Kurzgeschichte
Des Raben Poesie

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"Auszug aus meinem Roman - Der Rabe"
Veröffentlicht am 22. Oktober 2015, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Google Datenbank aus der Rubrik Raben
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Zeit ist Veränderung Warte auf mich irgendwo zwischen Realität und dem Ort, von dem wir immer geträumt haben. Denn du bist das Meer und ich der Regen, in all' den Tropfen, die dich nähren, verweilt das Heil und auch der Segen. Jeder Tropfen zeigt Gefühle, stilles Wasser du oft bist, nimmst mich auf in deiner Seele, weil uns're Sehnsucht endlos ist
Auszug aus meinem Roman - Der Rabe

Des Raben Poesie

Titel

Des Rabens Poesie Die Uhr schlug Mitternacht, als ein leises Klopfen an meinem Fenster, mich aus meinen Träumen riss. 

Mit gemischtem Gefühl schlich ich hin, um nachzusehen wer mich um diese Zeit zu stören wagte. Vorsichtig öffnete ich es, sah aber nichts, als ich in die Dunkelheit schaute. Plötzlich bemerkte ich einen großen Schatten über meinem Fenster, dort über mir auf dem Dach saß ein Rabe, sein Krächzen durchbrach die Stille der

Nacht. Ein eisiger Wind streifte mein Gesicht, und ich erschrak heftig, als der schwarze Vogel in mein Zimmer flatterte. Zu meiner Überraschung setze er sich zu meinen Füßen, seine Augen funkelten im Schein des Mondlicht, das schwach vom Himmel fiel, dabei sah er mich fordernd an. Ich atmete flach, regte mich nicht, erwiderte seinen Blick jedoch standhaft. Ruhig und gelassen hockte er vor mir auf dem Boden, dann sprach er: „In der Dunkelheit fühle ich mich geborgen, einst war ich ein Mensch, jedoch verkaufte ich meine Seele um ewiges Leben zu erhalten. Der Erlös war nicht das, was ich erwartete, das ewige Leben gewiss, in Gestalt eines Raben, als

Wächter der Seelen, der Magie und dem Spirituellen zu Diensten, mystisch und geheimnisvoll, und stets furchterregend.“ Ich schauderte, wie wahr doch seine Worte waren, furchterregend und geheimnisumwoben, ein Vogel, tiefschwarz, mit listigen Augen, die neugierig ihre Umgebung beobachteten. Der Wind stand auf meinem Fenster, er blies mit heftigen Böen, so dass es kalt und ungemütlich wurde. Ich fröstelte, doch wagte ich nicht das Fenster zu schließen, stattdessen verharrte ich im Zimmer, und mein Blick löste sich nicht von dem Raben. So fuhr er fort: „Du kamst zu mir eines einsamen Morgens, dein langes Haar

wehte im Winterwind, und ich wusste nicht, wie du mich fandest. In der Dunkelheit liegt Zerstörung und Kampf, ein Kampf, den du nicht gewinnen kannst. Wir töten unsere Brüder und Schwestern ohne einen Gedanken an Liebe und Leid zu verschwenden. Diese Verschwendung von Leben, eine grausame Leidenschaft der Vernichtung. Ich fürchte mich allein und frage dich, ob ich bleiben darf. Bitte lass mich ruhen an deiner Seite, in Vertrauen und Glauben an das Gute, erfülle mein Herz mit Liebe und Leben, gib mir Stärke und Halt, ohne Missverständnisse. Wenn du mich brauchst, bin ich da, nie werde ich aus deiner Nähe

entschwinden.“ Dann wandte er sich ab, suchte mit seinem Blick das Fenster, und flog hinaus in die Nacht. Ich fand keine Worte, blieb still und starr stehen, dann schaute ich hinaus, und sah einen schwarzen Mantel in der Dunkelheit verschwinden. Der Wind blies noch immer eisig, und die Kälte durchfuhr meinen Körper. Seltsame Gefühle regten sich in mir, in meinem Kopf verirrten sich Gedanken, die ich nicht einordnen konnte. Schließlich legte ich mich in mein Bett, und fand meine Träume wieder. Ein leises klopfen an meinem Fenster verriet mir, dass ich nicht alleine war,

und wenn er eines Tages zu dir kommt, dann trinke von seinen Worten, fasse Mut, und sage ihm „Guten Tag“ von mir.

