Romane & Erzählungen
Denn du entflammst die Hoffnung in mir - Kapitel 8

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"Denn du entflammst die Hoffnung in mir - Kapitel 8"
Veröffentlicht am 28. Oktober 2015, 20 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
© Umschlag Bildmaterial: Katja Xenikis - Fotolia.com
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Denn du entflammst die Hoffnung in mir - Kapitel 8

Denn du entflammst die Hoffnung in mir - Kapitel 8

Kapitel 8

Es tut weh, wieso tut es denn so weh? Ich kann nicht mehr, will die Hände heben um seine Schläge abzuwehren. Ich kann meine Hände nicht bewegen, er hat sie wieder an Bettpfosten angemacht. Tue es endlich Ria, schreit er mich an. Tu es, tu es!

Immer wieder schreit er mich an, schlägt zu. Ich weine und weiss genau, dass ich eigentlich alles machen muss, was er will, dass ich keine Chance habe zu entkommen. „Nein“ schreie ich. „Nein ich will nicht“. „Ria, Ria was ist los?“ Ich werde wachgerüttelt.

Adam steht neben dem Bett und sieht mich besorgt an. Im ersten Moment verstehe ich nicht wo ich bin, wer Adam ist und frage mich wo Dean ist. Instinktiv schlage ich die Hände über dem Kopf zusammen.

Ich zittere, merke dass ich ganz verschwitzt bin und geweint habe. Das Kopfkissen ist von meinen Tränen durchnässt. „Ria was ist passiert? Du hattest einen Albtraum. Hast du von Christian geträumt?“ fragt mich Adam besorgt.

Ich schĂĽttle leicht den Kopf und merke wie Adam zu mir aufs Bett steigt, sich hinsetzt und langsam beginnt meinen RĂĽcken zu streicheln.

Ich fühle mich wohl bei ihm. Es ist ein wunderschönes Gefühl von ihm berührt zu werden. Es streichelt meine Arme und als er an der Narben am Handgelenk entlangfährt ziehe ich meine Hand langsam zurück. „Es ist nicht wegen Christian“ flüstere ich. Adam nickt und schaut mich besorgt an. Ich weiss, dass er sich um mich sorgt. Ich spüre seine Sorge und seine Zuneigung, aber ebenso wie ich dies geniesse verwirrt es mich auch. Als könnte Adam Gedanken lesen sagt er: „Ria du bist eine wunderschöne, junge Frau und seit dem Tag bei mir im Büro gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe dich zu Christian geschickt weil

ich mich nicht in dich verlieben wollte, ich wollte nicht, dass dies geschieht. Solange du dort warst ging alles gut. Ich wusste ich würde dich kaum sehen und das war auch gut so. Aber als du gestern hier unten vor dem Haus standst und von Christian, diesem….ach Christian angefasst wurdest, sind mir die Sicherungen durchgebrannt. Ich wollte nicht, dass er dir was antut.“ Ich traute meinen Ohren nicht, was hatte Adam gesagt? Bevor ich jedoch etwas antworten kann spricht er schon weiter. „Ich habe mir geschworen, dass ich mich nie mehr in jemanden verliebe mit dem ich zusammen arbeite, nie in jemanden der mich und meine Firma in den Ruin

treiben könnte. Ich habe mir so vieles versprochen und dann kommst du, mit deinem unschuldigen Blick, deinem starken Charakter, deinen vielen Facetten und deinem liebeswerten Wesen und ich vergesse meinen guten Vorsätze und möchte dich einfach näher kennenlernen. Möchte Zeit mit dir verbringen, deine Gedanken und Gefühle teilen und vieles mehr.“ Es scheint als hätte sich Adam so einiges von der Seele gesprochen und dass er nun darauf warte, dass ich eine Antworte gebe. Ich merkte schon dass es kribelte als er mich berührte an meinem ersten und zweiten Arbeitstag aber dass er ein Interesse an mir hegen könnte hätte ich nie gedacht.

Wieso auch? Wer war ich denn? Adam war jung, gutaussehend, erfolgreich und stand mit beiden Beinen mitten im Leben. Ich war eine junge Frau, vom Leben gezeichnet die nun endlich irgendwo ankommen wollte. Aber so? Bei ihm? Adam streichelt weiterhin meinen Rücken. Ich setze mich langsam auf und drehe mich zu ihm um. „Adam, ich weiss nicht was ich sagen soll.“ stottere ich „ich bin nicht die Person für die du mich hälst. Ich bin nicht witzig, interessant oder liebenswert. Ich bin nur Ria und ich will nur arbeiten, mein Geld verdienen und

