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- Erziehung -

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"Erziehung muss sein, Anleitung wäre besser."
Veröffentlicht am 30. Oktober 2015, 24 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Ich sehe und verstehe mich als Hobby-Autor. Da ich jedoch mit dem Schreiben nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten muss, nehme ich mir die Freiheit heraus und schreibe das, wozu ich Lust habe, woran ich Spaß habe und was mir gefällt. Da ich ein kritischer Mensch bin, gerne alles hinterfrage, was mir fragwürdig erscheint und darüber Nachdenken (ein weiteres Hobby von mir) schreibe ich nicht nur zur Unterhaltung und zum Wohlgefallen. Ich bin ...
Erziehung muss sein, Anleitung wäre besser.

- Erziehung -

Vorwort

Ein zu langes Vorwort kann langweilig sein und den Einen oder Anderen davon abhalten, überhaupt noch weiter zu lesen. Und weil das Vorwort zu dieser Serie etwas umfangreicher ist, habe ich ihm einige Extrazeilen gewidmet die ihr gerne unter dem folgenden Link nachlesen könnt: http://www.mystorys.de/b137074-Sonstiges---------Vorwort--Verzeichnis-.htm









Eine Bitte, bevor ihr weiter lest, liebe Leser, überlegt euch selbst, was euch zu dem Thema/Begriff einfällt. Es würde mich freuen, wenn ihr in meinen Gedanken eine Ergänzung und Anregung sehen würdet Ich wäre auch gerne bereit, darüber zu diskutieren, sofern ich das einem Kommentar entnehme. - LG pepe50









Das sieht gut aus, aber ....



Soweit ich zurück denken kann, kann ich mich nicht daran entsinnen, in dem Begriff: Erziehung, jemals etwas Positives gesehen zu haben.

Wenn ich an meine eigene Erziehung zurück denke, dann finde ich allerdings die

Bestätigung dafür, dass der Begriff seine Berechtigung hat. Für mich hat es sich bestätigt, dass damit nicht nur indirekte Gewalt gemeint ist, sondern diese physisch und psychisch auch zur Anwendung kam. Mir wäre anstelle dessen der Begriff: Anleitung, viel sympathischer, aber das entspräche nicht der Praxis und dem allgemeinen Verständnis, daher werde ich auch weiter über den Begriff der Erziehung bzw. der Handhabung nachdenken. Zunächst frage ich nach dem Sinn der Erziehung und wer dafür verantwortlich ist. Die

meisten glauben, dass die Antwort darauf

eine Selbstverständlichkeit sei und halten die Frage möglicherweise für profan, naiv und

überflüssig. Doch wäre es so, dann hätte ich die Frage nicht gestellt. Um jedem Missverständnis vorzubeugen; hier ist die Erziehung von Kindern gemeint, die das 18te Lebensjahr noch nicht vollendet haben – und der Begriff sollte nicht mit Umerziehung verwechselt werden, welcher nur dann zum Tragen käme, sofern ein Kind sich der „normalen“ Erziehung widersetzt und bei Erwachsenen, die scheinbar ihre gute (?) Erziehung vergessen haben und über die Stränge schlagen d.h. mit dem Gesetz in

Konflikt gekommen sind.

Der Sinn der Erziehung ist verhältnismäßig

leicht zu erklären, denn darin sehe ich das Heranführen an das Erwachsenen - Leben

und die dafür besten Voraussetzungen zu schaffen, sowohl im sozialen, wie im beruflichen Bereich. Da stellt sich mir die weitere Frage; ist das mit der Erziehung, so wie sie im allgemeinen praktiziert - und in die heutige Zeit übernommen wurde – überhaupt möglich und da sage ich ganz entschieden: Nein! Natürlich möchte ich nicht globalisieren, denn rühmliche Ausnahmen gibt es zum Glück immer wieder. Aber ich spreche von der

