Mein Sommernachts-(alb)-traum
Im Schein des Mondes erkannte ich das Landesgartenschaugelände. Es war gefüllt mit ungefähr 15 Jugendlichen aus meiner Klasse. Alle feierten ihr bestandenes Abi. Aber auch wenn ich froh war, endlich mit den Prüfungen fertig zu sein, hatte ich nicht wirklich Lust auf diese Party. Leider habe ich meiner besten Freundin Lea versprochen zu kommen. Ich suchte mir einen Platz außerhalb der tanzenden Menge, setzte mich auf eine Parkbank und nippte an meiner Flasche Cola. Lea dagegen suchte ihren Freund bei den Tanzenden.
Eine Weile schon saß ich dort im Dunkeln und betrachtete die Anderen, als ich plötzlich eine kalte Hand auf meiner Schulter
spürte. Erschrocken drehte ich mich um. Im Licht der Laterne erkannte ich einen Jungen, der eindeutig nicht zu unserer Gruppe gehörte. Er musste ein wenig älter sein als ich. Schnell stand ich auf und trat einen Schritt zurück.
„Hi! Ich wollte dich nicht erschrecken. Aber du bist doch die Freundin von Lea, oder?“, fragte er während er sich neben mich stellte. Unsicher schaute ich zur tanzenden Menge. Ich konnte Lea nirgends sehen.
Ängstlich antwortete ich: „Ja, ich bin Sara.“ Noch einmal ließ ich meinen Blick über die Feier schweifen. Keine Spur von Lea. Als auch der Fremde meine Unsicherheit bemerkte, sagte er: „Du brauchst doch keine Angst haben!“ Dabei lächelte er mich
fast ein bisschen verlegen an. Ich atmete einmal tief durch, beschloss meine Angst zu vergessen und die Aufmerksamkeit zu genießen.
„Lass uns doch ein Stück durch den Park gehen.“, schlug der Fremde vor. Ich antwortete nur mit einem kurzen Nicken und schon griff er nach meiner Hand. Wir schlenderten auf die Mangfallbrücke. Dort blieben wir stehen und betrachteten die Feiernden. Inzwischen waren gut 50 Jugendliche zusammengekommen.
Dann legte der Fremde ruhig seine Hand an meine Taille. Gekonnt drehte er mich vor sich, so dass ich ihm jetzt gegenüber stand. Seine meerblauen Augen sahen mich an. Sein Körper näherte sich meinem
bis seine Lippen meine berührten. Ich erwiderte den Kuss nicht. Trotzdem hörte er nicht auf. Meine Hände suchten seinen Oberkörper um ihn von mir zu stoßen, aber meine Arme waren zu schwach. Ich spürte wie seine Hände von meiner Taille aus nach oben wanderten. Verzweifelt versuchte ich mich von ihm zu lösen, versuchte zu schreien. Aber ich gab nur seltsame Laute von mir.
Plötzlich sah ich wie sich ein anderer Junge näherte. Ich bekam Panik. War das einer seiner Freunde? Oder war er gekommen um mir zu helfen? Der Fremde schien ihn nicht zu bemerken. Noch immer drückte ich fest gegen seinen Oberkörper. Doch statt mich loszulassen, zog er mich näher zu sich. Der
Andere kam nur langsam näher. Endlich schien er mich zu bemerken. Er begann zu laufen. Als er nur noch knapp vor mir war, erkannte ich ihn. Es war mein Klassenkamerad Simon. Er schubste den Fremden weg. Dieser taumelte zurück, schaute Simon an und begann zu rennen. Sofort wollte Simon hinterher laufen, aber ich hielt ihn fest.
„Danke!“, sagte ich und umarmte ihn.