Vorwort
Die folgende Geschichte entstand im Rahmen einer Ausschreibung zum Thema Alltagsriesen.
Da sie es nicht geschafft hat, wünsche ich allen Lesern viel Spass.
Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden wenn
1) Kein Geld damit verdient wird
2) Der Name der Autorin bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH genannt wird (Susanne Weinsanto aka JeanneDarc)
3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt werde.
Das Bild stammt von Pixabay und darf laut dortiger Lizenzinfo für kommerzielle und nichtkommerzielle Projekte kostenfrei verwendet werden.
Silia -Fast vergessen
Silvia ging es gar nicht gut. Sie hatte vor kurzem ihre Arbeit verloren, ihr Freund hatte mit ihr Schluss gemacht und weil sie so durcheinander gewesen war hatte sie sich Badewasser eingelassen. Und vor lauter Gedanken, an alles Mögliche, hatte sie ihre Badewanne vergessen. Sie merkte es erst als ihre Nachbarin, die unter ihr wohnte bei ihr klingelte und sie fragte ob sie ein Problem mit dem Wasser hätte. Von ihrer Decke würde es tropfen. Silvia war zuerst ziemlich schockiert, wie konnte ihre Nachbarin mit der sie sich immer so gut verstanden hatte ihr so etwas unterstellen.
Doch die Nachbarin schaute sich ohne zu fragen in Silvias Wohnung um und da sah sie auch schon was geschehen war. Die Badewanne war randvoll, und nicht nur das, das Wasser schwappte über und stand mittlerweile schon knöchelhoch im Bad.
Die Nachbarin war schockiert, denn das hätte sie nicht erwartet. Silvia war sonst immer so ordentlich. Bei ihr war es so sauber dass man ruhigen Gewissens vom Boden hätte essen können, und sie wusste dass Silvia sogar ihre Unterwäsche, Bettwäsche und ihre Handtücher bügelte.
Die Nachbarin wusste wenn Silvia nicht mehr auf ihre Badewanne achtete dann gab es
dafür nur eine Erklärung: Silvia hatte ein Problem. Da die Nachbarin, die mit Namen Karin hieß, sich immer so gut mit Silvia verstanden hatte versuchte sie mit ihr zu reden. Doch scheinbar hörte Silvia nichts mehr. Sie hatte sich plötzlich auf ihren Sessel gesetzt und es schien als würde sie nichts mehr mitbekommen, was um sie herum passiert.
Karin versuchte Silvia zu kneifen, wedelte mit ihrer Hand vor Silvias Gesicht doch es kam keinerlei Reaktion mehr. Karin wusste nicht warum Silvia plötzlich so war, da sie Silvia so allerdings nicht kannte rief sie einen Rettungswagen. Bis der Rettungswagen kam versuchte Karin weiterhin Silvia zu
irgendeiner Reaktion zu bringen, doch leider gelang es ihr nicht.
Als die Sanitäter kamen sahen sie auch nur die völlig apathische Silvia, die anscheinend nichts mehr von der Welt mitbekam. Die Sanitäter entschlossen sich Silvia in eine Psychiatrie zu bringen, da sie dachten, dass das vielleicht eine Art Schock oder irgendein anderer psychischer Ausnahmezustand sein musste.
Auch in der Psychiatrie sprach Silvia die ersten Tage nichts. Sie musste sogar zwangsernährt werden, da sie auch nicht dazu zu bewegen war ihren Mund zu öffnen um zu essen oder zu trinken.
So ging das viele Wochen, und die wenigen Freunde die Silvia noch gehabt hatte als sie in der Psychiatrie eingewiesen wurde, wurden auch jeden Tag weniger. Bald schon würde auch Silvia zu den Menschen gehören die zwar lebten, die aber von der Welt vergessen wurden.
Das könnte man denken, und bei vielen Personen denen es ähnlich geht wird es genauso sein. Viele Menschen sind in einer Psychiatrie, vergessen von der Welt, ohne Hoffnung darauf jemals wieder einen Weg ins Leben zu finden.
Bei Silvia war es zum Glück anders. Ein guter Freund hatte immer wieder versucht Silvia zu erreichen, doch leider immer ohne Erfolg. Allerdings ließ es ihm, im Gegensatz zu den anderen Freunden und Bekannten von Silvia keine Ruhe und er suchte Silvia jeden Tag mehr. Wo konnte sie nur stecken? Das war doch sonst nicht ihre Art sich einfach nicht mehr zu melden. Hier musste etwas passiert sein. Nur was? Er ging auch zum Haus in dem Silvia gelebt hatte, doch da sah er nur Handwerker die anscheinend die Wohnung unter Silvias Wohnung renovierten. Er kannte Karin auch, und gerne hätte er mit ihr gesprochen. Doch auch Karin war nirgends zu finden, und an ihr Handy ging Karin auch
nicht. Und auch bei dem Handy von Silvia hatte Robert kein Glück.
Robert lies es immer noch keine Ruhe und so fing er an ein Krankenhaus nach dem in der Nähe von Silvia abzusuchen. Nachdem er das einige Tage gemacht hatte war er schon kurz davor aufzugeben, doch er sagte sich – das eine Krankenhaus auf meiner Liste, das fahre ich noch an dann ist Schluss. Wenn Silvia dort auch nicht ist, werde ich sie wohl vergessen müssen.
Doch das Krankenhaus das Robert als letztes aufsuchte war das richtige. Hier fand er Silvia und er war erst einmal entsetzt in welchem Zustand Silvia war. Er musste ihr irgendwie
helfen, selbst dann wenn es seinen eigenen Tod bedeuten würde.
Robert rief seinen Chef an, und erklärte ihm die Situation. Und unter diesen Umstünden erlaubte er Robert so lange wie nötig unbezahlten Urlaub zu machen. Zum Glück hatte Robert genügend Rücklagen um nicht in eine finanzielle Notlage zu geraten.
Robert kümmerte sich rührend um Silvia. Es dauerte lange sehr lange, doch irgendwann hatte es Silvia mit Roberts Hilfe geschafft wieder den Weg ins Leben zu finden. Robert half Silvia auch mit einer neuen Arbeit, mit einer Wohnung, und über einen neuen Freund brauchte sie sich auch schon bald keine Gedanken machen…. Warum? – ganz
Einfach – weil sie den Menschen schon bald heiratete der für sie ihr Held war, und der sie zurück ins Leben geführt hatte – ihren Robert