überwiegenden Mehrheit oder auch Masse, die in der Erziehung eher ihre eigne, kurzsichtige Vorstellung und Eitelkeit vertritt und verwirklicht, anstatt den Fakten - die auf

kluger Voraussicht basieren sollten und zum Wohlsein des Kindes, im Hinblick auf das

späteren Leben – den Vorrang zu geben. Daher ist Erziehung auch der richtige Begriff, denn Anleitung würde bedeuten, dass das Kind, auch bei relevanten Themen, ein Mitspracherecht hat und davon sind wir, auch in der heutigen Zeit, noch sehr weit entfernt. Wie könnte es auch anders sein? Zumindest was die Eltern betrifft, die nichts weiter tun, als ihre eigene Erziehung, die sie scheinbar

nie in Frage gestellt - oder hinterfragt haben, einfach weiter zu geben. Und nichts ist ihnen lieber, als ein braves, gehorsames und folgsames Kind. So sieht es im Übrigen auch die Gesellschaft – vielleicht aus dem Grunde, weil die Masse, diese Attribute, auch für sich

in Anspruch nimmt.


Selbstverständlich sind die Eltern nicht alleine für die Erziehung verantwortlich, aber sie sind die Ersten und m.E. auch die Wichtigsten Personen, im Leben eines Kindes, weil sie den Grundstein dafür legen, wie sich die Erziehung insgesamt auswirken wird. Sie haben den Vorteil, dass sie bis zum ca. 4ten Lebensjahr, tun und lassen können was sie

wollen, da Kinder erst ab diesem Alter selbstständig zu denken beginnen - was nicht bedeuten soll, dass sie mit allem einverstanden wären, was um sie herum geschieht, aber sie werden keine durchdachte Gegenwehr zeigen. Und weil das so ist, glauben die Eltern, die nur aus der Sicht der

Erwachsenen erziehen und für die Empathie ein Fremdwort ist, im Recht zu sein.

Könnten sie sich selbst an diese Zeit erinnern, dann würden sie wahrscheinlich einiges anders machen, aber das ist nur im Unterbewusstsein gespeichert, worauf später vielleicht ein unerklärliches Verhalten schließen lässt. Aber ohne Zweifel ist das Vorschulalter, im Bezug auf Mitmenschlichkeit, Verbundenheit, Liebe, Wärme etc. die wichtigste Etappe und spätestens jetzt sollten sich die Eltern fragen, was sie ihren Kindern an tun, wenn sie einjährig zum Aufbewahren abgegeben werden. (Kitas, Kindergärten) Sensible Kinder könnten das als Lieblosigkeit, Gleichgültigkeit oder Abschiebung empfinden. Bei genauerem Hinsehen ist es auch nicht anders, weil man anderen Interessen mehr Beachtung schenkt.

(Welche das sind, das aufzuführen möchte ich mir ersparen, aber wer selbst darüber nachdenkt, wird zu der Erkenntnis kommen, wie unwichtig Kinder sind und warum der Nachwuchs rückläufig ist.)


Gerade das Vorschulalter ist das Prägendste,

bevor andere Einflüsse die Erziehung beeinträchtigen. Eltern, die z.B. ihr Kind gedankenlos Taufen lassen, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein, handeln verantwortungslos. Denn sie sollten wissen, dass sie es damit einer Religion preisgegeben, die ihrerseits die eigene Erziehung übernimmt.


Eigentlich sollte die Erziehung bis zum

Schulalter abgeschlossen sein und die Eltern sollten ihren Kindern, durch ihr Vorbild und natürliches Vorleben soviel mitgegeben haben, dass sie selbst darauf aufbauen können. Wäre zuvor das selbstständige Denken unterstützt und gefördert worden, anstatt es

mit Befehl und Gehorsam zu unterdrücken, dann würde das auch funktionieren. So aber wird die Erziehung in gleichem Stil fortgeführt nur mit dem Unterschied, dass für die Kinder, mit der Schule eine weitere Lebenshürde beginnt und ein Großteil der Unbekümmertheit verloren geht, denn zu den Attributen, die ein braves Kind auszeichnet,

wird ab nun Leistung erwartet – ja, sogar gefordert und verlangt.