endlich im Leben ankommen. Du bist so ein liebenswerter und erfolgreicher Mann, such dir eine Frau die dir das bieten kann was du suchst.“ „Ria wieso schätzt du dich so ein? Wieso machst du dich schlechter als du bist? Lass zu dass ich dich kennen lerne. Lass zu dass du mich besser kennen lernst und merkst dass ich nicht so wunderbar bin wie du meinst und dann sehen wir weiter. Lass es zu, bitte“ sagt er schon fast flehend. In meinem Kopf beginnt es zu drehen. Wie ein Karussell. Wie das Karussell welches ich als Kind so liebte und immer wieder besteigen wollte. Tausend Gedanken schwirren mir durch den Kopf. Ein lautes Nein und noch ein

lauteres Ja. Adam merkt, dass ich mit mir kämpfe und sieht mich traurig an. Er denkt wohl es liegt an ihm. Merkt er denn gar nicht, dass ich es nicht wert bin geliebt zu werden. Und dann genau von ihm? Da hat sich wohl das Schicksal einen tollen Scherz erlaubt.

Wenn er diese Videos sehen würde, dann würde er schon lange nicht mehr mit mir auf diesem Bett sitzen wollen und mich hochkannt rauswerfen. Adam zieht mich plötzlich in seine Arme und hält mich fest. Zuerst bin ich ganz steif, kann mich nicht entspannen. Dann merke ich aber wie ein wohliger Schauer mich durchfährt. Ich merke, dass ich mich bei ihm wohlfühle und erlaube ihm

mich zu halten und es zu geniessen ohne mich in meine Traumwelt zu beamen. Als Dean mich hielt oder so tat als würde er mich mögen damit niemand Verdacht schöpfen konnte, schweifte ich immer wieder in meine Traumwelt ab. „Ria, darf ich dich näher kennenlernen, bitte?“ fragt Adam leise. Wenn ich es zulasse und und Adam von meiner Vergangenheit erfährt muss ich weg von Whiteley, vielleicht sogar weg von Vanessa und Boston aber ist es das Wert? Vielleicht merkt er, dass ich gar nicht so interessant bin und wir bleiben Freunde, dann kann ich hierbleiben und alles wird gut. Ich nicke und hebe dann den Kopf von Adams Schultern. Ich

schaue direkt in seine braunen Augen und erkenne ein Glitzern darin. Adam lächelt mich an, haucht mir einen Kuss auf die Wagen und lässt mich dann los. „Ich glaube es ist Zeit um etwas zu essen, hast du Hunger?“ fragt er mich fröhlich. Ich lächle, seine Fröhlichkeit ist ansteckend. Er ist so unbeschwert wie ein kleines Kind. Ich nicke, und zusammen steigen wir vom Bett. Ich richte meine Kleider, sehe mich kurz im Spiegel an, sehe aber schnell wieder weg weil die Flecken in meinem Gesicht noch dunkler als gestern geworden sind und dann begeben wir uns zusammen aus dem Zimmer, raus in einen grossen Salon. Die

Wohnung ist schön und schlicht eingerichtet. Alles ist in einem hellen Grau gehalten und durch eine grosse Fensterfront erhasche ich einen Blick auf die Bostoner Skyline. Ich stelle mich ans Fenster und merke, dass wir uns weit oben befinden. Es ist wohl ein Hochhaus in welchem Adam lebt. Während ich so vor mich her staune, begibt sich Adam in die Küche und nimmt verschiedene Sachen aus dem Kühlschrank. Während er das Essen für uns zubereitet, erklärt er mir das wir im Lake Shore Hochhaus sind, welches seinem Vater gehört. Die Eltern hätten die Wohnung über dieser, welche aber im

Moment leer steht. Christian besitzt die Wohnung unter dieser und seine Schwester Graziella besitzt die Wohnung unter Christian. „Du hast eine Schwester?“ frage ich Adam neugierig. „Ja, habe ich, Graziella ist 5 Jahre jünger als ich und ein ziemlicher Freiwind. Sie studiert Schauspielkunst in Paris und kommt erst in den Sommerferien nach Hause“ erklärt mir Adam. Wir sprechen noch über Adams Eltern, seine Schwester und über ihren Job als Schauspielerin als Adams Handy klingelt. Es ist Christian der wissen möchte ob er rauf kommen kann und ob ich noch vor Ort bin. Adam schaut mich fragend an und ich nicke.

Schliesslich ist Christian Adams Cousin

und das hier Adams Wohnung. Als Christian die Wohnung betritt herrscht eine komische Stimmung. Er wirkt bedrückt und beschämt. Wir setzten uns in die Wohnstube während Adam weiterhin in der Küche hantiert. Christian entschuldigt sich für sein Verhalten bei mir. Innerlich weiss ich, dass er mir nichts Böses will und dass auch der Alkohol seinen Teil dazu beigetragen hat, aber ganz trauen kann ich ihm trotzdem nicht. „Ria ich möchte dich als Mitarbeiterin nicht verlieren, Adam hat mir gesagt, was er vor hat und er ist der Boss aber ich will nicht, dass du gehst“ sagt Christian zu mir.

