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Es war an einem Freitag den 13. als dieser schwarze Kater gebohren wurde. So fing alles und seine Geschichte an. Die von Suse übrigends auch, aber dazu später und später in der kleinen Geschichte noch etwas mehr.
Es regnete in Strömen und Draußen auf der Straße wurden eben die Bananenschalen vom Asphalt gespült wenn sie nicht grade zum ausrutschen dienten.
Freitag war der junge Kater eines Obst- und Gemüsehändlers der sich gelegentlich um dererlei Dinge zu Sorgen hatte. Eben räumte er seinen
Stand auf dem Münchner Viktualienmarkt als ihm dieser unter seinem Stand in einem Holzspähnekarton auffiel der zuletzt von teurem seltenem Obst belegt war. Nun lag Freitag als kleiner schwarzer Kater an der Brust seiner Mutter säugend darin. Seine Mutter hatte sich zur Niederkunft darin versteckt und Freitag war eben ein paar Stunden alt. Der alte Obsthändler Marony lächelte und lies den Karton für diese Woche nochmals stehen. ,,Na duˮ, sagte er und kraulte den jungen Kater am Hals. ,,Wir wollen dich Freitag nennenˮ. An einem "Freitag den 13." als schwarzer Kater geboren; das passte seiner Meinung nach
ausgesprochen. Und so war es!
Freitag wuchs schnell als Straßenkater, wie zuvor seine Mutter es gewesen war, auf. Doch der alte Herr Marony sorgte für ihn und gab ihm zu fressen so gut er es konnte. Seine alte Katzenmutter starb nach Jahren und so streifte Freitag von nun an als Unglückskater durch die Welt. Zumindest glaubte er das. All jene abergläubischen Menschen - und von denen gab es in der Großstadt viele, mieden ihn seines schwarzen Fell`s wegen. So glaubte er es eines Tages selbst. Zum Glück gab es noch den alten Marony und einige normale Menschen die sich um sein Wohl sorgten. So kam es das er schon ein stolzes Alter von
zwölf Jahren erreicht hatte als ihm merkwürdiges in seinem Fell auffiel. Eine weiße dreizehn wuchs dort, oder zumindest bildete sie sich dort im Fell langsam seitlich - zumindest sah es von weitem so aus. Und das war das schlimme!
Nun war sein Unheil allen Anschein nach komplett und mit dem jähren seines 13. Lebensjahres war auch das Fellmal komplett ausgewachsen. Nun gab es für Abergläubische kein Halten mehr - sie deuteten auf ihn und schmähten ihn - und seine Anwesenheit. ,,Armer Freitagˮ.
Er wusste nicht warum aber irgendwie ging das vermeintliche Unglück mit ihm und seinem Leben einher. Aberglaube -
wissen wir alle. Und doch, er hatte tief darunter zu leiden. Zumindest tat er es, den er war ein freundlicher und sensibler Kater. Wenn die Menschen ihn scheuchten verstand er es nicht - vor allem weil es ja auch solche wie den alten Obsthändler Marony gab, der ihn vom Fleck weg ins Herz geschlossen hatte. Freitag war etwas besonderes - das stand fest - äußerlich wie auch im Innern. Vielleicht wäre er ein Lebtag der Unglückskater geblieben, selbst und vermeintlich, hätte er nicht die alte alleinstehende Suse eines Tages getroffen die eingangs schon erwähnt.
Sie war ein altes Weiblein das in einer Holzhütte im nahen Wäldchen Münchens
lebte. Und ja sie hatte einen Besen und kochte am offenen Herd in einem Topf ihre Suppen. Richtig.
Leider muss ich die Abergläubischen Leser dieser Geschichte enttäuschen - sie war keine Hexe; und nein sie lockte niemanden in ihr "Hexenhaus"., aber, sie war wie Freitag etwas besonderes.
Ihr Leben war dem von Freitag nicht so unähnlich verlaufen und abergläubisches schmähen und Vorurteile gehörten neben der damit einhergehenden Einsamkeit leider auch zu ihrem Leben. Sie war keine Hexe - wie gesagt - aber viele glaubten es eben. Eben wie bei Freitag.
Dieser brachte vermeintlich Unglück wo sie vermeintlich eine Hexe war. Das
passte in jeder Hinsicht auf Beide was ihren Lebensweg schwer machte.
Doch braucht vielleicht in einer abergläubischen Welt eine Hexe noch einen schwarzen Unglückskater um ins Klischeebild zu passen, den umsonst wäre folgendes vielleicht nicht passiert.
Suse war beim Gang in die Stadt - Freitag auf dem Weg in den nahen Wald aus der Stadt. Beide hatten wieder einmal genug von dummen Menschen und bösen Kindern und so liefen sie sich, auf halber Strecke aus, und in den Wald, über den Weg. Suse mochte den lieben streunenden Kater mit dem komischen Dreizehnflecken auf der Seite vom buchstäblichen ,,Fleck wegˮ,
wie der ihre Beine umschmuste als sie näher aus dem kleinen Wald kam. Tiefe Sympathie verbandt die beiden von der ersten Minute an und so nahm sie den Streuner mit nach Hause wo er es gut bei Suse hatte und von nun an gerne blieb. Beide waren von nun an sehr glücklich. Freitag und Suse nicht mehr allein für sich auf der Welt. Sie ergänzten sich.
Und so geht diese Geschichte doch noch gut aus, so schlecht und unglücklich sie bei Regenwetter begann und irgendwann für beide begonnen hatte. Der alte Marony wunderte sich zwar noch das Freitag nicht mehr fressen kam und
verschwand, doch war er sicher das Freitag Glück gehabt hatte - schließlich war er ein Sonntagskater und das Geburtsdatum von Freitag hatte eh nie gestimmt auf dem alten Obstladenkalender von Anno dazumal. Er hatte ihm nicht umsonst den Namen gegeben und damals gelächelt dabei; an jenem trüben Sonntagnachmittag vor nun schon verjährten vielen Jahren.