Mit der Schulzeit endet auch für die Eltern die unmittelbare Erziehung, die ihre Kinder nicht vorher in fremde Obhut gegeben haben, denn

den Großteil der weiteren Erziehung übernimmt die Schule mit ihren Lehrkräften. Allerdings ist ihr Ziel ein ganz Anderes. Obwohl die Kinder bisher schon wahnsinnig viel gelernt haben z.B. die Sprache, so wird nun ganz gezielt gelernt. Allerdings herrscht auch in der Schule der autoritäre Erziehungsstil und ein Mitspracherecht haben die Schüler so gut wie keins. Der Stoff wird vorgegeben und dabei bleibt es schon lange nicht mehr, nur bei dem, was für das spätere

Leben wirklich wichtig ist, sondern es wird sehr viel überflüssiges gelernt und somit den Kindern viel von der Kindheit genommen.

Teilweise ist der Stress größer, wie bei manch

einem Erwachsenen. Wenn auch die Lehrkräfte ähnlich intolerant und dominant sind, bzgl. der eigenen Meinung der Kinder, so können weder sie, noch die Eltern verhindern, dass die Kinder mehr und mehr ihr eigenes und freies Denken entwickeln. Solange sie den Lehrkräften damit nicht in die Quere kommen, stört sie das weniger aber zu Hause kann es nun zu geistigen Machtkämpfen kommen, die nicht selten von den Eltern, bei zu großer Beharrlichkeit des Kindes, mit Gewalt beendet wird.

Zu meiner Zeit durfte auch das Lehrpersonal inkl. der Geistlichen noch prügeln.



Das ist inzwischen verboten und ich bin nicht darüber informiert in welchem Maße sich das auch auf die elterliche Erziehung ausgewirkt hat. Nur eins ist mir bekannt, dass darauf noch nicht verzichtet wird und mit Sicherheit

davon mehr Gebrauch gemacht wird, als sich

das mit Erziehung erklären lässt. Ganz abgesehen von anderen Erziehungsmaßnahmen bei denen die Psyche geprügelt wird. Ich bin der Meinung, dass die einprägsame Erziehung mit dem Schulende abgeschlossen ist und der Grundstein für das weitere Leben

gelegt wurde, zu mindestens ist das meine Erfahrung, denn ab der Zeit begann ein

weiterer Lebensabschnitt meiner Kindheit, der eigentlich nicht mehr der Kindheit entsprach. Mit 14 Jahren begann ich zu arbeiten und zwar unter den Bedingungen wie ein

Erwachsener, nur dem Gesetz nach war ich ein Kind, aber zum Arbeiten war ich schon alt genug.

Ich begann über die Erziehung nachzudenken. Mit meinem Vater legte ich mich weniger an, aber nicht aus dem Grunde, weil er mich zu einem braven Kind erzogen hat, sondern weil mir seine Erziehung eine Lehre war und ich ihm weniger Anlass gab, mich weiter erziehen zu müssen. Mit 18 Jahren habe ich die Familie verlassen. Mit ausschlaggebend war die Bemerkung

meines Vaters, der bei konträrer Meinung immer betonte: „Solange Du die Beine unter meinen Tisch stellst, wird das getan was ich

sage“. Eine ähnliche Abfuhr ließ ich zuvor dem Religionslehrer zu Teil werden, denn er hatte es geschafft, dass ich von der Einstellung her, schon mit 12 Jahren zum Atheismus konvertiert bin.


Es ist also kein Zufall, das Psychiater gerne in der Erziehung der Kindheit herum wühlen, wenn es sich um einen besonders schweren Fall handelt.

Sie wissen, dass dort sehr häufig der Ursprung bzw. die Ursache zu finden ist und, dass sich die wenigsten Menschen wesentlich ändern, da sie sich nicht viele Gedanken

darüber machen, wie sie erzogen wurden oder nehmen es als unabänderlich an,

womöglich mit der Entschuldigung: „Es tut mir leid, aber so bin ich nun mal erzogen worden“. Die Menschen die das sagen, tun mir leid. Und weil über die Erziehung, nach der Erziehung, zu wenig nachgedacht wird, leben

die meisten Erwachsenen noch so, wie sie als Kind erzogen wurden. Davon zeugen folgende Beispiele, die ich in unsere Gesellschaft bemerkt habe sowohl im realen Leben wie auch im Internet.