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Hörbuch

Über den Autor

szirra
Zeit ist Veränderung

Warte auf mich irgendwo zwischen Realität und dem Ort, von dem wir immer geträumt haben.

Denn du bist das Meer
und ich der Regen,
in all' den Tropfen, die dich nähren,
verweilt das Heil und auch der Segen.

Jeder Tropfen zeigt Gefühle,
stilles Wasser du oft bist,
nimmst mich auf in deiner Seele,
weil uns're Sehnsucht endlos ist

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strandgigant Raben, die Botschafter zwischen den Welten!
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Eine wunderschöne mystische Geschichte, die nicht dem Wort Bedeutung gibt, sondern deine Worte der Geschichte Leben einhauchen...voll der Geheimnisse und einem Tagtraum gleich...

Ich mag Deine verzaubernde Schreibe sehr!

Liebe Grüße an Dich
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Ich habe die Geschichte mehrmals gelesen, bin von deinem Schreibstil beeindruckt und erkenne die Wahrheit in den Worten des Raben.
Doch bleibt mir der Zusammenhang zwischen dem Erzähler (Ich) und dem Raben verborgen. Ab Seite 4: "...In der Dunkelheit liegt Zerstörung und Kampf ... gib mir Stärke und Halt, ohne Missverständnisse." Habe "Ich" das einst zum Raben gesagt?

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
szirra Der Rabe spricht ebenfalls in der Ich-Form, um seiner Auserkorenen in seine Geheimnisse einzuweihen und ihr seine Gefühle zu offenbaren. Schwieriger Text, ich weiß, aber mein Dank für dein Interesse und fürs Lesen. Herzlichst Petra
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Wenn dies ein Auszug aus deinem Roman ist, sollte man diesen vielleicht lesen, um es besser zu verstehen.

LG von Petra
Vor langer Zeit - Antworten
szirra Ja da ist was dran, würde mich freuen, wenn du alles lesen magst.
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cliffy habe es auch mir Interesse gelesen lieben Gruß Jenny
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Mit Interesse gelesen, den Philosophen kannte ich noch nicht. Herbsttag hat Korrektur gelesen, dann passt es. Liebe Grüße, Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Mit Interesse gelesen. Nachfolgend etwas, was du vielleicht noch nicht weißt? Liebe Grüße Ira
In der griechischen Mythologie war der Rabe einst weiß, weißer als der Schnee und als die Taube. Der Rabe war Bote des Gottes Apollon, dem Gott des Lichts und der sittlichen Reinheit. In einer Erzählung heißt es, Apollon schickte den Raben mit einem goldenen Becher zur Quelle, um dort Wasser zu holen, welches Apollo Zeus als Opfer darbringen wollte. Der Rabe sollte keine Zeit vergeuden auf seinem Wege. Doch an einem Baum voller Feigen, die noch nicht gereift waren, hielt der Rabe inne und ob seiner Gefrässigkeit wartete er dort so lange, bis die Feigen reif waren.
Da der Rabe aber nicht den Zorn Apollos auf sich lenken wollte, nahm er eine Wasserschlange mit und gab ihr die Schuld, ihm den Weg zur Quelle versperrt zu haben, weshalb er nicht rechtzeitig zurückkehrte. Apollon war über diese Lüge des Raben so erbost, dass er ihn strafte, kein Wasser mehr trinken zu können, in der Zeit, in der die Feigen reiften. Aus Wut und Zorn verbannte er den Raben, die Schlange und den Becher an den Himmel.

p.s. zwei kleine Anmerkungen: Müsste es nicht des Raben Poesie heißen und Seite 3: geheimnisumwoben- das r scheint mir zu viel. :-)
Vor langer Zeit - Antworten
szirra Danke für die Aufmerksamkeit ich werde es kontrollieren und die Geschichte aus der Mythologie war mir nicht bekannt.
Petra
Vor langer Zeit - Antworten
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