Gedichte
HERBST- BLÄTTER - Gedichtsammlung

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"Es gibt eine Stille des Herbstes bis in die Farben hinein." Hugo von Hofmannsthal"
Veröffentlicht am 24. Oktober 2015, 14 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: fleur de la coeur
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Über den Autor:

"Der Lyriker bringt seine Gefühle zum Markt wie der Bauer seine Ferkeln." Wilhelm Busch Habe hier 2010 mit Gedichten begonnen, aber das meiste davon ist für mich inzwischen passé. Man lernt auch als Großmutter nicht aus ;-) Bin in der DDR aufgewachsen, immer berufstätig gewesen, links orientiert. In zweiter Ehe verheiratet, gehören zu meiner Familie drei Enkelinnen. Den Nick "Fleur de la coeur" hat seinerzeit meine Freundin Seelenblume ...
Es gibt eine Stille des Herbstes bis in die Farben hinein." Hugo von Hofmannsthal

HERBST- BLÄTTER - Gedichtsammlung

Herbstblätter






Herbstgedichte aus verschiedenen Jahren und zwei Fotos


© fleur



herbstwind
herbstwind fällt aus dem azur - ein wildes rauschen in den sommerbäumen in den haaren wühlen heiße herzen kühlen und beim sachten lauschen in den abendträumen spüre ich die schwermut schon verflogen mit den wolkenschweifen in schmalen baumwollstreifen

davongezogen





Herbst am Fluss Der Sommer hat den Hut genommen ganz heimlich in der letzten Nacht sein Boot vom Ufer losgemacht und ist den Fluss hinab geschwommen. Still ist der Herbst nun angelandet der gern auf Nebelrössern reitet hat feuchte Kühle ausgebreitet und ist so farbenfroh gewandet Der Morgen sieht die Nebel sinken die Pappeln ragen stumm empor und zögernd lugt der Fluss hervor auf dunklem Wasser Schwäne blinken Ganz sacht erscheint ein goldner Schimmer er überglänzt den Morgen licht wenn Sonne durch die Wolken bricht trägt heute helles Blau der Himmel

Schwanenzug Eine Kette wilder Schwäne fliegt tief über’m Meer dahin. Seh’ sie in der Sonne blinken, wie sie folgen ihrem Sinn. Im blauen Wasser, leicht gekräuselt, seh’ ich ihre Schatten zieh’n, wie, vom Ostwind schwach umsäuselt, sie von dieser Küste flieh’n. Wüsste gern, wohin sie streben, denn nach Süden zieh’n sie nicht, was sie treibt, sich zu erheben im gleißenden Oktoberlicht? Antwort werde ich nicht finden, seh’ die Schwäne schon sehr fern über’m blauen Meer entschwinden, was sie suchen, wüsst’ ich gern.

Novemberherzen Zwei Birkenblätter schweben einsam und flüstern zärtlich mit dem Wind verronnen sind die schönen Tage als Sonnenschein sie warm umfing Wie schwerelos die Herzchen fliegen im milchigblauen Herbstlichtsaum treibt eine Bö’ sie auseinander weit weg von ihrem Birkenbaum So lange waren sie zusammen als Knospen braun im Märzenlicht dann in dem zitternd grünen Blattwerk und wisperten manch Windgedicht Nun wiegen sich die Birkenherzen allein im allerletzten Tanz und nähern sich der feuchten Erde wo bald vergeht ihr goldner Glanz

Novembersterne Im Nebelgrau versinken Schatten der Horizont ist weich gekämmt verblasst das Grün der Rasenmatten bald trägt Natur ihr Leichenhemd Der Himmel wolkenschwer verhangen nur selten blinzelt mir ein Stern der Mond im Wasserlauf vergangen verschwommen letztes Blatt - so fern Die Sterne in Unendlichkeiten - ich seh sie glühen - nur für mich und denk an unsere schönsten Zeiten sie spiegeln sich im Himmelslicht Die zähen Nebelschwaden wabern ich trink daraus der Kühle Klar und spür das Blut in meinen Adern der Frühling kommt auch nächstes Jahr

Herbststurm Herbststurm nimmt mich auf die Flügel will mich in die Luft erheben mit den Wolken nordwärts schweben über Flüsse, Wälder, Hügel Reißt den Trauerflor vom Nachen lässt die braunen Blätter zappeln wiegt sich stöhnend in den Pappeln schenkt mir wieder frohes Lachen Löwenzahn strahlt in der Sonne lächelt Frühlingszaubergrüße Rosen atmen letzte Süße Augen trinken Himmelswonne