- Gleichgültigkeit ( Das selbstständige Denken wurde unterdrückt.)

- Gutgläubigkeit, Naivität ( Darauf hören, was Erwachsene sagen.) - Intoleranz (Diese wurde nicht nur von den Eltern vorgelebt, sondern von (fast) allen Erwachsenen.

- Religion (Die Masse ist sich gar nicht dessen bewusst,

das Religion nichts mit dem Glauben zu tun hat und halten unbeirrt daran fest.) - Authentität (Überwiegend wurde auch nach den Gesichtspunkten erzogen: Was sollen die Anderen sagen.)

- Verklemmtheit, Prüderie ( Für die Kirche ist Sex ein Tabu und die Eltern haben daraus ein Geheimnis gemacht.) Wer diese Liste fortsetzen möchte, kann das gerne tun, denn es gäbe noch einiges dazu zu sagen, aber ich möchte nicht den Eindruck erwecken, missionieren zu wollen, sondern ich wollte nur zum Überlegen und Nachdenken anregen.


Zum guten Schluss drängt sich mir noch eine Frage auf: Alles will gelernt sein. Wieso wird angehenden Eltern nicht zur Auflage gemacht, ein Erziehungsseminar zu besuchen? Ach ich Dummer, wozu denn das? Geht doch der Trend dahin, dass die Kinder in staatliche Obhut abgegeben werden, damit sie eine Einheitserziehung genießen. Das ist die beste Voraussetzung, um sich später der Masse anzuschließen um zu allem, im Kollektiv: Ja und Amen zu sagen.



Daher ------->









Hinterfragen macht: Soo Ahhhh

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Hörbuch

Über den Autor

pepe50
Ich sehe und verstehe mich als Hobby-Autor. Da ich jedoch mit dem Schreiben nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten muss, nehme ich mir die Freiheit heraus und schreibe das, wozu ich Lust habe, woran ich Spaß habe und was mir gefällt.
Da ich ein kritischer Mensch bin, gerne alles hinterfrage, was mir fragwürdig erscheint und darüber Nachdenken (ein weiteres Hobby von mir) schreibe ich nicht nur zur Unterhaltung und zum Wohlgefallen.
Ich bin mir dessen bewuust, dass ich die Mehrheit damit nicht begeistern kann. Aber auch in dem Falle ist mir Qualität lieber als Quantität.
Alle (annehmbaren) Kommentare sind ausdrücklich erwünscht und ich betrachte sie als Belohnung.

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pekaberlin Da Du von Deiner eigenen Erziehung ausgehst, ist es mir völlig verständlich, dass Du unter Erziehung nichts gutes verstehst!
Schön auch die Einsicht, dass dabei nichts Vernünftiges rauskam!
Vor langer Zeit - Antworten
monreal Hallo Fred,

bevor ich dir in ganz vielen Punkten, vielleicht innerhalb mehrerer Kommentare zustimme, widerspreche ich dir zuerst in diesem Punkt, wenn auch wiederum nur zum Teil:

Überlege mal, du sagst selbst, dass es den Kindern nicht gut tut, wenn sie von solchen Eltern, die bereits schon von ihren Eltern konditioniert wurden, erzogen werden. Dann kann den heutigen Kindern doch nichts besseres passieren, als von lieben studierten kinderlieben Menschen wenigsten die ersten 4, 5 Jahre geprägt zu werden, nämlich im Kindergarten oder in den Kitas.
Vielleicht weißt du es wirklich nicht und meinst, dort liefe es so ab wie vielleicht früher. Bei Weitem nicht mehr. Die Dinge, die du den meisten Eltern ankreidest, weil sie so viel falsch machen, Empathielos sind, besser wissend, die Kinder demütigend, sie vergleichend, sie bestrafend, sie anschreiend, nörgelnd usw. genau diese Dinge hat man längst erkannt, Fred! Diese oft jungen in Pädagogik ausgebildeten Menschen haben diese Erkenntnisse von falscher Kindererziehung am eigenen Leib gespürt und gehörten einer Generation an, wo es modern war den Eltern zu widersprechen. Schon lange gibt es viele Eltern, die ihren Kindern auf Augenhöhe zuhören und sogar lernen von ihren Kindern. Es gibt auch diese anderen, die du richtig beschrieben hast.

