Asylanten
Ich schleiche durch
die Hinterhöfe meiner Kindheit
und gestattete mir Befindlichkeiten.
Erinnerungen.
Solche, die sich gut anfühlen.
Von Mama und Papa,
Freunden und Nachbarn.
Weihnachten,
Ferien,
Geburtstagen,
Hochzeiten.
Weißt du,
solche Erinnerungen,
die wir alle haben.
Sie werden gepflanzt.
Wie ein kleiner Samen
aus Harmonie und
dem unendlichen Gefühl
des "Irgendwo-hin-Gehörens".
Und immer wenn ich traurig bin,
dann kann ich diesen mächtigen Baum,
der aus dem Samen gewachsen ist
anschauen
und mich wohl fühlen.
Ich ritzte meine erste Liebe
in die Rinde
und er schützte mich bei Regen,
wenn wir wie die Hasen rannten,
um uns unterzustellen.
Wenn es kalt wird in meiner Heimat,
dann hätte ich Holz.
Um ein Haus zu bauen,
oder um ein wärmendes Feuer zu entfachen.
Irgendwann werde ich alt sein.
Die Bäume meines Lebens
werden noch stehen.
Meine Kinder und Enkel
werden sie kennen
und neue Bäume neben ihnen pflanzen.
Und so entsteht ein ganzer Wald
voller Zuversicht,
voller Träume,
voller Zugehörigkeit.
Selbst wenn einer dieser Bäume stirbt,
dann dient er den jungen und neuen
Bäumen als Nahrung.
Und sie werden weiter wachsen
und wachsen.
Sich verbinden zu einer
nicht zerstörbaren Einheit.
Dichter und dichter und dichter.
Ein Wald aus Liebe,
aus Familie,
ein Wald aus Glück
und Geborgenheit.
Es gibt Menschen,
die pflanzten auch einen Baum.
Sie werden ihn nie wiedersehen.
Nie werden junge Bäume
zu einem Wald wachsen.
Jeder Baum steht einzeln.
Jeder in einem anderen Land.
Und jeder stirbt
für sich allein.
Das sollten wir nicht vergessen,
wenn wir uns eine Meinung bilden.