Oktoberherz Wenn sich der Himmel satt getrunken am Nachtblau und im Seelenmeer sind Träume flügellos versunken erwacht der Morgen nebelschwer In Regen, Stürmen, Blättertanz schwebt herbstliche Melancholie malt Bilder in mattgoldnem Glanz, erklingt als zarte Melodie.... Lass meine Seele Herbstlicht tanken trink von der Wehmut - bittersüß behalt die Wärme in Gedanken im Sommerherzensparadies Wenn Sehnsucht durch das Herbstgold schimmert im bunten Laub glüht Sinnlichkeit dann spür ich, wie im Herzschlag flimmert bis in den Winter – Zärtlichkeit

letztes brennen ein leiser windhauch lässt die blätter fallen verdorrte fliederherzen raschelnd ahornlaub der seidne milchblau-himmel spannt sich über allem

der walnussbaum prunkt

wie in goldnem staub

das rote weinlaub glüht wie letztes brennen bevor es bald schon im novemberfeucht verlischt oktobersonne strahlt

als gäb's ein sommerrennen ich fühle mich wie vom august geküsst

Tristesse Auf bunten Blättern schwimmen meine Fröhlichkeiten erstarrt und lautlos auf dem Fluss der Zeit ins leere Irgendwann In den Oktoberpfützen spiegelt sich das Wolkengrau mit nackten Widrigkeiten versteckte Schatten lauern an der Wand Das Jahr - es neigt sich doch der Himmel flaggt auch wieder blau und schräge Sonnenstrahlen stehn für Überlebenszeiten


Rosa Ausblick Wenn mir die Angst kommt, weil die Himmel täglich dunkler werden, dass nur noch kalte Leere füllt mein Sein, dann wird es Zeit, sich zu erinnern: Auch im Winter wird die Sonne gleißen, wirft rosa Schatten in den Schnee, und Frost malt Blumen an die Fensterscheiben, die in den Herzen Wurzeln schlagen, wie von Zauberhand ..

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Hörbuch

Über den Autor

FLEURdelaCOEUR
"Der Lyriker bringt seine Gefühle zum Markt wie der Bauer seine Ferkeln."
Wilhelm Busch

Habe hier 2010 mit Gedichten begonnen, aber das meiste davon ist für mich inzwischen passé. Man lernt auch als Großmutter nicht aus ;-)
Bin in der DDR aufgewachsen, immer berufstätig gewesen, links orientiert. In zweiter Ehe verheiratet, gehören zu meiner Familie drei Enkelinnen.

Den Nick "Fleur de la coeur" hat seinerzeit meine Freundin Seelenblume für mich ausgesucht. Er hat nichts mit der Gestalt aus den Harry-Potter-Büchern Fleur Delacour zu tun.

Inzwischen bin ich im letzten Lebensquartal angelangt, da küsst mich die Muse nur noch selten. ;-(

mariewolf43@gmail.com

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FranckSezelli Liebe Fleur,
du beherrschst die Kunst, berührende Gedichte zu schreiben. Bravo!

Liebe Grüße
Franck
Vor ein paar Monaten - Antworten
FLEURdelaCOEUR Herzlichen Dank, lieber Franck. Ich hatte eine lange Schreibpause. Aber ein bisschen Spaß macht es mir doch noch. Dieses ältere hier hatte ich mir zwecks Anregung noch mal rausgesucht.
Lieben Gruß
fleur
Vor ein paar Monaten - Antworten
Kornblume Einfach nur phantastisch. Du bist und bleibst meine Schreibkönigin.
Lächelnde Grüße, schickt die Kornblume
Vor ein paar Monaten - Antworten
FLEURdelaCOEUR Wow,, das ist ja ein tolles Kompliment! Pass nur auf, dass ich nicht überschnappe! ;-))
Ich hatte in dieser Sammlung etwas gesucht, das sich auf eure Vorgaben umfrisieren ließe, bin aber nicht fündig geworden. Herzlichen Dank und blumige Grüße zurück,
fleur
Vor ein paar Monaten - Antworten
Apollinaris Konstruktiv möchte ich anregen den Titel noch zusammenzuschreiben ( auf dem Cover ) sonst gut soweit was ich las.
Vor ein paar Monaten - Antworten
FLEURdelaCOEUR Danke, hab's getan. ;-)
Vor ein paar Monaten - Antworten
Apollinaris Nicht/-s für Ungut! :O)
Vor ein paar Monaten - Antworten
Apollinaris :)
Vor ein paar Monaten - Antworten
Brubeckfan Liebe Fleur,
der Herbst hat Dich sehr oft beschäftigt, mit seiner Mischung von Vorbei und Bald Wieder, Trauer und Trost. Auf "Nebelrösser" und andere Deine Bilder muß man erstmal kommen. Und den Sturmdruck im Rücken hab ich gespürt!
Herzliche Abendgrüße,
Gerd
Vor ein paar Monaten - Antworten
FLEURdelaCOEUR Lieber Gerd,
ich freue mich sehr, dass dir diese Herbstgedichte gefallen. Der Herbst war für mich aber auch eine glückliche Jahreszeit, heute haben wir gerade beim Vietnamesen unsern 41. Jahrestag gefeiert ;-)
Und der Sturmdruck hat leider unsere Balkonmarkise unter geholt ... Jetzt ist guter Rat teuer!
Herzlichen Dank und Gruß zu dir,
fleur
Vor ein paar Monaten - Antworten
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