„Christian, ich weiss, dass du es nicht

böse gemeint hast und sicherlich nicht nochmals tun wirst aber ich kann dir nicht mehr vertrauen, es tut mir leid.“ Ich sehe Christian an, dass ich ihn gekränkt habe aber ich muss ehrlich sein. Ich kann ihm nichts vormachen und mit ihm zusammenarbeiten. Kurz denke ich ob es nicht besser wäre mit Christian statt mit Adam zu arbeiten damit ich im Notfall immer noch genügend Abstand von Adam hätte, aber diesen Gedanken verwerfe ich sehr schnell wieder.

In diesem Moment ruft Adam aus der KĂĽche denn das Abendessen ist fertig. Ich sehe Christian fragend an, er nickt mir zu und begleitet mich in die KĂĽche wo es bereits nach feinem Essen duftet.

Adam hat einen feinen Pilzrisotto gemacht. Alle drei fallen hungrig über die Teller her und trotz allem wird es ein entspannter Abend. Ich merke, dass wenn Christian mich anspricht oder etwas wissen will, ich immer zusammenzucke und mich dann aber wieder recht schnell fange. Hat man einmal mein Vertrauen missbraucht, vertraue ich einem so schnell nicht wieder. Als es dann langsam spät wird und ich von den Schmerztabletten müde werde, verabschiedet sich Christian von uns. Er möchte mich zum Abschied umarmen aber ich halte ihm die Hand hin; ich brauche einfach noch ein bisschen Zeit.

Christian sieht gekränkt aus, als er die Wohnung verlässt. Ich drehe mich zu Adam um und zucke entschuldigend mit den Schultern. „Geh schlafen,“ sagt mir Adam. Die Küche werde ich selber machen. „Nein ich helfe dir“, wiederspreche ich gähnend. Adam lacht. „Komm mach schon, geh endlich ins Bett." Ich merke, dass ich wirklich müde bin und eigentlich nur noch ins Bett will. Also begebe ich mich Richtung Gästezimmer und vor der Türe drehe ich mich um und wünsche Adam eine gute Nacht. Er lächelt mich an und sagt nichts. Als ich die Türe hinter mir schliesse, begebe ich mich sogleich ins Badezimmer um noch kurz zu duschen.

Die warme Dusche und das feine Shampoo entspannen mich. Ich wickle mich danach in ein flauschiges, grosses Badetuch und betrete wieder das Zimmer in welchem aber o-Schreck Adam steht. Er fixiert mich mit seinem Blick. Seine Augen blitzen. Ich spüre das Knistern in seinem Blick und ziehe das Badetuch noch ein bisschen enger an mich. Die Wassertropfen auf meiner Haut glitzern. Lange stehen wir da ohne dass jemand etwas sagt. Adam schreitet langsam auf mich zu und bleibt dann vor mir stehen. Er schaut mich an, sein Mund leicht geöffnet. Ich rieche sein Parfum, seinen männlichen Duft. Adam sieht mir direkt in die Augen, es scheint als würde

er in mich hineinsehen wollen. Ich stehe hier versteinert, nackt, nur in einem Badetuch und starre zurück. Langsam hebt Adam seine Hand und führt sie an mein Gesicht. Er streichelt meine Wangen, durch meine Nassen Haare und putzt mit seinem Daumen die Mascarareste unter meinen Augen weg. Sein Zeigefinger fährt über meine Lippen, verharrt dort einen Moment bevor er seine Hand wieder zurückzieht und sich ein paar Schritte von mir entfernt. „Ich habe dir ein paar Sachen von Graziella geholt, damit du nicht immer in meinem Trainer herumlaufen musst, Ria“ stammelt Adam und schaut nervös

von der Reisetasche zu mir und wieder zurück. Ich nicke, noch völlig benommen von der Aktion von vorhin. Adam schaut wieder zu mir, streicht mir zart über die Wange und verlässt dann wortlos das Zimmer. Oh man auf was habe ich mich denn da eingelassen, denke ich während sich in meinem Magen ein wohliger Schauer ausbreitet.

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RiaVa

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trixi1303 Mann, bin ich gespannt, was das noch werden soll. Und komischerweise muss ich immer an Shades of Grey denken. Ich hoffe Adam ist nicht so einer wie Christian Grey.
Vor langer Zeit - Antworten
RiaVa Hahaha nein keine Angst Adam ist kein Christian Grey Verschnitt. Er hat zwar auch seine Geheimnisse aber nicht in dieser Art und Weise.
Vor langer Zeit - Antworten
Manon129 Auch dieses wieder gern gelesen...
LG Manon
Vor langer Zeit - Antworten
RiaVa Danke :)
Vor langer Zeit - Antworten
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