Doch was ich dir sagen möchte, ist, dass diese pädagogisch sehr gut ausgebildeten Erzieher/innen in ihren vielen Jahren, wo sie studieren ganz andere Dinge lernen als die Kindergärtnerinnen von früher. Das Kind gilt heutzutage als eine Persönlichkeit, das man nicht demütigen darf, nicht schlagen, ansonsten kann es eine Anzeige machen, das Kind muss mit Würde behandelt werden, mit Respekt, vor allem wird jedes Kind von diesen geschulten und allermeist sehr kinderlieben Menschen im Kindergarten gefördert gemäß seiner individuellen Anlagen. Man achtet heute sehr genau darauf, die persönlichen Stärken der einzelnen Kinder zu beobachten und zu fördern.
Das sind Dinge, Fred, die die meisten Eltern niemals hinkriegen würden, sich so individuell und respektvoll mit ihren Kindern zu befassen. Kinder müssen, so lernt man das, immer wieder für das was sie tun oder sagen, gelobt werden und getröstet, wenn was passiert ist und man bringt ihnen bei, wie sie richtig streiten, also konstruktiv. Wenn Kritik nötig ist, dann tut man das mit dem Kind konstruktiv. Es gibt keine quälenden Strafen mehr, kein Auslachen ist erlaubt. Das Kind lernt Fairness und Rücksicht auf andere, einem eifersüchtigen Kind wird geholfen, die Einstellung zu ändern, einem Streberkind wird ebenfalls geholfen, seine Art zu ändern, bzw. das Miteinander zu entwickeln.

Dein vorgeschlagenes Modell, dass Eltern selbst die Kinder erziehen, das würde heutzutage nur bei den wenigsten gut gehen. Gerade du selbst nennst den Grund dafür.

Doch dein Modell würde ohne Weiteres gerade bei den später einmal erwachsen gewordenen heutigen Kindern funktionieren, denn sie genießen die Grundlagen dafür, sich als wertvoller und individuell geförderter Mensch zu fühlen. Diese Kinder sind, wenn sie selbst Eltern sind, ganz anders in der Lage, ihre eigenen Kinder so zu erziehen, wie sie selbst erzogen wurden.
Du regst genau wie ich zu einem Erziehungs- oder Elternführerschein an, bzw. schreibst, dass Eltern bevor sie Kinder erziehen dürfen, zuerst ein Seminar besuchen sollen. Auf jeden Fall stimme ich dir da zu. Doch nicht nur ich, Fred, es gibt Bewegungen, schon lange, die dies durchzusetzen versuchen. Doch jetzt komme ich zum Punkt: Das, was man in diesem Seminar lernen würde, ist sogar ein klitzekleiner Teil nur von dem, was heutige Pädagogen an die Kleinen weiter geben. Vom Feinsten! Bedenke, ein Seminar würde nur kurz dauern, diese Ausbildung von Kindergärtnerinnen und Erzieherinnen in Kitas dauert um ein Vielfaches länger.

Die Wirtschaft ist auch längst zumindest mit ihrer theoretischen Überzeugung da angelangt, wo man sich einig ist, dass es allen mehr bringt, wenn man damit aufhört, die Kinder zu konditionieren, damit sie später irgendwo in einen Beruft gesteckt werden können. Man weiß heute, dass es viel mehr Sinn macht, die Begabungen und Anlagen der Kinder zu fördern, weil sie dann auf dieser Grundlage einen für sie passenden Beruf wählen können. In einem unpassenden Beruf, so hat man ebenfalls festgestellt, werden sehr viele Menschen krank, psychisch, Depressionen, Mobbing, Unzufriedenheit usw., was die Krankenkassen bzw. die Volkswirtschaft Milliarden Euro kostet, jetzt weiß ich nicht innerhalb welcher Zeitspanne.

