Herbstzeit
Nebelschwaden durchziehen das Land.
Grau, düster und feucht.
Die Oberfläche der Erde scheint leer,
wie ausgestorben.
Fast vergeblich versucht die Sonne
diese dicke Nebelwand zu durchdringen.
Es ist wie ein Kampf zwischen den Nebelgeistern und ihr,
der Sonne.
Dann – endlich gelingt es der Sonne ein kleines Loch in die Nebelwand zu reißen.
Blass und fahl schaut sie durch dieses Loch.
Noch fehlt es ihr an Wärme, und Kraft.
Doch die Sonne gibt nicht auf, das Loch wird
größer,
und sie gewinnt den Kampf gegen die Nebelgeister.
Ganz langsam ziehen sie sich zurück.
Strahlend schickt die Sonne eine leichte goldene Wärme auf die Erde.
Plötzlich taucht eine Welt der schönsten Farben wie aus dem Nichts auf.
Die Wälder haben ihr wunderschönes Herbst Gewand angelegt, rot in den verschiedensten Nuancen, die ganze Gelb Scala, auch noch grün, - Indian Summer, ein einziger Farben Rausch.
Obstbäume biegen sich unter der schweren Last der wunderbarsten Früchte, Äpfel rotbackig, goldgelb, dick und prall. Birnen duften in ihrer Süße, Pflaumen Blau mit einem
weißlichen Schimmer.
Kartoffelfeuer schicken Rauchschwaden und Brandgeruch gen Himmel.
Und doch, ein Hauch von Sterben liegt in der Luft.
Man spürt diesen Hauch, wenn rotbraune und gelbliche Blätter langsam und lautlos auf den Boden fallen um zu sterben.
Dennoch, - es ist ein goldener Herbsttag.
Wenige Stunden nur.
Langsam verliert die Sonne an Macht, sie überlässt das Land wieder den Nebelgeistern.
Die warten schon, sie schicken ihre Nebelschwaden und durchziehen wieder das Land, feucht und klamm.
Leer und öde, grau und düster erscheint nun wieder die
Erde.
Das ist der Herbst, alles dieses ist Herbst. Leben und Sterben.
Schönheit gepaart mit grauer Düsternis.
© by Christa Philipp/Eisblume