VorWort
Die folgende Geschichte entstand für eine Anthologie-Ausschreibung mit dem Titel
"Das Staunen der Welt"
Leider hat sie es nicht geschafft.
Die Geschichte darf gerne weiter verwendet werden wenn
1) KEIN Geld damit verdient wird
2) Der Autorinnename Susanne Weinsanto aka Jeanne Darc immer deutlich genannt wird
3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt werde.
Viel Spass
Dummer Affe
Die Menschen, die auf der Erde lebten, vermehrten sich immer mehr. Und mit der größeren Menge an Menschen auf der Erde, wurden auch die Probleme grösser. Immer mehr Müll gab es, die Mülldeponien wuschen in unermessliche Höhen, und der sogenannte Plastikstrudel der sich in einem der Ozeane schon vor Jahrzehnten gebildet hatte, nahm ebenfalls unglaubliche Ausmaße an.
Dazu das Ozonloch, das immer grösser wurde, dieses Loch war inzwischen schon so groß wie Australien, nur um die Menschen
nicht zu beunruhigen, hörte man nichts davon in den Nachrichten.
Es war auch schon lange nicht mehr möglich für alle Menschen Nahrung bereitzustellen. Es gab Gegenden, in denen die Wasserversorgung schon seit einigen Jahren privatisiert worden war, und damit die Wasserpreise in völlig abstruse Höhen schossen, die sich die Menschen die dort lebten nicht leisten konnten, und so verdursteten diese, obwohl genug Wasser da war, nur weil es Firmen gab, denen ihr Gewinn wichtiger war, als das Wohlergehen der Menschen.
Auch die Kriege nahmen jedes Jahr mehr zu. Schon im 21.Jahrhundert hatte es wieder sehr viele Auseinandersetzungen zwischen den Menschen gegeben, und viele der Länder, die es im 21.Jahrhundert noch gegeben hatte, waren heute völlig zerstört und existierten nicht mehr.
Im 21.jahrhundert war die Anzahl der Länder noch bei knapp 200, heute im 24.Jahrhundert gab es weit über 500 Länder. Es war noch viel weniger möglich als im 21.Jahrhundert länderübergreifend zusammenzuarbeiten.
Ein Land das sich irgendwann von Deutschland abgespalten hatte und sich heute Nordbaden nannte, war eines der
wenigen, in denen es noch eine existierende Forschung ab. Im Besonderen die Forschung an Tieren hatten sich die Forscher in Nordbaden auf die Fahne geschrieben. Und das war auch wichtig, denn auch die Tiere hatten in den letzten 300 Jahren sehr gelitten. Die Anzahl der Tierarten hatte sich in dieser Zeit auch weit mehr als halbiert. Bienen gab es schon lange keine mehr, und damit auch keinen Honig. Die Bienen waren alle gegen Ende des 21.Jahrhundert einer schlimmen Bienenkrankheit zum Opfer gefallen. Fast hätte das Sterben der Bienen auch zum Tod von weiteren Arten und letztlich dem Menschen geführt. Schließlich wurden durch fehlende Bienen auch keine Blumen mehr bestaubt. Irgendwie schafften
die Menschen es, diese schwere Lücke zu schließen, doch kaum hatten sie diese geschlossen tauchten neue Schwierigkeiten auf.
Valeria Valoria war in Nordbaden eine sehr bekannte Forscherin, sie hatte schon viel dazu beigetragen, die schlimmen, durch die Menschen selbst verursachten Folgen, in den Griff zu bekommen. Doch alles konnte auch sie nicht lösen.
Da hatte Valeria Valoria eine Idee. Sie hatte vor längerem einmal einen Bericht gesehen, in dem Schimpansen und andere Affen im 21.Jahrhundert versucht wurden zu dressieren, auch wenn man das eigentlich
nicht wirklich dressieren nennen konnte. Man versuchte ihnen das zählen beizubringen und man erkannte, dass diese Tiere sogar primitive Werkzeuge benutzten. Die Aussage „Dummer Affe“, die im 21.Jahrhundert so gerne als Schimpfwort benutzt wurde, war also alles andere als zutreffend.
Valeria Valoria suchte sich einen Schimpansen und arbeitete mit diesem. Jeden Tag, jede Woche und jeden Monat versuchte sie ihrem Schimpansen, den sie liebevoll Charly nannte. Charly war sehr wissbegierig und er lernte immer mehr.
Valeria Valoria merkte es nicht, aber Charly wurde ihr, und damit den Menschen, immer ähnlicher.
Eines Tages bekam sie gerade einen Anruf, als sie Charly wieder in seinen Käfig einsperren wollte, und man sagte ihr, dass ihr Haus brennen würde. Wie wohl fast jeder Mensch nach solch einem Anruf, machte sie sich nach diesem Telefonat sofort auf den Weg nach Hause. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass sich da nur jemand einen dummen Scherz erlaubt hatte und ihr Haus gar nicht brannte.
Sie war so froh, dass sie in ihre Wohnung ging und sich ins Bett legte und einfach schlief.
In der Zwischenzeit war Charly aus dem Käfig spaziert, weil Valeria Valoria vergessen hatte den Käfig abzuschließen. Er lief im Forschungszentrum herum und als er auf einem Stuhl Kleidung liegen sah, die da wohl irgendjemand vergessen hatte, zog er sie an, denn nackt wollte er nicht herumlaufen.
Wie es der Zufall wollte, fand er auch einen Rasierapparat und rasierte sich sein fürchterliches Fell ab. Als er sich in einem Spiegel betrachtete, an dem er vorbeikam, sah er, dass er zwar immer noch sehr äffisch aussah, aber da er wusste, dass die Menschen oftmals nicht so genau hinsahen, konnte er es versuchen so unter die Menschen zu gehen. Und tatsächlich,
niemand achtete auf ihn.
Mit der Zeit suchte er sich eine Arbeit, und er lebte wie ein Mensch, und irgendwann ging er in die Politik und wurde sogar Bundeskanzler.
Er hatte niemandem verraten, dass er einmal ein Affe gewesen war, doch wie das manchmal so ist, kam es irgendwann ans Licht durch eine undichte Stelle im Bundestag, und daraufhin stand es in jeder Zeitung.
Und die ganze Welt und alle Menschen staunten nicht schlecht, dass jetzt ein Affe Bundeskanzler war und sie staunten noch mehr, als sie merkten, dass Charly die
ganzen Probleme lösen konnte. die die Menschen selbst verursacht hatte, und heute sagte niemand mehr
„Dummer Affe“