Man beginnt deshalb schon bei den Kindern, sie zu Persönlichkeiten heran zu ziehen, weil dies allen mehr bringt, vor allem den Kindern selbst.

Deshalb, weil so viele Eltern, heutige Eltern, ihre Kinder wenn auch ungewollt quälen mit ihren Ansprüchen, negativem Verhalten und erzieherischer Inkompetenz, erachte ich es zumindest derzeit als einen echten Segen, dass die meisten Kinder NICHT von diesen Eltern erzogen oder fürs Leben geprägt werden.

Natürlich gibt es auch Eltern oder allein Erziehende, die es echt toll machen mit der Erziehung. Alle Achtung vor solchen! Doch auf die wohl meisten trifft vermutlich gerade genau das zu, was du selbst beanstandet hast: Dass sie konditioniert sind, d. h. nicht individuell gefördert wurden, sich daraus teils oder bei vielen ein gewisses Dauer-Gefühl der Konditionierung heraus gebildet hat und nicht gut fähig sind, ihren eigenen Kindern etwas anderes weiter zu vermitteln, als was man ihnen früher leider selbst vermittelt hatte: Sich überall anzupassen und den Konkurrenzgeist zu pflegen auf Kosten der Authentizität und Mitmenschlichkeit.
LG monreal
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Herzlichen Dank auch wieder für diesen umfangreichen und wohldurchdachten Kommentar, liebe/r monreal, aber ich habe den Eindruck, dass Du mein Anliegen etwas missverstanden hast.
Ich bezweifele nicht die Fähigkeit der außer familiären Erziehung, sondern prangere an, dass das scheinbar die Zukunft sein wird, dass sich die Eltern nicht mehr verantwortlich fühlen, für das, was sie in die Welt gesetzt haben - aus welchen Gründen auch immer, traurig ist das in jedem Falle.
Sollte das so weiter gehen, dann wird die Frau, selbst vom Austragen des Kindes entbunden, denn das ginge auch in einer Retorte und die Frau stünde dem Arbeitsmarkt oder ihrer Karriere, immer zur Verfügung.
Um es ganz einfach auf den Punkt zu bringen: Die Familien, im herkömmlichen Sinne, wird es nicht mehr geben und diesen Verlust kann die beste Erziehung, außerhalb, nicht ersetzen.
So gut die Erziehunng in den Kitas und Kindergärten auch sein mag, was nutzt sie dem Kind, wenn das von den Eltern nicht fortgestzt wird, nachedem rs wieder zu Hause ist - denn die Eltern haben eben ihre eigene Vorstellung - so wird das Kind hin und her gerissen und zusätzlich verunsichert und an einer freien Entfaltung gehindert.

Ohne im Einzelnen weiter auf die Punkte einzugehen, monreal, denen ich im wesentlichen zustimme, bleibt mein Modell folgendes:
Kitas und Kindergärten sollte es überhaupt nicht geben, höchstens Kinderheime für erlternlose oder verweiste Kinder. Ansonsten sollte ein System geschaffen werden, welches es jedem (Ehe) paar ermöglicht, die Kinder selbst ANZULEITEN ohne finanzielle Not.
Ein ANLEITUNGS - Seminar und das nicht nur an einem Wochehende, sondern spätestens ab der Schwangerschaft und das bis zur Geburt, unter solchen vorgaben, die man qualifiziertem Erziehungspersonal angedeihen lässt - sollte obligatorisch sein. Und sollte es dennoch zu Problemen kommen, dann sollte es eine Anlaufstelle geben, so lange diese benötigt wird. Das Geld, was in die Eirichtungen und das Personal verpulvert wird, sollte man in die Eltern und deren Kinder investieren.
Das läßt sich hier selbstverständlich nicht ausdiskutieren und auch nicht ändern, aber es freut mich, dass die Diskussion angenommen wurde bzw, dass wir darüber gesorochen haben. - LG Fred
Vor langer Zeit - Antworten
monreal Hierzu eine Anmerkung von mir zu diesem Satz von dir: "sondern prangere an, dass das scheinbar die Zukunft sein wird, dass sich die Eltern nicht mehr verantwortlich fühlen, für das, was sie in die Welt gesetzt haben - aus welchen Gründen auch immer..."

