um uns unterzustellen.

Wenn es kalt wird in meiner Heimat,

dann hätte ich Holz.

Um ein Haus zu bauen,

oder um ein wärmendes Feuer zu entfachen.


Irgendwann werde ich alt sein.

Die Bäume meines Lebens

werden noch stehen.

Meine Kinder und Enkel

werden sie kennen

und neue Bäume neben ihnen pflanzen.

Und so entsteht ein ganzer Wald

voller Zuversicht,

voller Träume,

voller Zugehörigkeit.

Selbst wenn einer dieser Bäume stirbt,

dann dient er den jungen und neuen

Bäumen als Nahrung.

Und sie werden weiter wachsen

und wachsen.

Sich verbinden zu einer

nicht zerstörbaren Einheit.

Dichter und dichter und dichter.

Ein Wald aus Liebe,

aus Familie,

ein Wald aus Glück

und Geborgenheit.


Es gibt Menschen,

die pflanzten auch einen Baum.

Sie werden ihn nie wiedersehen.

Nie werden junge Bäume

zu einem Wald wachsen.

Jeder Baum steht einzeln.

Jeder in einem anderen Land.

Und jeder stirbt

für sich allein.


Das sollten wir nicht vergessen,

wenn wir uns eine Meinung bilden.





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Hörbuch

Über den Autor

Lyders
Nach längerer Zeit bin ich wieder hier.
Das Leben ist ein Arschloch?
Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für
Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen.
Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah
den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.

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Rajymbek 
Großartiges Bild hast du entworfen. Ja, so sollten wir denken und danach handeln, Micha.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Darkjuls Sehr gute Gedanken, die ich unterstütze. Lieben Gruß Marina
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Lieben Dank fürs Statement
Vor langer Zeit - Antworten
Carina Treffende Zeilen. Klasse. Auf das ein großer gesunder Wald für uns alle wächst, in dem es keinen platz gibt für das Scheußliche Gewächs aus Gewalt und Hass.
Lg Carina
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Wälder aus Erinnerungen,
Wälder aus Heimatgedanken
Vor langer Zeit - Antworten
Memory 
Daumen hoch! Jedes weitere Wort wäre überflüssig.
LG Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Danke
Vor langer Zeit - Antworten
HarryAltona Ja, so sollte es sein. Doch die vielen windigen Meinungsmacher pflanzen lieber Angst und Hass und Blödsinn. Und die verdienen keinen Wald der sie schützt.
lg... harryaltona
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Hass ist ein nahrhafter Boden für Degenaration
Vor langer Zeit - Antworten
SternVonUsedom 
Indem wir einen Baum umarmen,lernen wir seine Seele kennen.

© Roswitha Bloch
(*1957), deutsche Lyrikerin, Aphoristikerin, Dozentin und Lektorin

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