Was meinst du, auf ungefähr wie viel Prozent der Eltern deine obige Annahme zutrifft? Denn Fred, auf "alle" Eltern ja bestimmt nicht.
Dass dies, was du anführst, auf sehr viele Familien zutrifft, das mag so sein. Mein Mann stimmte dir übrigens auch eher zu in dem Punkt. LG monreal
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Das ist wieder ein heißes und interessantes Thema, dass sicher vielen zu Denken gibt. Ich bin in einem sehr liebevollem Elternhaus aufgewachsen und dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar. Sie haben beide weder Liebe noch Anerkennung gehabt und hatten daraus gelernt. Ich habe auch bei meinen Kindern versucht, meine Erfahrungen mit Liebe und Verständnis weiter zu geben. Ich hatte das Glück, nur Hausfrau zu sein und meine Kinder auch zu fördern. Ob ich alles richtig gemacht habe, weiß ich nicht. Mit meinem heutigen Wissen ist es nicht zu vergleichen, ich würde sicher vieles anders machen. Doch zum Thema der Erziehung: die meisten geben es weiter, was sie selbst erfahren haben. Am schlimmsten finde ich in der Erziehung, dass sie ein Abbild der Eltern werden sollen. Bei Naturvölker werden die Kinder von den Großeltern erzogen, die mit ihrer Weisheit sie anleiten und nicht verformen. Auch finde ich dass junge Eltern oft hoffnungslos überfordert sind mit ihren Kindern, da sie selbst noch nicht reif dafür sind.
Wünsche Dir einen schönen Abend
Liebe Grüße Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Es freut mich. liebe Hannelore, dass Du die Gelegenheit genutzt hast, um dir deine Gedanken darüber zu machen.
Zudem: Allein schon die beiden Kommentare (Anja und deiner) sind für mich Entlohnung und Bestätigung.
Vielen Dank dafür, dass Du deine Gedanken dazu kund getan hast umd damit meinen Beitrag ergänzt hast.
Der Hinweis auf die Erziehungsweise der Naturvölker ist wirklich sehr interessant und auch klug, denn die Großeltern sehen nicht mehr sich selbst im Vordergrund sondern eher das Wohl des Kindes - wie es eigentlich auch sein sollte.
Aber so ganz neu ist die Idee nicht. Meine beiden Geschwister haben auch die Kinder meiner verwitweten Mutter in Obhut gegeben, aber auch mehr aus kommerziellen Gründen, aber nicht nur, sondern ich habe ihnen dazu geraten, weil unser Vater tödlich verunglückt war und die Kinder (2 Jungs ca. 1 Jahr alt) sollten die Mutter etwas ablenken. - LG Fred
Vor langer Zeit - Antworten
Ameise Lieber Pepe, ich habe Dich und Deine schwierigen Themen schon vermißt. Harter Tobak, Dein Buch. Besonders weil ich auch zu diesen Eltern gehöre, die ihren Kindern unbedingt Ihre Werte vermitteln müssen.
Bei uns daheim herrscht eine gewaltfreie Diktatur. Soll heißen, Mama hat immer Recht. ;) Nein nicht immer, aber dummerweise meistens.
Ich persönlich, versuche auf die Kinder und ihre individuellen Bedürfnisse, so gut es geht einzugehen. Das hat sich in der Vergangheit als schwer herausgestellt, denn genau wie meine Kinder lernen mußten, wer denn diese Komische Mama eigentlich ist, mußte ich herausfinden, wen ich denn da auf diese Welt losgelassen habe. Was hätte ich dafür gegeben, wenn meine Kids bei der Geburt, eine Gebrauchsanleitung mitgeliefert bekommen hätten. Unser Leben, wäre sicherlich leichter gewesen, für beide Seiten. Besonders als mein Sohn die Puppertät erreichte, wäre ´ne Bedienungsanleitung hilfreich gewesen.
Ich glaube, das man seinen Kindern Flügel und Wurzeln geben sollte. Ob die Umsetzung immer so gut gelingt, sei dahin gestellt.
Du sprichst von gesellschaftlicher Einheitserziehung und das die Eltern ihre Kinder gesellschaftskomform erziehen. Das lieber Pepe, läßt mich schlußfolgern das Du keine Kinder hast. Viele Eltern, wünchen sich für die Zukunft ihrer Kinder ein angenehmes und sorgenfreies Leben. Jeder von uns hat die Erfahrung gemacht, das es sich in unserer Gesellschaft besser leben läßt, wenn man so normal wie nur möglich ist. Wer will schon zu den Ausgestossenen gehören? Somit ergibt sich zwangsläufig, eine mehr oder weniger gesellschaftskomforne Erziehung.
Ja, das Personal in den Schulen, ist leider nicht immer so qualifiziert, wie man sich das wünscht. Aber seit wann ist das Leben ein Wunschkonzert? Auch denke ich nicht, das die Lehrer allein das Problem für die Überforderung der Kinder sind. Ich glaube es liegt am Kapitalismus und am dessen Umgang mit der Ware Mensch, besser gesagt mit dem Nutzobjekt, Arbeitnehmer. Damit ein Kind, als Erwachsener ein einigermaßen gutes Leben leben kann, sollte es früh Leistung zeigen, damit es einen anständig bezahlten Arbeitsplatz bekommt. Nur gut funktioniernde Arbeiter, sind dem Kapital nützlich. Sie sorgen dafür das die Kasse klingelt. Alle anderen stellen einen unnötigen Ballast da und schmälern den Gewinn. Und da das Kapital, obwohl nur von einigen wenigen besessen, die Zügel in der Hand hat, wird sich auch für zukünftige Generationen kleiner Menschen, der Schulstress nicht weniger. Ich befürchte im Zuge der Maschinisierung, wird sich die Situation noch verschlimmern.
Genug politisiert.
Ich habe Dein neues Buch wieder gern gelesen und auch gern darüber nachgedacht..
Mein Schlußsatz lautet: Verdamme nicht dei Eltern. sie geben ihr Bestes.
Es grüßt Dich Anja

Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Z -Lieber Pepe, ich habe Dich und Deine schwierigen Themen schon vermißt.- Ze
Mehr Motivation geht nicht, liebe Anja, vielen Dan, aber vor allem für deinen umfangreichen und ergänzenden Beitrag. Es hat mich sehr gefreut, dass Du den Denkanstoss aufgenommen hast und deine Meinung dazu geschrieben hast,
Natürlich gäbe es dazu noch viel mehr zu sagen und deinem Kommentar schließe ich mich gerne an.
Z - Ich befürchte im Zuge der Maschinisierung, wird sich die Situation noch verschlimmern. Ze
Wenn Du möchtest, lies mal: (Das Buch hatte ich bisher privat)

http://www.mystorys.de/b118382-Kurzgeschichte-Leben-um-zu-arbeiten.htm

Z - Mein Schlußsatz lautet: Verdamme nicht die Eltern. sie geben ihr Bestes. - Ze
Vor Eltern, die ihr Bestes geben - und noch mehr, habe ich höchsten Respekt.
Ich habe im vergangenen Jahr eine allein erziehend Frau kennen gelernt und ich war von ihrer Fürsorge und Hingabe zu ihren beiden Kindern so beeindruckt, dass ich sie zum Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen habe. Leider hat sie es nicht bekommen, weil das aus politischer Sicht keine Relevanz hatte.
Dann freue ich mich schon auf deinen nächsten Kommentar, das Thema steht noch nicht ganz fest. Liebe Grüße, Fred

Vor langer Zeit - Antworten
Ameise Deine Idee ist lobenswert. Vielleicht bastelst du ihr ein Bunderverdienstkreuz, dann kannst du es ihr überreichen. Lg Anja
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Lach, ich habe ihr die Absage zugeschickt, immerhin habe ich sie vorgeschlagen ... das ist ja auch schon eine kleine Auszeichnung, meine ich.
Vor langer Zeit - Antworten
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